Musculus palmaris brevis
Der Musculus palmaris brevis (lateinisch für „kurzer Hohlhandmuskel“) ist einer der Muskeln der Hand, welcher beim Menschen nur sehr gering ausgebildet ist. Er ist an der Verspannung der Palmaraponeurose beteiligt und kann hierdurch ein Runzeln des Kleinfingerballens hervorrufen.[1] Vermutlich befindet sich dieser Muskel beim Menschen entwicklungsgeschichtlich in Rückbildung. Eine relevantere Funktion erfährt der Muskel bei Menschen, die keinen Musculus palmaris longus besitzen. In diesem Falle ist der Muskel stärker ausgebildet, da er nun vermutlich wichtiger für die Verspannung der Palmaraponeurose wird. Interessanterweise ist der Muskel beim Menschen recht konstant ausgebildet, während er bei Affen fehlt.[2]
Musculus palmaris brevis |
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Ursprung |
Ulnare Seite des Retinaculum flexorum, Aponeurosis palmaris |
Ansatz |
Haut auf der ulnaren Seite der Handfläche |
Funktion |
Beteiligt an der Spannung der Palmaraponeurose |
Innervation |
Nervus ulnaris, Ramus superficialis |
Spinale Segmente |
C8, Th1 |
Der Muskel ist in einen Fettkörper eingebettet, welcher das Gefäßnervenbündel der A. ulnaris und des N. ulnaris, z. B. beim Packen eines Gegenstandes, schützt.[1] Dieser liegt über der Guyon-Loge, welche vom Palmaris brevis über deren distalen Hälfte begrenzt wird.[3]
Eine Besonderheit stellt der Umstand dar, dass dies der einzige Muskel ist, welcher vom Ramus superficialis des Nervus ulnaris innerviert wird.[4]
Eine seltene Erkrankung ist das Palmaris-Brevis-Spasmus-Syndrom.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Hermann Braus, Curt Elze: Anatomie des Menschen. Ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte. Erster Band. Bewegungsapparat. 3. Auflage. Julius Springer, Berlin 1954. S. 413.
- ↑ Frederic Wood Jones: The Principles of Anatomy as Seen in the Hand. Bailliere Tindall and Cox, London 1946. S. 133.
- ↑ Hans-Martin Schmidt, Ulrich Lanz: Chirurgische Anatomie der Hand. Hippokrates, Stuttgart 1992, ISBN 3-7773-0865-X. S. 112.
- ↑ Klaus-Peter Valerius, Astrid Frank, Bernard C. Kolster, Martin C. Hirsch, Christine Hamilton, Enrique A. Lafont: Das Muskelbuch. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-8304-5254-3.