Nile (Band)

US-amerikanische Band

Nile (englisch für ‚Nil‘) ist eine Technical-Death-Metal-Band aus Greenville, South Carolina in den Vereinigten Staaten, deren Musik sich durch ägyptische Einflüsse auszeichnet.

Nile
Nile bei einem Auftritt 2010 in São Paulo (von links: Sanders, Toler-Wade, Lollis)
Nile bei einem Auftritt 2010 in São Paulo (von links: Sanders, Toler-Wade, Lollis)
Allgemeine Informationen
Herkunft Greenville, Vereinigte Staaten
Genre(s) Technical Death Metal
Aktive Jahre
Gründung 1993
Auflösung
Website www.nile-official.com
Gründungsmitglieder
Gutturaler Gesang, E-Gitarre, Studio-E-Bass, Studio-Keyboard, Studio-Saz, Studio-Bouzouki
Karl Sanders (außerdem Studio-Bass: 2002, 2012, Studio-Saz, Studio-Bouzouki: 2005)
Gutturaler Gesang, Bass, Studio-Hintergrundgesang
Chief Spires (Gutturaler Gesang & Bass: bis 2001, Studio-Hintergrundgesang: 2009)
Schlagzeug, Studio-Hintergrundgesang
Pete Hammuora (Schlagzeug, Studio-Hintergrundgesang: bis 2000, Studio-Hintergrundgesang: 2009)
Aktuelle Besetzung
Gutturaler Gesang, E-Gitarre, Studio-Bass, Studio-Keyboard, Studio-Saz, Studio-Bouzouki
Karl Sanders (außerdem Studio-Bass: 2002, 2012, Studio-Saz, Studio-Bouzouki: 2005)
Gutturaler Gesang, E-Bass
Todd Ellis (seit 2012)
Schlagzeug
George Kollias (seit 2004)
Ehemalige Mitglieder
E-Gitarre
John Ellers (1996–1997)
Gutturaler Gesang, E-Bass, Studio-Hintergrundgesang
Jon Vesano (Gutturaler Gesang & E-Bass: 2000–2005, Studio-Hintergrundgesang: 2012)
Gutturaler Gesang, E-Bass
Chris Lollis (Studio-Gutturaler Gesang: 2007, Live-Gutturaler Gesang/-Bass: 2007–2010, Gutturaler Gesang & Bass: 2010–2012)
Schlagzeug
Tony Laureano (2000–2004)
Gutturaler Gesang, E-Gitarre
Dallas Toler-Wade (1996–2017)
Live-Unterstützung und Session-Musiker
Gesang
Gyuto Drukpa (Studio-Gesang: 1998)
Gesang
Mohammed el Hebney (Studio-Gesang: 2000)
Gesang
Mike Breazeale (Studio-Gesang: 2002, 2005, 2009, 2012)
Gesang
David Merideth (Studio-Gesang: 2009)
Gesang
Jason Hagan (Studio-Gesang: 2012)
Gutturaler Gesang, E-Bass
Steve Tucker (Live-Gutturaler Gesang/-Bass: 2005)
Gutturaler Gesang, E-Bass
Joe Payne (Live-Gutturaler Gesang/-Bass: 2005–2007)
Drilbu Dungkar (Studio-Flöte/-Gong: 1998)
Mostafa Abd el Aziz (Studio-Arghul: 2000)
Schlagzeug, Hintergrundgesang
Derek Roddy (Studio-Schlagzeug/-Hintergrundgesang: 2000)
Schlagzeug
Tim Yeung (Studio-Schlagzeug: 2003)

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Geschichte

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Die Band wurde im Jahr 1993 vom Gitarristen und Sänger Karl Sanders, dem Bassisten und Sänger Chief Spires und dem Schlagzeuger Pete Hammoura gegründet.[1] Im Jahr 1995 folgte mit Festivals of Atonement über ihr eigenes Label Anubis Records eine erste EP. Es schlossen sich Touren zusammen mit Obituary und Deicide an. Visceral Productions veröffentlichte 1997 die nächste EP Ramses Bringer of War. Jedoch ging das Label bankrott, noch ehe die Band ein Album bei diesem veröffentlichen konnte.[2]

