Nueva canción
Nueva Canción (wörtlich Neues Lied) ist eine Form des politischen Lieds, die in Lateinamerika entstand. Diese Form Lateinamerikanischer Musik entstand zuerst in den 1950er- und 1960er-Jahren in Argentinien, Chile und Uruguay, wurde bald aber auch in Zentralamerika populär.
Merkmale, Entstehung und Verbreitung
BearbeitenVioleta Parra begann in den 1950er-Jahren die Volksmusik des ländlichen Chile zu erforschen und kombinierte sie mit neueren sozialkritischen Elementen. Ihre Kinder Isabel und Angel leiteten ab 1965 einen Club La Peña de los Parra in Santiago de Chile, wo oft Víctor Jara auftrat. Musikalisch schöpft die Nueva canción aus der Andinen Musik, der Música negra, spanischer Musik, kubanischer Musik und anderer lateinamerikanischer Folklore. Die wichtigste Quelle ist die chilenische cueca, eine ländliche Liedform. Typische Themen der Nueva canción sind die Armut des Volkes, sein Kampf um bessere Lebensbedingungen, die Unidad Popular, der Imperialismus, die Demokratie, Menschenrechte und Religion. Dementsprechend wurden viele Protestlieder geschrieben.
Der Putsch in Chile 1973 gegen Salvador Allende beeinflusste das Wachstum des Genres stark, da die ganze musikalische Bewegung in den Untergrund gehen musste. Während der Tage des Putsches wurde der bekannte Sänger und Liedermacher Víctor Jara vom neuen Regime unter Augusto Pinochet gefoltert und ermordet. Gruppen wie Inti-Illimani, Quilapayún und Tiempo Nuevo fanden außerhalb des Landes Zuflucht. Die Militärregierung unter Pinochet war bis 1989 an der Macht und verbot traditionelle andine Musikinstrumente, um die Nueva-Canción-Bewegung zu unterdrücken. Nach dem Abgang Pinochets wurde das Stadion, in dem Victor Jara umgebracht worden war, in Estadio Víctor Jara umbenannt.
Die meisten Lieder werden von der Gitarre und oft von der quena, zampoña, der charango oder dem Cajón begleitet. Der Text ist meist in Spanisch mit einigen Worten in indigenen Sprachen. Während Chile die meisten Nueva-Canción-Künstler hervorbrachte, war die Nueva canción in fast allen spanischsprachigen lateinamerikanischen Ländern populär, und war in den 1970er-Jahren auch in Europa beliebt.
Musiker
BearbeitenArgentinien
BearbeitenBrasilien
BearbeitenKanarische Inseln
BearbeitenChile
Bearbeiten- Rolando Alarcón
- Aparcoa
- Payo Grondona
- Illapu
- Inti-Illimani
- Víctor Jara
- Los Jaivas
- Patricio Manns
- Julio Numhauser
- Sergio Ortega
- Ángel Parra
- Isabel Parra
- Violeta Parra
- Héctor Pavez
- Quilapayún
- Osvaldo "Gitano" Rodriguez
- Horacio Salinas
- Schwenke & Nilo
- Jose Luis Sepulveda
- Jose Séves
- Tiempo Nuevo
- Francisco Villa Castro
- Sol y Lluvia
El Salvador
Bearbeiten- Cutumay Camones
- Banda Tepehuani
- Yolocamba Ita
- Los Torogoces de Morazan
- Luis Lopez y el Grupo Anastacio Aquino
Guatemala
Bearbeiten- Alux Nahual
- Canto General
Nicaragua
BearbeitenParaguay
BearbeitenPuerto Rico
Bearbeiten- Haciendo Punto en Otro Son
- Roy Brown
- Aires Bucaneros
- Moliendo Vidrio
- Atabal
- Andrés Jiménez
- Antonio Caban Vale (El Topo)
- Danny Rivera
- Taone
- Zoraida Santiago
Uruguay
BearbeitenVenezuela
BearbeitenPeru
Bearbeiten- Tania Libertad
- Hijos del Sol peru
Los Angeles, Kalifornien, USA
Bearbeiten- Sangre Machehual
- Sabia
Nueva Trova: Kuba
Bearbeiten- Silvio Rodríguez
- Pablo Milanés
- Carlos Puebla
- Sara González
- Noel Nicola
- Vicente Feliú
- Carlos Varela
- Augusto Blanca
Canto Nuevo: Mexiko
Bearbeiten- Los Folkloristas
- La Peña Móvil
- León Chávez Teixeiro
- Julio Solórzano
- Cade
- Anthar y Margarita
- Oscar Chávez
- Grupo del Cóndor Pasa
- Sanampay
- Escalón
- Inca-Taki
- Guadalupe Pineda
- Grupo Víctor Jara
- Eugenia León
- El „Negro“ Ojeda
- Guadalupe Trigo
- Icnocuicatl
- La Nopalera
- Marcial Alejandro
- Caito
Nova Cançó: Catalunya
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Jan Fairly: Die Gitarre ist eine Waffe, das Lied eine Kugel. Nueva canción. In: Simon Broughton et al. (Hrsg.): Weltmusik. Rough Guide. J.B. Metzler, Stuttgart und Weimar 2000, S. 714–723.