Nina Burger
Nina Burger (* 27. Dezember 1987 in Tulln an der Donau) ist eine ehemalige österreichische Fußballspielerin. Sie war Rekordspielerin und ist Rekordtorschützin beim österreichischen Nationalteam.
Nina Burger | ||
im Trikot der Nationalmannschaft (2015)
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Personalia | ||
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Geburtstag | 27. Dezember 1987 | |
Geburtsort | Tulln an der Donau, Österreich | |
Größe | 171 cm | |
Position | Stürmerin | |
Juniorinnen | ||
Jahre | Station | |
1995–2001 | SV Hausleiten | |
Frauen | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2001–2005 | SV Langenrohr | [1]? (73) |
2005–2015 | USV Neulengbach | ? (253) |
2014 | → Houston Dash (Leihe) | 17 | (4)
2015–2019 | SC Sand | 73 | (27)
2019–2020 | USV Neulengbach | 9 | (12)
2020–2021 | First Vienna FC | 5 | (2)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
Österreich U19 | 18 | (13)|
2005–2019 | Österreich | 109 | (53)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Karriere
BearbeitenVereine
BearbeitenBurger spielte seit August 1995 bei ihrem Jugendverein SV Hausleiten. Im September 2001 wechselte sie zum SV Langenrohr. 2003 wurde sie mit SV Langenrohr Meister in der NÖ-Landesliga und spielte ab der Saison 2003/04 in der 2. Division Ost. Von Juli 2005 bis Ende April 2014 stand Burger beim Bundesligisten USV Neulengbach unter Vertrag.[2]
In dieser Zeit gewann sie zahlreiche Titel, wurde sechs Mal Torschützenkönigin (2006–2012) und 2010 zur Fußballerin des Jahres gewählt.[3]
In der UEFA-Women’s-Champions-League-Saison 2013/14 gelang ihr mit Neulengbach durch zwei Siege gegen Konak Belediyespor der Einzug ins Viertelfinale.[4]
Ende April 2014 wechselte sie auf Leihbasis zum NWSL-Franchise Houston Dash,[5] für den sie am 11. Mai 2014 (5. Spieltag) bei der 0:1-Niederlage im Auswärtsspiel gegen die Chicago Red Stars debütierte. Ihr erstes Ligator erzielte sie am 26. Mai 2014 (9. Spieltag) bei der 2:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Washington Spirit mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 in der 12. Minute. Am 15. Juni 2015 unterschrieb Burger beim deutschen Frauen-Bundesliga-Verein SC Sand[6], mit dem sie 2016 und 2017 jeweils das DFB-Pokal-Finale erreichte.
Nationalmannschaft
BearbeitenNina Burger spielte in der U-19-Nationalmannschaft. In der A-Nationalmannschaft debütierte sie am 1. September 2005 bei der 1:4-Niederlage gegen die Auswahl Englands in dem Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2007. Sie spielte von Beginn an und wurde in der 82. Minute ausgewechselt.[7] Die ersten Tore schoss sie drei Wochen später in ihrem zweiten Länderspiel mit einem „Doppelpack“ gegen die Auswahl Ungarns.[8]
Erstmals erreichte sie mit der A-Nationalmannschaft in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2013 als Gruppen-Zweiter die Ausscheidungsspiele um die Teilnahme an der Endrunde, scheiterte jedoch an der Auswahlmannschaft Russlands, da das Hinspielergebnis von 0:2 im Rückspiel mit 1:1 nicht mehr reichte.
2016 gewann die Mannschaft als Erstteilnehmer das Turnier um den Zypern-Cup. 2017 schloss sie mit der Mannschaft die Gruppe 8 der 2. Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft 2017 als Zweitplatzierter hinter Norwegen ab und qualifizierte sich erstmals für ein bedeutendes Turnier. Die Mannschaft erreichte in der Endrunde der Europameisterschaft das Semifinale. Burger erzielte im Gruppenspiel gegen die Schweiz das erste Tor der Mannschaft im Turnier sowie ein Tor gegen Island.
Am 1. April 2019 gab sie im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, ihre Karriere nach der laufenden Saison zu beenden.[9] Ihren letzten Einsatz im Teamdress der österreichischen Frauen-Fußballnationalmannschaft bestritt sie am 9. April in Maria Enzersdorf bei der 0:2-Niederlage im Testspiel gegen die Nationalmannschaft Schwedens, bei dem sie mit der Trikotnummer 109 auflief.[10] Mit 109 Länderspielen und 53 -toren wurde sie Rekordhalterin Österreichs und übertrifft auch die männlichen Rekordnationalspieler Andreas Herzog (103 Länderspiele) und Toni Polster (44 Länderspieltore).[11] Mittlerweile wurde sie als Rekordspielerin mit den meisten Länderspielen eingeholt.
Nach der aktiven Karriere
BearbeitenVon 2019 bis 2020 verstärkte Burger neben ihrer Trainerausbildung den USV Neulengbach.[12] Dabei kam sie in der Saisonvorbereitung zu vier Freundschaftsspieleinsätzen, wobei ihr insgesamt sieben Tore gelangen. Danach absolvierte sie am 14. August 2019 – über vier Jahre, nachdem sie zum letzten Mal für Neulengbach aktiv gewesen war – im Zuge des Erstrundenspiel des Österreichischen Frauenfußballpokals 2019/20 gegen die FSG Stetteldorf/Großweikersdorf wieder ein Pflichtspiel für die Neulengbacher. Beim 5:1-Sieg kam sie nur in der ersten Halbzeit zum Einsatz und steuerte dabei einen lupenreinen Hattrick bei. Danach kam sie bis zur Winterpause in allen neun Meisterschaftsspielen ihrer Mannschaft in der ÖFB Frauen-Bundesliga zum Einsatz und erzielte dabei zwölf Tore. Nachdem sie im Februar 2020 noch an der Vorbereitung aufs Frühjahr teilgenommen hatte, wurde die Meisterschaft in weiterer Folge jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Ebenso der Frauenfußballpokal, bei dem sie mit dem USV Neulengbach ins Viertelfinale eingezogen war und es bis dahin auf vier Tore in zwei Spielen gebracht hatte.