Kurze Zeit später kam Gitarrist Dallas Toler-Wade zwecks Live-Unterstützung zur Besetzung.[3] 1999 erschien über Relapse Records das noch als Trio eingespielte Debütalbum Amongst the Catacombs of Nephren-Ka. Um das Album zu bewerben, schlossen sich eine US-Tournee sowie eine weltweite Tour mit Morbid Angel an. Auf dem nächsten Album Black Seeds of Vengeance war Derek Roddy als neuer Schlagzeuger zu hören, da sich Pete Hammoura kurz vor der Aufnahmesession den Arm gebrochen hatte. Aufgrund von persönlichen Differenzen verließen Schlagzeuger Hammoura und Bassist Spires die Besetzung. Auf der folgenden Tour zusammen mit Incantation und Impaled waren Tony Laureano als Schlagzeuger und Jon Vesano als Bassist vertreten. In dieser Besetzung kamen die Aufnahme des Albums In Their Darkened Shrines und eine Tour zusammen mit Hate Eternal, Origin und Arch Enemy zustande. 2003 hielt die Band außerdem eine Tournee durch Nordamerika mit Kreator, Amon Amarth und Vader ab, der Konzerte mit Misery Index und Dew-Scented in Europa folgten.

Zwischenzeitlich konzentrierten sich die Mitglieder auf andere Projekte: Laureano stieg bei Dimmu Borgir ein, während Toler-Wade ein Nebenprojekt startete. Sanders veröffentlichte ebenfalls mit Saurian Meditation ein Soloalbum. 2004 kam George Kollias als neuer Schlagzeuger zur Band. Diese veröffentlichte 2005 die EP Lashed to the Slave Stick und das Album Annihilation of the Wicked. Es folgten eine Tour mit King Diamond sowie eine weitere Welttournee, auf der Joe Payne als neuer Bassist vertreten war. Nach ein paar Besetzungswechseln übernahm Toler-Wade neben Sanders nun auch den Gesang, während der Bass von Sessionmusikern eingenommen wurde. Es folgte eine weitere Tour zusammen mit Six Feet Under, disbelief, Dying Fetus und Cataract und eine Japantournee mit The Haunted und Exodus. Außerdem spielte die Band auch in Deutschland zusammen mit Unleashed, Pungent Stench, Behemoth und Incantation.[4] Im Jahr 2006 trat die Band unter anderem auch in Deutschland zusammen mit Psycroptic, Yyrkoon und Devastator auf.[5] Zudem hatte die Band einen Vertrag bei Nuclear Blast unterzeichnet, worüber 2007 die Single Papyrus Containing the Spell to Preserve Its Possessor Against Attacks from He Who Is in the Water und das Album Ithyphallic folgten. Kurz nach der Veröffentlichung des Albums ging die Band zusammen mit Decapitated auf eine Tour durch Australien. Zudem war die Band Teil der Ozzfest-Tour und gab einige Auftritte mit Chthonic.[6]

Im Dezember 2007 spielte die Band zusammen mit Six Feet Under, Finntroll und Belphegor.[7] Während einiger weiterer Touren schrieb Sanders an neuem Material und veröffentlichte im April 2009 das Soloalbum Saurian Exorcism. Ende 2009 schloss sie das nächste Album Those Whom the Gods Detest an. Danach hielt die Gruppe eine Europatournee zusammen mit Grave und Krisiun ab, ehe im Frühjahr 2010 Auftritte in den USA zusammen mit Immolation absolviert wurden.[8] Im Jahr 2012 ging die Band auf eine weitere Welttournee und spielte dabei auch unter anderem im indonesischen Jakarta zusammen mit D.R.I. und Suffocation.[9] Im selben Jahr erschien mit At the Gate of Sethu ein neues Album. Zudem war Todd Ellis als neuer Bassist zur Band gekommen, da der Kontakt zu Bassist Chris Lollis bei den Arbeiten zum neuen Album abgebrochen war.[10] Das Album wurde wie bereits sein Vorgänger von Neil Kernon produziert.[11]

