Niels Ruf

deutscher Fernsehmoderator, Schauspieler und Autor

Niels Ruf (* 21. Mai 1973 in Worms) ist ein deutscher Fernsehmoderator, Autor und Schauspieler.

Niels Ruf im August 2011

Niels Ruf wuchs in München[1] und in Neuwied, wo er das Rhein-Wied-Gymnasium besuchte, auf. Nach einer einjährigen Tätigkeit bei der Rhein-Zeitung wurde er mit 21 Jahren vom ZDF als Moderator der Videospielshow X Base besetzt. Danach wurde er Moderator der Call-in-Show Niels’ Ruf des Senders DSF. Die Sendung wurde nach neun Folgen abgesetzt, nach späteren Angaben Rufs „wegen Blasphemie“.[2] Parallel schrieb er für die Kindersendung Clubhouse Drehbücher und produzierte Einspielfilme.

Vorübergehend arbeitete Ruf als freier Mitarbeiter für Focus TV und erhielt auch Engagements als Schauspieler. So wirkte er 1996 in dem Sat.1-Film Charley’s Tante mit. Es folgte 1998 eine Nebenrolle in dem Comedyfilm Und alles wegen Mama.

Im Jahr 1998 erhielt Ruf nach einem Casting des Senders VIVA Zwei die Sendung Kamikaze, die er moderierte und produzierte. Seine provokanten Monologe und Ansagen wurden als „Pöbelei“ charakterisiert, und Ruf wurde als „Sex-Ferkel“ und „Skandal-Moderator“ bezeichnet.[3]

Im Jahr 2000 nahm er zusammen mit WestBam den Song Computerstaat von Abwärts für die Compilation Pop 2000 – das gibt’s nur einmal auf. Zu größerer Bekanntheit verhalf ihm auch ein Auftritt in der Harald Schmidt Show und nicht zuletzt eine kurze Liaison mit der Komikerin Anke Engelke im Jahr 2000.

Im Dezember 2001 erschien bei Universal Mercury die DVD Niels Ruf – Pest of Kamikaze 1998–2001 mit Auszügen aus der Sendung und zuvor unveröffentlichten Szenen.

Ab Februar 2002 bekam Ruf auf RTL II eine neue Sendung (Dumm erwischt), in der er Szenen mit versteckter Kamera kommentierte. 2002 trat er in einer Nebenrolle im Film Wie die Karnickel auf.

Niels Ruf arbeitete als Kolumnist u. a. für die Musikmagazine Intro und Visions, die Wochenzeitung Die Zeit und das Magazin Maxim.[4] Ab dem 30. Oktober 2006 moderierte Niels Ruf auf dem digitalen Abosender Sat.1 Comedy Die Niels Ruf Show.

2007 spielte er in der Sitcom Herzog die Hauptrolle als fieser Scheidungsanwalt Simon C. Herzog. Die Serie wurde nach drei ausgestrahlten Folgen wegen schlechter Einschaltquoten wieder abgesetzt. 2008 lief die Niels-Ruf-Show auf Sat.1, die im selben Jahr wegen schlechter Quoten vorzeitig aus dem Programm genommen wurde.[5] Im Februar 2008 wurde die Übernahme von 51 % der Weltruf TV GmbH durch die Senator Entertainment verkündet. Die Weltruf GmbH meldete Ende 2008 Insolvenz an.[6] Die Senator Entertainment verkündete am 21. November 2008 die Rückabwicklung der Übernahme des 51-%-Anteils an der Weltruf TV GmbH.[7]

Nachdem die Niels Ruf Show aufgrund niedriger Einschaltquoten oft in der Kritik gestanden hatte, verlegte sich Ruf auf Formate im Internet. Unter 3min.de war die Webshow mit dem Titel Looki Looki kostenlos zu sehen. Dabei gab es kein Kamerateam und kein Studio, stattdessen wurde mit einer an der Brille angebrachten Kamera gefilmt. Die Telekom stellte das Projekt 3min.de Ende Mai 2011 ein.

2012 wurde die Webserie Josef Gyrls – Tochter der Freiheit von Arte Creative veröffentlicht,[8] eine Mockumentary, in der Ruf in der Rolle eines Künstlers den Kunstbetrieb persifliert.

Im Frühjahr 2014 nahm Ruf an der Sat.1-Sendung Hell’s Kitchen teil.[9] In der fünften Episode musste er aufgrund einer Verletzung ausscheiden. Im März 2016 tanzte Ruf bei Let's Dance und schied in der zweiten Runde aus.

Nach negativen Äußerungen auf Twitter zum Tod von Roger Cicero wurde Ruf in den Medien heftig kritisiert. Sein Management trennte sich daraufhin von ihm.[10]

Am 11. März 2016 kam es in einer Kölner Hotelbar[11] zu einer körperlichen und verbalen Auseinandersetzung zwischen Atze Schröder und Niels Ruf.[12] Ruf forderte daraufhin Schmerzensgeld; es sei zudem schon einmal zu einem solchen Übergriff auf ihn gekommen.[13] Im Juni 2016 fand die mündliche Verhandlung statt.[14] Für Atze Schröder wurde ein Annäherungsverbot ab drei Metern festgelegt.[15]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Fernsehshows

Bearbeiten

Filmografie und TV-Auftritte

Bearbeiten
  • 2017– : Radio Ruf[17]
  • 2020– : Sodom und Corona
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Alle Infos & News zu Niels Ruf. Abgerufen am 22. Juni 2022.
  2. Alle Meldungen - jetzt.de. In: redaktionstexte1.rssing.com.
  3. „Kerner ist die größte Fernseh-Sau“. Welt.de. 24. April 2007, abgerufen am 21. März 2016.
  4. Niels Ruf auf kress.de. Abgerufen am 21. März 2016.
  5. Stefan Winterbauer: Den Weltruf ruiniert. Firma von Niels Ruf vor der Pleite. Meedia. 10. Oktober 2008. (Memento vom 20. August 2010 im Internet Archive)
  6. Handelsregister (HRB 87242 Berlin-Charlottenburg)
  7. Vertragsrückabwicklung Weltruf. 21. November 2008, archiviert vom Original am 18. September 2011; abgerufen am 1. Februar 2016.
  8. Josef Gyrls - Tochter der Freiheit. ARTE Creative. 5 April 2012. (Memento vom 4. März 2013 im Internet Archive)
  9. Kandidatenprofil von Niels Ruf auf der Website zu Hell’s Kitchen. Abgerufen am 21. März 2016.
  10. Nach Roger-Cicero-Eklat. Management beendet Zusammenarbeit mit Niels Ruf, er postet frauenfeindliche Witze. Stern.de. 1. April 2016, abgerufen am 8. April 2016.
  11. www.stern.de: Nach Streit in Hotelbar: Niels Ruf fordert 2000 Euro Schmerzensgeld von Atze Schröder. In: Stern Online. 22. März 2016.
  12. Atze Schröder entschuldigt sich bei Holocaust-Überlebender für schreckliche Taten seines Vaters. In: tag24.de. 7. Februar 2020, abgerufen am 28. Mai 2023.
  13. Niels Ruf fordert 2000 Euro Schmerzensgeld von Atze Schröder. In: Stern.de. 22. März 2016, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  14. Promi-Prozess vorm Amtsgericht. In: MV online. 9. Juni 2016, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  15. Sven Kuschel, Frank Schneider, Michael Engelbert: Niels Ruf vs. Atze Schröder – Das Urteil im Prügelprozess! In: Bild.de. 13. Juni 2016, abgerufen am 12. Januar 2017
  16. KuH des Jahres auf der Website des Medien-KuH Podcasts. Abgerufen am 23. Januar 2018.
  17. DerWesten - derwesten.de: Wie geschmacklos kann man sein? Niels Ruf lacht über den Tod von Kazim Akboga.