Neggerndorf
Neggerndorf (Dorf) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Tamsweg (TA), Salzburg | |
Gerichtsbezirk | Tamsweg | |
Pol. Gemeinde | Unternberg (KG Unternberg) | |
Koordinaten | 47° 7′ 6″ N, 13° 45′ 43″ O | |
Höhe | 1019 m ü. A. | |
Postleitzahl | 5585 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS |
Neggerndorf ist ein Dorf in der Gemeinde Unternberg im Bezirk Tamsweg in Salzburg.
Neggerndorf befindet sich östlich von Unternberg zwischen dem Schwarzenberg und dem Mitterberg. Das Dorf wird von der Mur durchflossen. Durch Neggerndorf führt die Murtal Straße.
Geschichte
BearbeitenFunde aus der Umgebung belegen bereits eine Besiedelung zu römischer Zeit. Die Römerstraße, die Iuvavum, das heutige Salzburg mit Virunum in Kärnten verband, führte über den Radstädter Tauernpass ins Murtal und vorbei an Neggerndorf nach Immurium, dem heutigen Moosham, ebenfalls in der Gemeinde Unternberg. Von hier, wo sich eine Raststation mit einigen Gebäuden und einem Mithras-Tempel befand, verlief die Straße nach St. Margarethen im Lungau und über den Grainwald zum Lausnitzsattel.
Im Jahr 1778 wurde im Schindergraben eine römische Steinplatte aus Schaidberger Marmor gefunden und später nach Neggerndorf gebracht.[1] Seit 1989 ist sie aber vor dem Gemeindeamt der Nachbargemeinde St. Margarethen aufgestellt, wo auch ein römischer Meilenstein zu sehen ist.[2] Eine weitere große Steinplatte, eine Spolie aus wahrscheinlich römischer Zeit, befindet sich vor dem denkmalgeschützten Graggabergut (Listeneintrag) in Neggerndorf. Sie wurde von Christian Graggaber (1868–1958), dem ehemaligen Besitzer des Hofes, in einem Wald bei St. Margarethen gefunden. Es könnte sich um eine steinerne Tischplatte handeln, aber auch um ein anderes architektonisches Element, beispielsweise um die Basis eines römischen Grabmals, das entlang der Römerstraße errichtet worden war.[3]
Der Ortsname deutet auf eine slawische Besiedlung im 7. Jahrhundert, als der Ort Neccartisdorf genannt wurde, was auf den slawischen Vornamen Neckhart hinweist.[4]
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort Neggerndorf im 12. Jahrhundert.
Die Ortschaft wurde oft vom Hochwasser der Mur heimgesucht. Ähnlich wie in der Nachbargemeinde St. Margarethen, wo der Hochwasser führende Leisnitzbach im Jahr 1903 eine Überschwemmung des Ortes verursacht hatte und daraufhin eine hölzerne Gedenksäule zu Ehren des Hl. Johannes Nepomuk gestiftet worden war, errichteten Josef und Maria Graggaber um 1914 in Neggerndorf eine kleine Nepomuk-Kapelle. Im Zuge der Murregulierung musste die Kapelle, die ursprünglich am linken Murufer stand, abgetragen werden. 1973 wurde sie an ihrem heutigen Standort wiedererrichtet. Das Tonnengewölbe und die Wände des Innenraums wurden mit Fresken der akademischen Malerin Annemarie Fiebich-Riepke (1921–2016) ausgestattet.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Franz Narobe: Die Römerstraße über den Radstädter Tauern. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 100, 1960, S. 15–27 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Römische Steinplatte in St. Margarethen. In: marterl.at. Salzburger Bildungswerk, abgerufen am 26. April 2024.
- ↑ Römische Steinplatte in Neggerndorf. In: marterl.at. Salzburger Bildungswerk, abgerufen am 26. April 2024.
- ↑ 1000 Jahre Unternberg. In: Festschrift 2004. Gemeinde Unternberg, 2004, S. 13, abgerufen am 30. Januar 2021.