Moritzmühle
Moritzmühle ist ein Gemeindeteil von Hummeltal im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.[2]
Moritzmühle Gemeinde Hummeltal
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Koordinaten: | 49° 51′ N, 11° 30′ O |
Höhe: | 475 (471–479) m ü. NHN |
Einwohner: | 1 (1. Jan. 2023)[1] |
Postleitzahl: | 95503 |
Vorwahl: | 09246 |
Blick von der Straße nach Weiglathal auf Moritzmühle
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Geografie
BearbeitenDen Namen der Einöde gibt eine ehemalige Wassermühle im Talgrund der Püttlach an deren Oberlauf. Heute besteht der Ort aus zwei getrennten Wohn- und Betriebsflächen – einer Landwirtschaft und einem stillgelegten Sägewerk. Eine aus dem Nordwesten von der Staatsstraße 2163 kommende Gemeindeverbindungsstraße umläuft den Ort im Süden halbkreisförmig und führt weiter zur Kreisstraße BT 43, in die sie unmittelbar nach der Unterquerung der Bundesautobahn 9 einmündet.[3]
Geschichte
BearbeitenMoritzmühle gehörte zur Realgemeinde Moritzreuth. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus einem Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Pfarrei Lindenhardt war Grundherr der Mühle.[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Moritzmühle dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Hinterkleebach und der im gleichen Jahr gebildeten Ruralgemeinde Moritzreuth zugewiesen. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Umgemeindung nach Hinterkleebach.[5]
Moritzmühle war ursprünglich ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer einfachen Getreidemühle mit oberschlächtigem Wasserrad. Die Besitzer der Moritzmühle wanderten in der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Die neuen Besitzer erweiterten im späten 19. Jahrhundert die Moritzmühle um eine wasserturbinengetriebene Sägemühle mit einfachem Vertikalgatter. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde der Getreidemühlenbetrieb eingestellt und die Sägemühle in einen modernen Sägewerkbetrieb umgewandelt. Das Sägewerk ist heute nicht mehr in Betrieb, die Betriebsgebäude verfallen.
Am 1. Mai 1978 wurde Moritzmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Hummeltal eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2022 |
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Einwohner | * | † | 10 | 8 | 9 | 11 | 8 | 7 | 3 | 6 | 6 | 1 |
Häuser[6] | † | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||||
Quelle | [7] | [5] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
BearbeitenMoritzmühle ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Lindenhardt) gepfarrt.[4][14]
Verkehr
BearbeitenVom ÖPNV wird die Moritzmühle nicht bedient, die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich an der Staatsstraße 2163. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Literatur
Bearbeiten- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Moritzmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. November 2022.
- Moritzmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. November 2022.
- Moritzmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. November 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Gemeindedaten von Hummeltal. In: hummeltal.de. Abgerufen am 11. August 2023.
- ↑ Gemeinde Hummeltal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 376.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 474.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 78 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 845, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 962 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1007 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 890 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 149 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 295 (Digitalisat).