Ab Juni 2020 war sie als sportliche Leiterin der Frauensektion des First Vienna FC 1894 tätig.[13] Bei der ersten Frauenmannschaft des Vereins hatte sie in der Spielzeit 2020/21 neben ihrer Tätigkeit als sportliche Leiterin auch als Spielerin teilgenommen und schoss in dieser Zeit in zwei Tore in fünf Ligaspielen. Am 19. Juni 2021 bestritt sie ihr offizielles Abschiedsspiel und beendete somit nach ihrer Profikarriere auch ihre nationale Fußballkarriere.[14] Nebenbei war sie bei den Frauen der Vienna auch als Individualtrainerin tätig. Nachdem sie bereits 2007/08 einen Nachwuchsbetreuerlehrgang absolviert hatte, machte Burger 2020/21 Kurse für die UEFA-B-Lizenz.
Leben
BearbeitenNina Burger absolvierte die Polizeischule und leistete ab 2010 für fünf Jahre Dienst als Polizistin in Wien.[15] 2019 und 2020 war sie in Teilzeit im Innenministerium tätig.[16] Im November 2022 war Burger unter Einfluss von Alkohol an einem schweren, für den zweiten Lenker tödlichen, Autounfall beteiligt.[17][18] Im Februar 2023 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft St. Pölten wegen grob fahrlässiger Tötung Anklage gegen sie erhoben hat.[19] Am 17. April 2023 wurde sie zu neun Monaten teilbedingter Haft verurteilt, drei Monate davon unbedingt.[20]
Erfolge
Bearbeiten- Halbfinalistin der Europameisterschaft 2017
- Finale DFB-Pokal 2015/16 und 2016/17
- Zypern-Cup-Sieger 2016
- Österreichischer Meister (9): 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014
- ÖFB-Pokal-Sieger (7): 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012
- Torschützenkönigin (6): 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012
Auszeichnungen
Bearbeiten- Österreichische Fußballerin des Jahres
- 2010 nach VdF-Fußballerwahl (gewählt von der Vereinigung der Fußballer)
- 2019 nach VdF-Fußballerwahl (gewählt von der Vereinigung der Fußballer)[21]
- Österreichische Sportlerin des Jahres 2017 als Spielerin der Nationalmannschaft bei der EM
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Webpräsenz von Nina Burger
- Nina Burger auf der offizielle Webpräsenz des USV Neulengbach
- Nina Burger in der Datenbank des ÖFB (Spielerprofil)
- Nina Burger in der Datenbank des ÖFB (Nationalspielerprofil)
- Nina Burger in der Datenbank des ÖFB (Trainerprofil)
- Nina Burger in der Datenbank von soccerdonna.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ keine Daten vor der Saison 2003/04 verfügbar
- ↑ Nina Burger – Transfers. Niederösterreichischer Fußballverband, 29. Januar 2014, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ NINA BURGER IM INTERVIEW
- ↑ Neulengbach-Frauen erreichten CL-Viertelfinale. Salzburger Nachrichten, 14. November 2013, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Houston Dash sign Austrian international Nina Burger ( des vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , houstondynamo.com (englisch). Abgerufen am 1. Mai 2014.
- ↑ Deutscher Fußball-Bund: SC Sand verpflichtet Torjägerin Burger vom 15. Juni 2015
- ↑ Binder: 59. Frauenländerspiel. frauenfussball.at, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2014; abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Binder: 60. Frauenländerspiel. frauenfussball.at, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2014; abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Rekordspielerin Burger zieht Schlussstrich. ORF, 1. April 2019, abgerufen am 1. April 2019.
- ↑ oefb.at: Knappe Niederlage bei emotionalem Burger-Abschied
- ↑ oefb.at: Nina Burger verkündet Karriere-Ende ( des vom 10. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Tamara Arthofer: Nina Burger ist wieder hier - in ihrem Revier. In: Wiener Zeitung. Abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Nina Burger wird sportliche Leiterin beim First Vienna FC 1894. Abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ 100 Jahre Hohe Warte: Zwei Spiele zum Jubiläum. Abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Gerhard Lukesch: Beinahe-Sensation im Duell der Polizistinnen. Oberösterreichische Nachrichten, 29. August 2011, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Senta Wintner: Nina Burgers Seitenwechsel: Vom Fußballplatz ins Büro. In: diepresse.com. 19. Juli 2020, abgerufen am 9. Februar 2024.
- ↑ Ehemalige Sportlerin in tödlichen Verkehrsunfall in Niederösterreich verwickelt. In: derstandard.at. 25. November 2022, abgerufen am 26. November 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Patrick Wammerl: Ex-ÖFB-Rekordspielerin Nina Burger in Unfall verwickelt: Mann starb. Kurier, 25. November 2022, abgerufen am 26. November 2022.
- ↑ Ex-ÖFB-Spielerin Nina Burger nach tödlichem Unfall vor Gericht. Abgerufen am 27. Februar 2023.
- ↑ noe ORF at red: Tödlicher Alkounfall: Haftstrafe für ÖFB-Rekordfrau. 17. April 2023, abgerufen am 17. April 2023.
- ↑ Preisträger der vergangenen Jahre. Abgerufen am 10. März 2022 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Burger, Nina |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Fußballspielerin |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1987 |
GEBURTSORT | Tulln an der Donau, Österreich |