Momberg

Stadtteil von Neustadt (Hessen)

Momberg ist der nach der Kernstadt größte Stadtteil der Stadt Neustadt (Hessen) im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort hat ca. 1100 Einwohner und zählt zu den ältesten Siedlungen in Hessen. Nachweislich hat Winfried Bonifatius hier gewirkt.

Momberg
Wappen von Momberg
Koordinaten: 50° 53′ N, 9° 7′ OKoordinaten: 50° 52′ 52″ N, 9° 6′ 34″ O
Höhe: 261 m
Fläche: 10,91 km²[1]
Einwohner: 1062 (30. Juni 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 35279
Vorwahl: 06692

Geographie

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Momberg ist neben dem Nachbarort Mengsberg der nordöstlichste Ort im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Etwa 35 km von der Kreisstadt Marburg entfernt liegt Momberg etwa in der Mitte des Hügellandes zwischen Vogelsberg und Kellerwald. An der Rhein-Weser-Wasserscheide gelegen, grenzt die Gemarkung im Osten an die Kreisgrenze des Schwalm-Eder-Kreises bei Wiera, zum Norden hin nach Mengsberg, zum Westen nach Speckswinkel. Südliche Gemarkungsgrenze ist die zur Stadt Neustadt (Hessen).

Wie fast alle hessischen Dörfer, so liegt auch Momberg am Wasser – dem Kalbach. Überschwemmungsgefahren kennt Momberg jedoch nicht. Die östliche Gemarkungsgrenze ist der Hardwasser. Das Dorf steigt von Ost nach West bis zum Martinsberg auf 350 m ü. NN. In großen Waldgebieten gelegen (Herrenwald, Momberger Wald, Staatsforst und Wierarer-Hardt) herrschen immer klare Luftverhältnisse, zumal auch keine Industrie angesiedelt ist. Fernab der großen Verkehrsstraßen ist Momberg auch lärmgeschützt.

Momberg ist ein Haufendorf. Im Laufe der Jahrhunderte hat es sich an den vier Straßenzügen hin orientiert und zu den Nachbargemeinden hin ausgebreitet. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt heute 1,1 km, die von Ost nach West 1 km. Vom Unterdorf an der Kalbach bis zur Kirche im Oberdorf muss man von 235 m auf 250 m steigen. Der Martinsberg ist dann mit 350 m ü. NN die höchste Erhebung. Die Gemarkung Momberg umfasst heute etwa 1092 Hektar. Die Bewirtschaftungsfläche ist aber weit größer, denn Momberger haben Landbesitz in den Gemarkungen Neustadt, Speckswinkel, Mengsberg und Wiera. Rechnet man den Landbesitz in Momberg ab, so ergibt sich eine bewirtschaftete Fläche von 1187 Hektar.

Geschichte

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Erstmals schriftlich erwähnt wurde Momberg im Jahr 1226 in Aufzeichnungen des Klosters Haina unter dem Namen Muminberg.

Im 13. und 14. Jh. wird eine von den Herren von Momberg erbaute Burg Momberg erwähnt.

Eingemeindung

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Am 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Kleinstadt Neustadt eingegliedert.[3][4]

Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1624: 51 Feuerstellen
• 1838: Familien: 106 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 4 Beisasseen
Momberg: Einwohnerzahlen von 1747 bis 2018
Jahr  Einwohner
1747
  
534
1812
  
574
1834
  
647
1840
  
596
1846
  
725
1852
  
718
1858
  
731
1864
  
744
1871
  
687
1875
  
706
1885
  
764
1895
  
792
1905
  
858
1910
  
856
1925
  
895
1939
  
911
1946
  
1.320
1950
  
1.328
1956
  
1.221
1961
  
1.179
1967
  
1.202
2004
  
1.250
2010
  
1.230
2012
  
1.117
2014
  
1.109
2018
  
1.062
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Neustadt (Hessen)

Historische Erwerbstätigkeit

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1838: Familien: 79 Ackerbau, 12 Gewerbe, 10 Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 2265 Land- und Forstwirtschaft, 269 Produzierendes Gewerbe, 41 Handel und Verkehr, 60 Dienstleistungen und Sonstiges

Religion

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Die neugotische Pfarrkirche

Die Bevölkerung ist zum überwiegenden Teil römisch-katholischer Konfession.

Historische Religionszugehörigkeit  Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1861: 09 evangelisch-reformierte, 8 evangelisch-lutherische, 687 römisch-katholische, 49 jüdische Einwohner.
• 1885: 08 evangelische (= 2,36 %), 694 katholische (= 90,84 %), 52 jüdische (= 6,81 %) Einwohner
• 1961: 36 evangelische (= 3,05 %), 1132 katholisch (= 96,01 %) Einwohner

Sehenswürdigkeiten

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Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen die im Jahre 1870 erbaute neugotische Pfarrkirche St. Johannes, die Mariengrotte und ein Teich im Ortszentrum. Durch Momberg führt dazu auch der Elisabethpfad von Eisenach nach Marburg sowie der Jakobusweg.

In dem Ortsteil herrscht ein lebendiges Vereinsleben, zu dem unter anderem der Fußballverein „SV Borussia 1921 e. V. Momberg“, welcher zurzeit in der Kreisoberliga Marburg spielt, der „Schützenverein Viktoria 1877 Momberg e. V.“, sowie der Gesangverein „Concordia 1867 Momberg e. V.“, zählen. Ebenfalls ist ein Tauziehclub, ein Tennisverein und ein Reitverein ansässig. Der Tauziehclub Momberg verhalf dem Ort deutschlandweit zur Bekanntheit, indem er über Jahrzehnte hinweg unzählige Titel errang. Außerdem gibt es in Momberg die Freiwillige Feuerwehr, die in vielen Feuerwehrleistungsübungen in Region und Land beachtliche Erfolge erzielen konnte. Der jüngste Verein ist der 2. RSC Fidelia Momberg e. V., der sich dem Radsport verschrieben hat.

Örtliche Einrichtungen

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In Momberg gibt es einen Kindergarten,[5] sowie ein Dorfgemeinschaftshaus und einen Jugendraum, für die örtliche Jugend.

Nach Momberg führen keine Bundesstraßen, die nächste Autobahnausfahrt ist heute etwa 20 km entfernt. Mit dem geplanten Ausbau der Bundesautobahn 49 wird es voraussichtlich 2020 einen Autobahnanschluss im 8 km entfernten Schwalmstadt geben. Die nächsten Haltepunkte der Main-Weser-Bahn sind Wiera und Neustadt. Intercity-Züge halten in Treysa.

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Momberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. „Leben und Stadtinfo – Einwohnerzahlen der Stadt Neustadt“ im Internetauftritt der Stadt Neustadt, abgerufen am 30. Oktober 2018
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 26 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 403 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Schule zieht um. Abgerufen am 22. Februar 2018.