Neuköllner Schifffahrtskanal

Wasserstraße im Berliner Bezirk Neukölln
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Der Neuköllner Schifffahrtskanal (auch: Neuköllner Verbindungskanal) ist eine Wasserstraße im Nordosten des Berliner Bezirks Neukölln. Bei seiner Anlage hieß er Rixdorfer Schiffahrtskanal.[1]

Neuköllner Verbindungskanal
Lohmühlenbrücke, im Hintergrund der Landwehrkanal
Lohmühlenbrücke, im Hintergrund der Landwehrkanal

Lohmühlenbrücke, im Hintergrund der Landwehrkanal

Abkürzung NK
Länge 4,0 km
Erbaut 1902–1903
Ausgebaut 1912–1913
Beginn Abzweig vom Landwehrkanal an der Lohmühlenbrücke
Ende Wasserstraßenkreuz Neukölln
Verlauf
Landwehrkanal
0,000 Lohmühlenbrücke
0,640 Wildenbruchstraße
0,860 Elsensteg
1,320 Treptower Straße
1,630 Weigandufer
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
1,790 Ringbahn
U-Bahn-Strecke nach rechts
2,030 Schrotthafen
2,420 Sonnenallee
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
2,720 S-Bahn
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
2,730 Fernbahn
U-Bahn-Strecke nach links
3,000 Unterhafen
3,300 Schleuse Neukölln
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3,320 Oberhafen
3,340 Grenzallee
3,500 Dreieck Neukölln
3,850 Britzer Hafensteg
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3,940 Hafen Britz-Ost
U-Bahn-Strecke von links
4,000 Britzer Verbindungskanal
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Teltowkanal
Teltowkanal

Er hat eine Länge von etwa vier Kilometern und verbindet den Landwehrkanal von der Lohmühlenbrücke im Norden (km 0) mit dem Teltow- sowie dem Britzer Verbindungskanal am Hafen Britz-Ost im Süden. Bei Kilometer 3,3 befindet sich die Schleuse Neukölln, die den Oberhafen mit dem Unterhafen verbindet. Zuständig ist die Senatsverwaltung Berlin, Bezirksamt Neukölln.

Geschichte

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Wiesengraben auf einer Karte von 1842
 
Schematische Karte

Unter Planung und Leitung von Hermann Weigand wurde 1902/1903 zuerst eine 1,9 Kilometer lange Verbindung zwischen Landwehrkanal und der damaligen Rixdorfer Gasanstalt fertiggestellt. Man folgte dabei dem jahrhundertealten „Schlangengraben“, im 19. Jahrhundert „Wiesengraben“ genannt, der bereits als Entwässerungsgraben in den späteren Landwehrkanal mündete. Dieses Teilstück hieß Rixdorfer Stichkanal. Seit 1904 trägt die südliche Uferstraße den Namen Weigandufer. In den Jahren 1912/1913 erfolgte die Verlängerung zum Teltowkanal. Die Wasserspiegelbreite beträgt in der Landwehrkanalhaltung 22,10 Meter, in der Teltowkanalhaltung 26,60 Meter. Die Wassertiefe liegt in der unteren Haltung (Landwehrkanal) bei 2,50 Meter, in der oberen (Teltowkanal) bei 3,50 Meter.

Schleuse Neukölln

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Schleuse Neukölln

Die Schleuse Neukölln wurde in zwei Bauabschnitten zwischen 1902 und 1914 erbaut und diente in erster Linie zur Trockenlegung der Umgebung. Sie wurde als Kammerschleuse mit schrägen Wänden mit einer Länge von 67 Metern, einer Kammerbreite von 27,4 Metern und einer Torbreite von 8,5 Metern errichtet. Die mittlere Differenz, die Fallhöhe zwischen Ober- und Unterwasser beträgt im Mittel nur 0,14 Meter. Die Schleusenkammer wurde durch unter dem Wasser liegende Öffnungen befüllt beziehungsweise geleert, deren Bedienung manuell durch einen Schleusenwärter erfolgte.

