Moritz Pathé

deutscher Maler und Buchillustrator

Moritz Pathé (* 25. Dezember 1893 in Berlin; † 9. April 1956 in Essen) war ein deutscher Maler und Buchillustrator, Pressezeichner, Kunstpädagoge, Schriftsteller, Afrikareisender, Tierfänger und Jäger.

Pathé war ein Sohn des in Berlin wirkenden Porträtmalers und Illustrators Moritz Pathe (1858–1907).[1] Sein Vater hatte sich darauf spezialisiert, Lithografien und Fotografien zu übermalen, um sie so vor dem Ausbleichen zu schützen.[2] Pathé besuchte die Berliner Kunstgewerbeschule und arbeitete danach als Pressezeichner des Ullstein Verlages. Er war zudem als Restaurator, Gestalter von Innenraumdekorationen tätig. Er war eine Zeit lang Kunstpädagoge (Lehrer der Tierklasse) in den Studienateliers für Malerei und Plastik in Berlin-Charlottenburg in der Kantstraße 159 tätig.[3]

In den 1930er Jahren heiratete er die Tochter eines Zechendirektors und zog nach Essen.[4]

Pathé war in erster Linie Tiermaler. Sein Werk als bildender Künstler besteht aus Gemälden, die er während seiner Expeditionsreisen in Westafrika schuf und über die er auch in Reisebüchern, beispielsweise in seinem Buch Auf Tierfang in Afrika berichtete. Daneben illustrierte er seit den 1920er Jahren zahlreiche erzählende Werke für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, u. a. einen Großteil der im Schneider-Verlag erschienenen Werke von Erich Kloss. Pathé fertigte neben Farbillustrationen auch Federzeichnungen an. Sein Schwerpunkt lag in der Jagd- und Tiermalerei für die damalige Kolonial- und Jagdliteratur. Sein 1940 erschienenes Buch Bunte Tierwelt Kamerun. wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Alliierten in die Liste der verbotenen Literatur aufgenommen.[5] Sein Bruder Peter Pathé war ein Tänzer und Kabarettist im Berlin der 1920er Jahre, der gemeinsam mit Maria Hagen auftrat.

Werke (Auswahl)

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Bilder

  • Gepard und Schimpanse Aquarell, um 1920
  • Katze und Hase Ölmalerei auf Karton, 1926
  • Im Dschungel oder Wasserstelle im Dschungel
  • Elch in sumpfiger Landschaft
  • Tänzer Bleistift/Farbstift auf Papier, 1942
  • Selbstbildnis mit Hut, Brille und Pfeife

Schriften

  • mit Hermann Pohl, Günther Macketanz: Sanssouci in Bild und Wort. Berlin 1922.
  • Bunte Tierwelt Kamerun. Berlin [u. a.] 1940.
  • Die Suche nach dem Fabeltier. Abenteuerliche Afrikafahrten eines Jägers und Tiermalers. Deutscher Verlag, Berlin 1940 (Von seiner Reise in Liberia).
  • Ferienreise an die Nordsee. Berlin [u. a.] 1942[6]
  • Durch Heide und Moor. Berlin [u. a.] 1943.
  • Mit Büchse und Palette im westafrikanischen Urwald. Berlin [u. a.] 1944.
  • Auf Tierfang in Afrika. (= Schneider-Buch) Franz Schneider-Verlag, Augsburg 1951.[6]
  • Strongly, der Panther. München 1952
  • Vier kleine Negerlein. (= Schneider-Buch) Franz Schneider-Verlag, Augsburg 1952.[6]
  • Abenteuer um Kautschuk. Eine Erzählung aus Afrikas Gummibusch. Neuer Jugendschriften Verlag Krummnow & Co., Hannover 1955.
  • Afrika um Mitternacht. (= Schneider-Buch) Franz Schneider-Verlag, München 1958.[6]

Illustrationen

Literatur

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  • Auf Jagd und Fang in den 5 Erdteilen : Brinkmann Tabak Bilder-Sammlung. Brinkmann Tabakfabrik, Bremen um 1933 (nach Originalen des Tiermalers Moritz Pathe)
  • Pathé, Moritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 552 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Stefan Schmatz: Moritz Pathé. In: Traumwelten III. Karl-May-Verlag, Bamberg / Radebeul 2010.
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Einzelnachweise

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  1. Pathe, Moritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 295 (biblos.pk.edu.pl).
  2. Der Deutsche Herold – Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. Band 30, 1899, S. 49 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Der Querschnitt. 8. Jahrgang, Heft 10. Berlin 1928, S. 754 (Textarchiv – Internet Archive – Annonce).
  4. Moritz Pathé (1893–1956). In: malerkolonie-schwalenberg.de. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  5. Alliierte Zensur Im Nachkriegsdeutschland TE 2460. S. 474 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. a b c d e detlef-heinsohn.de