Norbert Wehr (* 4. Januar 1956 in Aachen) ist ein deutscher Publizist, der in Köln lebt. Seit 1982 gibt er die Literaturzeitschrift Schreibheft heraus.

Norbert Wehr (2006)

Wehr, Sohn eines Kinderarztes,[1] besuchte in seiner Zeit als Zivildienstleistender 1975/76 ein Seminar des Schriftstellers Nicolas Born an der Universität Essen. Born, mit dem Wehr auch in brieflichen Austausch trat, bestärkte ihn in seiner Begeisterung für Literatur.[2] Wehr studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Essen, vor allem bei Jürgen Manthey und Erhard Schütz.[3] 1978 lernte er Ulrich Homann, einen der Begründer der Literaturzeitschrift Schreibheft, kennen,[1] an deren Redaktion er sich beteiligte. Unter Wehrs Herausgeberschaft wurde sie seit den 1980er Jahren zu einem der wichtigsten Organe für anspruchsvolle Literatur in Deutschland,[4] wovon zeugt, dass die von Wehr herausgegebenen Ausgaben bereits 1998 im Reprint erschienen.[5] „Entdeckerfreude“[1] bestimmt auch seine Arbeit als Literaturkritiker, Verfasser von Essays und Hörstücken, Herausgeber sowie als Veranstalter und Moderator von Autorenlesungen. Seine Bemühung um die Vermittlung gerade auch schwieriger Literatur ist mehrfach ausgezeichnet worden. Er ist Mitglied verschiedener Jurys (z. B. des Preises der Stadt Münster für Internationale Poesie).

Schriften

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Herausgeber

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Hörstücke

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  • Mathias Énards „Kompass“. Ein Hörstück. (Mit Ulrike Janssen), WDR 3, 2016, 55 Min.
  • Lauter vergangene Momente. Die nervösen Tagebücher des Jonas Mekas. Ein Hörstück. (Mit Ulrike Janssen), SWR, 2014, 55 Min.
  • Europe Callin’– Ezra Pound Speakin’. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2012, 55 Min.
  • Kopenhagen gibt es, Kopenhagen gibt es. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2011, 50 Min.
  • Wer schreibt, kann nicht töten. Ein Waldgang mit Reinhard Jirgl. WDR, 2009, 55 Min.
  • Feindbeobachtungen. Niederländische Freiwillige der Waffen-SS erzählen. (Mit Ulrike Janssen). Deutschlandfunk, 2009, 50 Min.
  • Vom Schreiben auf der anderen Seite des Grabens. Ein Besuch bei Anja Utler. (Mit Ulrike Janssen). SWR, 2008, 55 Min.
  • Halluzinogene Wirklichkeiten. Edo Popovic und Ivana Sajko. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2008, 55 Min.
  • Hungerengel. Über einen Gemeinschaftsroman von Herta Müller und Oskar Pastior. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2007, 60 Min.
  • Das Radio ist zum Gespräch bereit. Fragen an Helmut Heißenbüttel, Radioredakteur. (Mit Ulrike Janssen). SWR, 2007, 53 Min.
  • Ein Abend mit Peggy Sue. Wolfgang Welt liest im Schauspielhaus Bochum. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2007, 53 Min.
  • Schübelbach Mundraum. Zu Besuch bei Anton Bruhin. (Mit Ulrike Janssen). SWR, 2006, 57 Min.
  • Nachbildbeschleunigung. Der Dichter Thomas Kling. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2006, 60 Min.
  • Bleibende Blüten, Vogelstimmen. Nicolas Born, wiedergehört. (Mit Ulrike Janssen). Deutschlandfunk, 2006, 50 Min.
  • Abschweifungen oder Satz in der Rede. Naturtrübe Gespräche mit Hans Arnfrid Astel. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2005, 55 Min.
  • Bei mir selbst zu Besuch. Mit Peter Kurzeck in Staufenberg. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2005, 60 Min.
  • Titos Papagei. Brioni – Akustisches Portrait einer Insel. (Mit Ulrike Janssen). Deutschlandfunk, 2005, 50 Min.
  • Hubert Fichte spricht – spricht nicht. Eine Radiozeremonie. (Mit Ulrike Janssen). Deutschlandfunk, 2004, 50 Min.
  • McCarthy spricht. Vom Bauchreden und anderen Stimmübungen. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2004, 55 Min.
  • „… und in den Worten kleine Mikrophone“. Peter Waterhouse über neue Erzählungen, den Vater, Geheimdienste, Agenten und Doppel-Agenten, das Überlaufen und den Tunnel von Berlin. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2004, 55 Min.
  • Durchs Dickicht der Verweise. Mit Bodo Hell auf der Suche nach dem Barthaar des Hl. Antonius. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2004, 55 Min.
  • Aschestadt, Tauchsprache. Uwe Tellkamps „Nautilus“. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2003, 55 Min.
  • Reihum Erzählbrand. Der Schriftsteller Anselm Glück. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2003, 55 Min.
  • Die herzzerreißenden Gründe der Zeit. Paulus Böhmers Kaddish-Gesänge. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2003, 55 Min.
  • Auf dem Kopf ein Planet. Der Schriftsteller, Musiker und Performer Michael Stauffer. (Mit Ulrike Janssen). WDR, 2002, 55 Min.

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. a b c Ina Hartwig: „Bloß keine offenen Türen einrennen. Seit 30 Jahren existiert die entdeckerfreudige Literaturzeitschrift Schreibheft. Das ist schön und ein Grund, den Herausgeber Norbert Wehr zu treffen“. Frankfurter Rundschau, 24. April 2007.
  2. Norbert Wehr: Nichts so wie es wirklich ist ... Eine Dankabstattung zum Literaturpreis Ruhr 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.schreibheft.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Hamm, 12. November 2010. (PDF; 34 kB)
  3. „Literaturpreis Ruhr 2010 für Norbert Wehr. Jens Dierksen im Gespräch mit Norbert Wehr“, WAZ, 11. November 2010.
  4. Pressestimmen auf der Website der Zeitschrift Schreibheft, abgerufen am 19. Mai 2017.
  5. Angaben siehe unter Veröffentlichungen als Herausgeber