Natzungen
Natzungen ist ein Stadtteil von Borgentreich im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen.
Natzungen Stadt Borgentreich
| |
---|---|
Koordinaten: | 51° 37′ N, 9° 14′ O |
Höhe: | 210 m |
Fläche: | 14,37 km² |
Einwohner: | 662 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 34434 |
Vorwahl: | 05645 |
Lage von Natzungen in Borgentreich
| |
Die Antoniuskapelle in Natzungen
|
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung von Natzungen geht auf das Jahr 1036 zurück, als der Bischof Bruno von Würzburg der Würzburger Kirche das Gut Sunrike (Wüstung) (Borgentreich) und seinem Ministerialen Richbold und seiner Frau Richeze zwei Hufe Land in Natesingen schenkte. Bis in das 15. Jahrhundert hinein gab es sowohl ein Obernatzungen als auch ein Niedernatzungen (nahe dem heutigen Bahnhof Borgholz). Letzteres wurde wahrscheinlich in der Soester Fehde durch die Hussiten, welche auf der Seite des Kölner Erzbischofes Dietrich kämpften, zerstört, so dass nur der Ort Obernatzungen blieb, welches mit dem heutigen Ort Natzungen identisch ist.
Natzungen gehörte bis zu den Napoleonischen Kriegen zur Richterei Borgholz im Hochstift Paderborn. Von 1807 bis 1813 gehörte der Ort zum Kanton Borgentreich im Departement der Fulda des Königreichs Westphalen. 1816 kam Natzungen zum neuen Kreis Warburg in der preußischen Provinz Westfalen, in dem die Gemeinde bis 1937 zum Amt Borgholz und danach bis 1974 zum Amt Borgentreich gehörte.
Am 1. Januar 1975 wurde Natzungen durch § 35 Sauerland/Paderborn-Gesetz in die Stadt Borgentreich eingegliedert, die gleichzeitig zum Kreis Höxter kam.[2]
Einwohner
BearbeitenDer Ortsteil Natzungen hat 680 Einwohner.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
BearbeitenPfarrkirche St. Nikolaus
BearbeitenDie Nikolauskirche mit im 12./13. Jahrhundert erbautem hohen und massiven, Turm aus Bruchsteinmauerwerk (wahrscheinlich als Fluchtturm genutzt, mit romanischen Fensteröffnungen im Glockengeschoss) und bemerkenswertem Barockaltar, aus der Paderborner Abdinghofkirche hierhin übertragen.
Antoniuskapelle
BearbeitenDie kleine Antoniuskappe befindet sich am nordöstlichen Ortsrand und wurde 1763 von der Natzunger Gutsherrenfamilie von Sieghardt errichtet, als Dank für ihre und die Verschonung der Natzunger Bevölkerung im Siebenjährigen Krieg.[3] Damit gehört die Antoniuskapelle zu den Votivkapellen.
Herrenhaus Natzungen
BearbeitenDas Herrenhaus Natzungen (auch Schloss Natzungen genannt) ist ein denkmalgeschützter, ehemaliger Landadelssitz in Natzungen.
Veranstaltungen
BearbeitenAlle zwei Jahre findet am zweiten Juli-Wochenende ein Schützenfest in Natzungen statt.
Literatur
Bearbeiten- Gerhard Sendler (Vorwort), Wilhelm Kuhne, Richard Wilhelms: Natzungen 1036–1986. Hrsg.: Gerhard Sendler. Stadt Borgentreich, Borgentreich 1987, ISBN 978-3-9801168-2-4.
- Dr. Hoppe: Natzungen und seine Einwohner in den letzten 300 Jahren. Düsseldorf/Natzungen 1953.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Kreis Höxter – Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehörigen Städte. In: Kreis Höxter. Abgerufen am 21. September 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gerhard Sendler (Vorwort), Wilhelm Kuhne, Richard Wilhelms, Gerhard Sendler (Hrsg.): Natzungen 1036-1986. Stadt Borgentreich, Borgentreich 1987, ISBN 978-3-9801168-2-4, S. 105