Unter den nachfolgenden diversen Konzerten waren gegen Ende 2012 einige in Deutschland zusammen mit Morbid Angel, Kreator und Fueled by Fire.[12] 2013 bildete die Teilnahme am 70000 Tons of Metal 2013 einen Jahres-Höhepunkt.[13]

Herausragende Merkmale der Band sind unter anderem die sehr genau erarbeiteten Texte, die alte ägyptische Schriftstücke (wie das ägyptische Totenbuch oder das Buch des Apophis),[14] Gottheiten und Sagen darstellen und auch komplett nacherzählen. Sanders bezieht dabei seine Informationen aus Literatur, Fernsehen und Websites von Universitäten.[15] Für Toler-Wade passt die „brutale Aggression“ der Epoche perfekt zum Death Metal.[16] Auf dem Debüt Amongst the Catacombs of Nephren-Ka spielte die Band aggressiven Death Metal, der textlich stark durch die Werke von H. P. Lovecraft inspiriert wurde.[17] Auf dem Album Black Seeds of Vengeance gab sich die Band textlich und geschwindigkeitsmäßig abwechslungsreich, wobei auch hier Einsatz von ägyptisch klingender Musik charakteristisch war.[18] In Their Darkened Shrines wurde wie gewöhnlich durch ägyptische Mythologie und die Werke von H. P. Lovecraft beeinflusst. Gitarrenriffs wie in dem Lied Unas Slayer of the Gods erinnern an die Doom-Metal-Band Candlemass.[19] Annihilation of the Wicked gab sich laut Sanders spontaner als der Vorgänger, wobei man sich erneut textlich bei ägyptischen Schriften und den Werken Lovecrafts bediente.[20] Auf dem Album Ithyphallic spielte die Band technisch anspruchsvollen, schnellen Death Metal.[21] Auf dem Album ließ sich die Band textlich weniger durch die ägyptische Geschichte, sondern mehr durch Lovecrafts Werk Necronomicon beeinflussen.[22] Those Whom the Gods Detest zeichnete sich vor allem durch das schnelle Spiel des Schlagzeugs sowie das technisch anspruchsvolle Spiel der Instrumente aus. Zudem werden auch hier gelegentlich Einflüsse aus dem Doom Metal hörbar.[23] Auf dem Album hat im Vergleich zum Vorgänger Karl Sanders wieder mehr Gesangsanteile, wobei aber Toler-Wade noch immer den Großteil übernahm.[24] Auf dem Album At the Gate of Sethu waren erstmal progressive Züge erkennbar.[25]

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   US
1998 Amongst the Catacombs of Nephren-Ka
Relapse Records
Erstveröffentlichung: 28. April 1998
2000 Black Seeds of Vengeance
Relapse Records
Erstveröffentlichung: 5. September 2000
2002 In Their Darkened Shrines
Relapse Records
Erstveröffentlichung: 20. August 2002
2005 Annihilation of the Wicked
Relapse Records
Erstveröffentlichung: 24. Mai 2005
2007 Ithyphallic
Nuclear Blast
DE76
(1 Wo.)DE
US162
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2007
2009 Those Whom the Gods Detest
Nuclear Blast
US160
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. November 2009
2012 At the Gate of Sethu
Nuclear Blast
DE27
(1 Wo.)DE
AT61
(1 Wo.)AT
CH61
(1 Wo.)CH
US131
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. Juli 2012
2015 What Should Not Be Unearthed
Nuclear Blast
DE73
(1 Wo.)DE
CH71
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 28. August 2015
2019 Vile Nilotic Rites
Nuclear Blast
DE54
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. November 2019
2024 The Underworld Awaits Us All
Napalm Records
DE20
(1 Wo.)DE
AT11
(1 Wo.)AT
CH39
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. August 2024
  • 1995: Festivals of Atonement
  • 1997: Ramses Bringer of War
  • 2002: Unas Slayer of the Gods
  • 2004: Execration Text
  • 2005: Lashed to the Slave Stick
  • 2011: Worship the Animal (Wiederveröffentlichung ihres ersten Demos aus dem Jahr 1994)

