Niederhofen (Pilsach)
Niederhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pilsach im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Niederhofen Gemeinde Pilsach
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 19′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 495 m ü. NHN |
Einwohner: | 85 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 92367 |
Vorwahl: | 09186 |
In Niederhofen
|
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt im oberpfälzischen Jura auf im Tal der Schwarzen Laber auf circa 495 m ü. NHN. Um den Ort herum verläuft die Kreisstraße NM 14 mit zwei Zufahrten zum Ort. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt in östlicher Richtung nach Dietkirchen.
Geschichte
BearbeitenNiederhofen im Sinne von der unteren, tiefer gelegenen Ansiedelung gehörte im Alten Reich zur Probstei Litzlohe des Klosteramtes Kastl im pfalz-neuburgischen Pflegamt Pfaffenhofen-Haimburg, das die Hochgerichtsbarkeit ausübte. Um 1800 bestand das Dort aus 17 Anwesen, die sich das Klosteramt und das Pflegamt teilten.[1]
Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt, mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 die Ruralgemeinde Dietkirchen im Landgericht Kastl gebildet, zu der von Anfang an Niederhofen gehörte und zu der 1818 Giggling und Eschertshofen hinzukamen.[2]
In Niederhofen lebten
- 1836 109 Einwohner (17 Häuser),[3]
- 1861 124 Einwohner (40 Gebäude),[4]
- 1871 112 Einwohner (34 Gebäude; an Großviehbestand 17 Pferde und 101 Stück Rindvieh),[5]
- 1900 100 Einwohner (17 Wohngebäude),[6]
- 1925 103 Einwohner (17 Wohngebäude),[7]
- 1937 98 Einwohner (nur Katholiken),[8]
- 1950 131 Einwohner (18 Wohngebäude).[9]
- 1987 85 Einwohner (20 Wohngebäude),[10]
Heute sind 19 Hausnummern vergeben.
Zum Abschluss der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Dietkirchen und damit auch Niederhofen zum 1. Januar 1978 nach Pilsach eingemeindet.
Kirchliche Verhältnisse
BearbeitenDas Dorf gehörte seit altersher zur Filiale Lampertshofen der katholischen Pfarrei Dietkirchen des Klosters Kastl im Bistum Eichstätt.[11] 1540 bis 1626 war mit Pfalz-Neuburg Dietkirchen und damit auch Niederhofen evangelisch.
Baudenkmäler
BearbeitenAls Baudenkmal gelten die zwei ehemaligen Bauernhäuser Niederhofen 8 und 11, mit Fachwerkgiebeln und aus dem 18./19. Jahrhundert stammend, sowie eine Feldkapelle in den Thurnäckern aus der gleichen Zeitepoche.[12]
Geotop „Doggerfelswand“
BearbeitenNach dem Ortsausgang findet sich nördlich der Straße gegen Dietkirchen hin eine ca. 200 m lange und 10 m hohe Doggerfelswand aus Eisensandstein (= Dogger Beta). Aufgrund ihrer Verwitterungsresistenz bilden die Sandsteine des Dogger Beta häufig Steilstufen im Gelände – wie hier bei Niederhofen. Die hohe Standfestigkeit bei gleichzeitiger leichter Bearbeitbarkeit boten ideale Bedingungen für die Anlage von circa 40 kammerartigen Felsenkellern.[13] Das Geotop Nr. 69 zählt zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns.
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Brönner & Däntler, Eichstätt 1937.
- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Niederhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 15. Februar 2022.
- Bayer. Landesamt für Umwelt, Geotop 69
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Heinloth, S. 134, 221, 302.
- ↑ Heinloth, S. 322, 324.
- ↑ Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Ph. Brönner, Eichstätt 1836, S. 50.
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Sp. 790.
- ↑ Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 971.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900]. München 1904, Sp. 871.
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 878.
- ↑ Buchner, Band I, S. 171.
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 742.
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 260.
- ↑ Popp, S. 50; Buchner, Band I, S. 171.
- ↑ Sixtus Lampl, Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler. R. Oldenbourg Verlag, München 1986, S. 157.
- ↑ Informationstafel bei der Felswand von Niederhofen