Neef ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) an.

Wappen Deutschlandkarte
Neef
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Neef hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 6′ N, 7° 8′ OKoordinaten: 50° 6′ N, 7° 8′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Zell (Mosel)
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 6,48 km2
Einwohner: 405 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56858
Vorwahl: 06542
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 068
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßstraße 69
56856 Zell (Mosel)
Website: www.neefmosel.de
Ortsbürgermeister: Harald Franzen
Lage der Ortsgemeinde Neef im Landkreis Cochem-Zell
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Karte
Blick auf Neef. Rechts hinten Sankt Aldegund mit der Staustufe St. Aldegund und der Schleuse

Geographie

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Der Weinort liegt direkt am rechten Moselufer zwischen Cochem im Norden und Zell im Süden.

Geschichte

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Besiedlungsspuren des Hochkessels reichen bis in die mittlere Steinzeit, etwa 4000 vor Chr. Bereits um 698 wird Neef in einer nicht mehr erhaltenen Schenkungsurkunde der hl. Irmina an das Kloster Echternach als vien-nense aufgeführt. Die erste sichere urkundliche Erwähnung erfährt der Ort als navis im Jahr 875, als König Ludwig der Deutsche befiehlt, dem Kloster St. Arnulf bei Metz verlorene Güter zurückzugeben (Regesta Imperii I, Nr. 1515, auch in Goerz, MRhReg I, Nr. 698). Eine Ortschronik berichtet, König Karl der Kahle habe im Jahr 886 nochmals die Rückgabe angeordnet. 1248 wird die Burg in Neef erstmals erwähnt. Heinrich von Heinsberg tauscht Burg und Besitz in Neef, Kastellaun und Kirchberg mit seinem Bruder Simon von Sponheim. Damit gehört Neef zur Vorderen Grafschaft Sponheim. 1299 gründet Eberhard von Sponheim-Kreuznach eine neue Seitenlinie benannt nach Neef. 1330 verleiht Kaiser Ludwig der Bayer Gericht und Güter in Neef an Gerhard von Sponheim (BHStAM, Sponheimer Urk. Nr. 775). Mitte des 15. Jahrhunderts gelangt Burg Neef als Trierisches Lehen an die Herren von Metzenhausen. Der Trierer Erzbischof Johann III. von Metzenhausen wird in der Burg geboren. 1552 wird die Burg in Neef von den Truppen des Albrecht von Brandenburg angegriffen und stark zerstört. Die Herrschaft am Ort teilten sich lange das Kloster Echternach, das Kloster St. Arnulf, Kloster Stuben, Kurtrier und adelige Grundherren.

Ab 1794 stand Neef unter französischer Herrschaft, das Kloster Stuben ist seit dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen eine Ruine. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist er Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Neef, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 275
1835 445
1871 573
1905 685
1939 713
1950 737
1961 680
Jahr Einwohner
1970 643
1987 550
1997 529
2005 510
2011 464
2017 463
2023 405[1]

Bürgermeister

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Harald Franzen wurde am 17. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Neef.[3] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[4] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.

Franzens Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2014 Winfried Scheid.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Der Frauenberg mit dem Tunnelportal des Petersberg-Tunnels

Die beiden Bereiche Weinbau und Tourismus stellen die Stützpfeiler der Neefer Wirtschaftsbetriebe dar. Eine Variante des durch den Ort führenden Moselradweges und des im April 2014 eröffneten Moselsteigs bringen jährlich tausende Touristen in den Ort, oft Übernachtungsgäste, die durch Tagesgäste ergänzt werden. Bereits im Wohngebiet des Ortes beginnt der Weinbau, dessen Reben bis in Höhen von 280 Meter gedeihen. Eine Besonderheit sind die Weinberge im Bereich der Moselschleife bei Neef: Lagen wie der Frauenberg oder der Calmont gehören zu den steilsten Weinbergen Europas.

Durch den Ort verläuft eine Kreisstraße, die mit einer Brücke am Ortsrand an die Bundesstraße 49 angeschlossen ist. Außerdem halten in Neef stündlich Regionalzüge der Linie RB 81 auf der Moselstrecke Koblenz–Trier, die zuvor den Petersberg-Tunnel durchquert haben.

Die Mosel wird neben den zahlreichen Frachtschiffen auch von Ausflugsschiffen befahren. Am Ortsrand befindet sich die Schleuse St. Aldegund. Die nächste größere Gemeinde ist der 4 km südlich auf derselben Moselseite befindliche Ort Bullay, strukturell bedeutender sind Zell (Mosel) (10 km) sowie Cochem (23 km), der Sitz des Landkreises Cochem-Zell.

Siehe auch

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Commons: Neef – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  3. a b Bericht über die Sitzung des Verbandsgemeinderates der Verbandsgemeinde Zell (Mosel). (PDF) Punkt 16: Verabschiedung von ausgeschiedenen Ratsmitgliedern und Ortsbürgermeistern. Verbandsgemeinde Zell (Mosel), 9. Juli 2014, abgerufen am 2. Oktober 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 2. Oktober 2020 (siehe Zell (Mosel), Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile).