Nierendorf

Ortsteil von Grafschaft (Rheinland)

Nierendorf ist ein Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler. Der Ortsbezirk Nierendorf hat zurzeit 836 Einwohner.[1] Bis zur Eingliederung in die im Jahr 1974 neu gebildete Gemeinde Grafschaft war Nierendorf eine eigenständige Gemeinde. Zu Nierendorf gehören auch die Wohnplätze Rischmühle und Herrensteiner Mathildenhof.[2]

Nierendorf
Verbandsfreie Gemeinde Grafschaft
Koordinaten: 50° 35′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 34′ 49″ N, 7° 8′ 58″ O
Höhe: 145 m ü. NHN
Einwohner: 836 (30. Okt. 2013)
Eingemeindung: 16. März 1974
Postleitzahl: 53501
Vorwahl: 02641
Nierendorf (Rheinland-Pfalz)
Nierendorf (Rheinland-Pfalz)
Lage von Nierendorf in Rheinland-Pfalz
Katholische Kirche St. Peter und Vinzenz
Katholische Kirche St. Peter und Vinzenz

Geographie

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Nierendorf liegt linksrheinisch in der Nähe des Ahrtales. Die Hauptstraße durch die Ortschaft ist die Landesstraße 80. Zwischen Nierendorf und dem Nachbarort Bengen verläuft die A 61. Der östliche Teil der Gemarkung sind hügelige Weidelandschaft, Streuobstwiesen und Mischwald, im Westen befindet sich hinter einem ehemaligen Bahndamm die landwirtschaftliche Nutzfläche. Südlich des Ortes führte die Aachen-Frankfurter Heerstraße vorbei.

Geschichte

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Nierendorf war bereits zur Römerzeit besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 1117, als die Bürger von Remagen der neu gegründeten Propstei auf dem Berg bei Remagen unter anderem Geld und einen Weinberg schenkten. Damals hieß der Ort Nithirindorp. 1666 hatte er 75 Einwohner. Nierendorf gehörte bis zur französischen Besatzungszeit um 1800 zur Herrschaft Landskron. 1724 wurde eine Schule errichtet, die seit den 1970er Jahren als Bürgerhaus genutzt wird. Das Pfarrhaus wurde 1890 neu erbaut. Eine Wasserleitung gibt es in Nierendorf seit 1957. Am 16. März 1974 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Nierendorf von der Verbandsgemeinde Ringen in die Gemeinde Grafschaft eingegliedert.[3]

Vor mehreren Jahrhunderten lagen die Häuser dieser Ortschaft sehr zerstreut. „Das wird nie ein Dorf“ (Nie-ein-Dorf), sagten die Leute. In Wirklichkeit heißt der Name einfach niederes Dorf (nithiri = nieder).

Nierendorf war nie eine eigenständige Pfarre, obwohl sie 64 Jahre lang einen Priester hatte. Die Filialkirche wurde 1898/1899 durch den in Lüftelberg geborenen Architekten Anton Becker neu erbaut. Der Ort gehört zur Katholische Kirchengemeinde Leimersdorf und Ringen.

Ortsbezirk

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Nierendorf ist einer von elf Ortsbezirken der Gemeinde Grafschaft. Er wird durch einen Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[4]

Ortsbeirat

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Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsvorsteherin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:

Wahl SPD CDU Grüne FDP FWG 1 Gesamt
2024 2 5 0 7 Sitze[5]
2019 2 4 1 7 Sitze[6]
2014 2 4 1 7 Sitze[7]
2009 3 2 1 0 1 7 Sitze[8]
1 
Freie Wählergemeinschaft Grafschaft e. V.

Ortsvorsteher

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Derzeit werden die Amtsgeschäfte von der Stellvertretenden Ortsvorsteherin Margret Nelles-Lawnik (CDU) ausgeübt. Der seit 2009 amtierende Ortsvorsteher Josef Braun (CDU) war am Tag vor der Direktwahl am 9. Juni 2024, bei der er und Sebastian Moog (SPD) gegeneinander antreten wollten, überraschend verstorben. Daraufhin wurde diese Wahl kurzfristig abgesagt und für den 29. September neu angesetzt.[9] Als einzige Bewerberin wurde Margret Nelles-Lawnik mit einem Stimmenanteil von 95,41 % für fünf Jahre gewählt.[10] Ihre Amtseinführung soll am 13. November 2024 erfolgen.[11]

Brauns Vorgänger waren der am 11. März 2009 verstorbene Matthias Werner (SPD)[12] und bis 2004 Günter Bach.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Commons: Nierendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Einwohner-Bestandsstatistik Gemeinde Grafschaft, Stand: 30. Oktober 2013.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 5 (PDF; 3,3 MB).
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 164 (PDF; 2,8 MB).
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Grafschaft. (PDF) § 2 und 3. Gemeinde Grafschaft, 18. Juni 2019, abgerufen am 2. August 2020.
  5. Ergebnisse Ortsbeiratswahlen 2024 in Nierendorf. Gemeinde Grafschaft, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Nierendorf. Abgerufen am 2. August 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Nierendorf. Abgerufen am 2. August 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Nierendorf. Abgerufen am 2. August 2020.
  9. Celina de Cuveland: Josef Braun überraschend gestorben: Ortsvorsteherwahl in Nierendorf abgesagt. In: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 9. Juni 2024, abgerufen am 29. Oktober 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Michael Schneider (Erster Beigeordneter als stellv. Gemeindewahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl der Ortsvorsteherin Nierendorf am 29. September 2024. In: Grafschafter Zeitung, Ausgabe 41/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 1. Oktober 2024, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  11. Bekanntmachung: Sitzung des Ortsbeirates Nierendorf. In: Rats- und Bürgerinfosystem. Gemeinde Grafschaft, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  12. Archiv 2009. „Trauer um Matthias Werner“. Heimat- und Bürgerverein Nierendorf e. V., abgerufen am 2. August 2020.
  13. Archiv 2004. „Nierendorf zeigt Flagge“ und „Mitgliederversammlung des Heimat- und Bürgervereins“. Heimat- und Bürgerverein Nierendorf e. V., abgerufen am 2. August 2020.