Nikolaus Egender
Nikolaus Egender, OSB (* 19. August 1923 als Pierre Egender im Elsass) ist Benediktiner und war von 1979 bis 1995 Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem.
Leben
BearbeitenPierre Egender studierte Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau und Rom. Das Benediktinerleben lernte er in der Abtei Maria Laach kennen. Er trat 1946 in die Abtei Chevetogne ein. 1947 legte er die Profess ab und 1950 empfing er die Priesterweihe. Er war Novizenmeister (1954–1963) und Prior (1963–1971) in dem ökumenisch engagierten Ardennenkloster.
Abt Leo von Rudloff holte ihn 1966 zur Visitation ins Heilige Land nach Jerusalem und zum Benediktinerpriorat in Tabgha. Von 1979 bis 1995 war er Abt der Dormitio-Abtei (als erster vom Konvent gewählter Abt). Seit 1997 lebt er wieder in der Abtei Chevetogne.
Wirken
BearbeitenFür sein Wirken um die Orthodoxe Kirche wurde er 1982 mit dem höchsten Orden der Armenisch-Apostolischen Kirche, dem Orden von St. Nerses Shnorhali, geehrt. Für sein Engagement um die Ökumene, Versöhnung und Begegnung von Israelis und Palästinensern, Christen, Juden und Muslimen wurde er 1992 zum Ehrenbürger von Jerusalem ernannt.[1]
Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die jahrhundertealte Mönchstradition auf der Insel Reichenau wiederbelebt wurde. 2001 gründete er zusammen mit Stephan Vorwerk OSB eine Benediktinergemeinschaft („Cella Reichenau“), die von der Erzabtei Beuron betreut wird. 2014 war er Gast bei der Feier „10 Jahre Cella St. Benedikt Reichenau“.[2]
Er engagiert sich in Artikeln und Vorträgen für die Themen des Mönchtums, Liturgie, Spiritualität, Ostkirchen und Ökumene.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Vergessene Partner – Christen im Heiligen Land. In: Entschluß, Jg. 38, 1983, S. 12–13.
- Die innerchristliche Ökumene in Jerusalem. In: Zion – Ort der Begegnung. Festschrift für Laurentius Klein zur Vollendung des 65. Lebensjahres, herausgegeben von Ferdinand Hahn, Frank-Lothar Hossfeld, Hans Jorissen, Angelika Neuwirth (= Bonner Biblische Beiträge, Band 90). Athenäum Hain Hanstein, Bodenheim 1993, ISBN 3-8257-9153-X, S. 371–387.
- Profil des Palästinischen Mönchtums. In: Oleum Laetitiae. Festgabe für P. Benedikt Schwank OSB, herausgegeben von Gunda Brüske, Anke Händler-Kläsener. Aschendorff Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-07504-0, S. 240–255.
- Vermächtnis Heiliges Land. Zu seinem 95. Geburtstag herausgegeben von Joachim Braun, Katharina D. Oppel, Nikodemus C. Schnabel OSB (= Jerusalemer Theologisches Forum, Band 30). Aschendorff Verlag, Münster 2018, ISBN 978-3-402-11043-0. (Mit einem Publikationsverzeichnis)
- Buchbesprechungen in Irénikon seit 1950
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Früherer Jerusalemer Abt Egender wird 90. Heiliges Land und wieder zurück“, Domradio, Artikel vom 19. August 2013
- ↑ https://www.kath-reichenau.de/pfarrgemeinde/archiv/2014/10-jahre-cella-st-benedikt/
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Laurentius Klein (Abt-Administrator) | Abt der Dormitio-Abtei 1979–1995 | Benedikt Lindemann |
Personendaten | |
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NAME | Egender, Nikolaus |
ALTERNATIVNAMEN | Egender, Pierre (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Ordensgeistlicher, Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem |
GEBURTSDATUM | 19. August 1923 |
GEBURTSORT | Elsass |