Die Mundbucht (Stomatodeum, Syn.: Stomatodaeum, Stomodeum, Stomodaeum) ist ein Hohlraum beim primitiven Embryo. Sie entsteht durch die Abkrümmung des Embryos zwischen der Hirn- und der Herzanlage und ist ektodermaler Herkunft. Vom entodermalen Schlunddarm (dem vorderen Ende des Vorderdarms) ist sie zunächst durch die Rachenmembran (Membrana stomatopharyngealis) getrennt. Diese reißt aber schon früh ein (beim menschlichen Embryo gegen Ende der 3. Woche), so dass die Verbindung zum primitiven Darm hergestellt ist.

20 Tage alter Embryo

Die Mundbucht wird beim menschlichen Embryo in der 4. und 5. Woche durch die Entstehung von fünf Fortsätzen weiter eingeengt:

  • Stirnwulst
  • zwei Oberkieferwülste
  • zwei Unterkieferwülste.

Diese Wülste sind wesentlich an der Formung des Gesichts beteiligt. In Richtung Schlunddarm liegt die Mundbucht zwischen den ersten beiden Kiemenbogen.

Aus dem Ektoderm der Mundbucht entsteht das Epithel des größten Teils der Mundhöhle. Eine Drüsenknospe, die Rathke-Tasche, liefert das Material für die Adenohypophyse.

Siehe auch

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  • Stomodaeum (vorderer Darmabschnitt der Gliederfüßer)

Literatur

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  • Karl-Josef Moll, Michaela Moll: Anatomie: Kurzlehrbuch zum Gegenstandskatalog 1. 18. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer-Verlag, 2005, ISBN 3-437-41743-6, S. 292.
  • Elke Lütjen-Drecoll, Johannes W. Rohen: Funktionelle Embryologie: Die Entwicklung der Funktionssysteme des menschlichen Organismus. 3. Auflage. Schattauer Verlag, 2006, ISBN 3-7945-2451-9, S. 124 ff.
  • Bertram Schnorr, Monika Kressin: Embryologie der Haustiere: Ein Kurzlehrbuch. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 3-8304-1061-1, S. 72.