In den Jahren 1959/1960 wurde die Schleuse elektrifiziert, sodass die Stemmtore durch Motoren geöffnet werden konnten. 1968 wurde ein zentraler Bedienstand in einem neu errichteten Schleusenwärterhaus geschaffen. In den Jahren 2000 und 2001 wurde die Schleuse grundlegend instand gesetzt und automatisiert, sodass sie von den Bootsführern selbst bedient werden kann. Außerdem erfolgt seitdem das Füllen und Leeren durch die Toröffnungen und nicht mehr unterirdisch. Wegen des geringen Höhenunterschiedes hatte man auch erwogen, die Schleuse komplett aufzugeben. Dazu hätte aber der Wasserstand des Landwehrkanals so weit angehoben werden müssen, dass die Fahrgastschiffe die Brücken nicht mehr hätten passieren können.[2]

Die Schleuse Neukölln ist die einzige im Bereich des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Spree-Havel, die nicht von dieser Bundesbehörde, sondern von der Stadt Berlin verwaltet wird.

Häfen und Brücken

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Der Hafen Neukölln befindet sich zwischen der Grenzallee und der Lahnstraße. Er besteht aus dem Oberhafen und dem unterhalb der Schleuse Neukölln liegenden Unterhafen. Dort werden überwiegend Recyclingstoffe umgeschlagen. Etwas weiter südlich, an der Einmündung in den Teltowkanal befindet sich der Hafen Britz-Ost.

Zur Verbindung der Verkehrswege, die über das neue Gewässer führen, wurden schrittweise Brücken gebaut, darunter die Teupitzer Brücke, die Britzer Brücke, die Späthbrücke, Südostalleebrücke und später die Braunauer Brücke. Im Jahr 1905 ließ die Berliner Verwaltung von der Monier- und Betonbaugesellschaft Berlin zusätzlich eine Fußgängerbrücke über den Kanal errichten. Die Brücke hat eine Breite von drei Metern und ihr Bau kostete 12.000 Mark. Sie führt die Innstraße über den Kanal.[1] Später erhielt sie den Namen Elsensteg, weil sie die Verbindung mit der Elsenstraße im Ortsteil Treptow herstellt.

Insgesamt verzeichnet der Berliner Stadtplan im Jahr 2020 neun Brücken im Verlauf des Kanals zwischen der Spree und dem Teltowkanal.

Schreibweise

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Die offizielle Bezeichnung des Kanals ist laut Bezirksamt Neukölln von Berlin Neuköllner Schifffahrtskanal. In aktuellen Veröffentlichungen, darunter auch auf den amtlichen Landkarten des Fachbereichs Vermessung und Geoinformation,[3] wird die neue Schreibweise nach der Rechtschreibreform von 1996 (mit drei „f“) beachtet.

Literatur

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  • Nikolai Roskamm, Sebastian Seelig (Hrsg.): Ships & Shifts – Rethinking Neukölln Harbour. (ISR Graue Reihe Heft 18). Institut für Stadt- und Regionalplanung, TU Berlin 2008, ISBN 978-3-7983-2108-3 (Volltext)
  • Bezirksamt Neukölln von Berlin, Abt. Bauwesen (Hrsg.): 100 Jahre Bauen für Neukölln – Eine kommunale Baugeschichte. Berlin 2005, ISBN 3-00-015848-0.
  • H.-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag Hamburg 1994, S. 127/128.
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Commons: Neuköllner Schiffahrtskanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Der Bau einer fünften Brücke über den Rixdorfer Schifffahrtskanal, in: Berliner Volkszeitung, 23. August 1905.
  2. Schleuse Neukölln wieder rund um die Uhr passierbar. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin, 8. Oktober 2001, abgerufen am 4. Juli 2012.
  3. berlin.de

Koordinaten: 52° 28′ 39″ N, 13° 27′ 29″ O