Sonstiges

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  • 1994: Nile (Demo)
  • 1996: Ramses Bringer of War (Demo)
  • 1999: In the Beginning (Wiederveröffentlichung der EPs "Festivals of Atonement" und "Ramses Bringer of War")
  • 2003: Sarcophagus (Single)
  • 2007: Legacy of the Catacombs (Best-of + DVD)
  • 2007: Papyrus Containing the Spell to Preserve Its Possessor Against Attacks from He Who Is in the Water (Single)
  1. Mike DaRonco: Nile, abgerufen am 27. Juli 2013.
  2. Garry Sharpe-Young: A-Z of Death Metal. Cherry Red Books, London 2001, ISBN 1-901447-35-9, S. 285 f.
  3. Robert Pöpperl: Nile. Ramses trinkt Jägermeister. In: Rock Hard, Nr. 161 (Oktober 2000), S. 56 f.
  4. Nile + Unleashed + Pungent Stench + Behemoth + Incantation. Essen: Zeche Carl. In: Metal Hammer, November 2005, S. 124.
  5. Live Nile + Yyrkoon + Psycroptic + Devastator. Hamburg: Marx. In: Metal Hammer, Juni 2006, S. 128.
  6. Nile, abgerufen am 27. Juli 2013.
  7. Metalfest. Six Feet Under + Nile + Finntroll + Belphegor. In: Metal Hammer, Januar 2008, S. 115.
  8. NILE, abgerufen am 27. Juli 2013.
  9. Anzo Sadoni: Mittelmaß gibt’s nebenan. Nile. In: Metal Hammer, Juli 2012.
  10. Nile Wrap Up New Album (Memento des Originals vom 4. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.smnnews.com, abgerufen am 17. Mai 2012.
  11. andrea: NILE: neues Album ´At The Gate Of Sethu´, abgerufen am 17. Mai 2012.
  12. Jenny Bastek: Im Pit bei: Kreator + Morbid Angel + Nile + Fueled by Fire, abgerufen am 28. Juli 2013.
  13. Metal Mark: IN FLAMES, IMMOLATION, NILE, LACUNA COIL, DORO AND MORE CONFIRMED FOR 70,000 TONS OF METAL CRUISE! (Memento des Originals vom 4. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metalnewsonline.com, abgerufen am 28. Juli 2013.
  14. Robert Müller: Vorschlaghammer. Brachiales Stehvermögen. In: Metal Hammer, August 2007, S. 92 f.
  15. Claudia Pajzderski: Nile. Ägyptischer Totenkult. In: Metal Hammer, Oktober 2010, S. 110 f.
  16. Malte Miehlisch: Nile. Kompromisslose Trommelfellattacke. In: inHard, September 2000, S. 4.
  17. Björn Friedetzky: Nile. Amongst the Catacombs of Nephren-Ka. In: Metal Hammer, September 1998, S. 91.
  18. Claudia Pajzderski: Nile. Black Seeds of Vengeance. In: Metal Hammer, Oktober 2000, S. 92.
  19. Gunnar Sauermann: Nile. In Their Darkened Shrines. In: Metal Hammer, September 2002, S. 101.
  20. Robert Müller: Vorschlaghammer. Ganz oder gar nicht. In: Metal Hammer, Juli 2005, S. 72 f.
  21. Anzo Sadoni: Nile. Ithyphallic. In: Metal Hammer, August 2007, S. 108.
  22. Gunnar Sauermann: Volles Rohr. In: Metal Hammer, Juli 2007, S. 24.
  23. Robert Müller: Nile. Those Whm the Gods Detest. In: Metal Hammer, November 2009, S. 104.
  24. Anzo Sadoni: Vorschlaghammer. Grösser als die Götter. In: Metal Hammer, Dezember 2009, S. 82 f.
  25. Robert Müller: At The Gate Of Sethu, abgerufen am 27. Juli 2013.
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Commons: Nile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien