Odenbach
Odenbach ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 41′ N, 7° 39′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Lauterecken-Wolfstein | |
Höhe: | 160 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,94 km2 | |
Einwohner: | 807 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67748 | |
Vorwahl: | 06753 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 074 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 6 a 67742 Lauterecken | |
Website: | www.vg-lw.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Helga Becker (Freie Liste Becker) | |
Lage der Ortsgemeinde Odenbach im Landkreis Kusel | ||
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt im Nordpfälzer Bergland an der Einmündung des gleichnamigen Odenbachs in den Glan. Im Nordosten benachbart ist Meisenheim (Landkreis Bad Kreuznach), im Süden Adenbach und südwestlich Medard.
Zu Odenbach gehören auch die Wohnplätze Dämmerhof, Hottenbusch, Kaiserhof und das Bahnwärterhaus Viermorgen.[2]
Geschichte
BearbeitenAuf der Gemarkung wurden keltische Gräber und römische Funde entdeckt. Die älteste erhaltene schriftliche Nennung des Ortes stammt vom 20. Mai 841 („Uotenbach“). Der Name geht wahrscheinlich auf einen Personennamen zurück.[3] Der Ort gehörte zur Grafschaft Veldenz, ehe er 1444 zu Pfalz-Zweibrücken kam. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4] Herzog Johann I. entließ 1579 die Einwohner Odenbachs und einiger umliegender Dörfer aus der Leibeigenschaft.[5]
Seit 1971 gehörte Odenbach zur Verbandsgemeinde Lauterecken, seit dem 1. Juli 2014 zur Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenHelga Becker wurde am 22. Juli 2019 Ortsbürgermeisterin von Odenbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 79,90 % für fünf Jahre gewählt worden. Sie wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Ihr Vorgänger war Gerhard Gins.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Überreste des Weiherturms, Ruine einer Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert, Burg Odenbach, gelten als Wahrzeichen von Odenbach.
Das Rathaus stammt von 1570 und wird bis heute in seiner ursprünglichen Funktion genutzt.
Die Steinbogenbrücke über den Odenbach wurde 1748 errichtet und im Jahr 2018 größtenteils neu aufgebaut. Wesentliche konstruktive (Bogen) und historische Elemente (Brückenstein) blieben hierbei erhalten.
Die denkmalgeschützte ehemalige Synagoge von 1752 ist mit spätbarocken Wandmalereien verziert, der jüdische Friedhof besteht seit 1850.
Entlang des nordwestlich von Odenbach anstehenden Höhenzugs führt der Pfälzer Höhenweg (insgesamt 112 km Länge).
Jährlich am dritten Wochenende im August findet die fünftägige Kirmes (Kerwe) statt.
Am 11. November wird jedes Jahr ein St.-Martins-Umzug, am 1. Advent in der Ortsmitte ein Weihnachtsmarkt veranstaltet.
Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenDurch den Ort verläuft die Landesstraße 382, die westlich des Glans in die Bundesstraße 420 mündet.
Odenbach erhielt 1896 Anschluss an die Eisenbahn, als der Bahnhof Odenbach an der Strecke Lauterecken–Odernheim eröffnete. Dieses Teilstück ging 1904 in der damals vollständig eröffneten Glantalbahn auf. Die Strecke wird für den Eisenbahnverkehr im Bereich von Odenbach nicht mehr genutzt, ist hier vielmehr Teil der Fahrrad-Draisinenstrecke-Glantal, die über 40 km durch das untere Glantal im Pfälzer Bergland führt.
Soziale Infrastrukrtur
BearbeitenIn Odenbach gibt es eine Kindertagesstätte (Kita) mit drei Gruppen und insgesamt 60 Plätzen (Kinder U3 und Ü3 sowie Ganztagsplätze). Einzugsgemeinden für die Kita, die sich in Trägerschaft der Ortsgemeinde befindet, sind Odenbach sowie die Nachbarorte Adenbach, Ginsweiler und Medard.
Odenbach hat eine Freiwillige Feuerwehr (Schwerpunktwehr) in der Trägerschaft der VG Lauterecken-Wolfstein. Außerdem gibt es eine Jugendfeuerwehr sowie eine Alterskameradschaft.
Im Juli 2019 gab es insgesamt 16 Vereine und etliche unterschiedliche Kleingewerbe in der Gemeinde.
Das Gebäude der ehemaligen Grundschule Birkenhof befindet sich mittlerweile in Privatbesitz, die frühere Schulturnhalle wird als Sport- und Veranstaltungshalle genutzt.
Ein Gemeindehaus steht in der Trägerschaft der Evangelischen Kirche, ein zweites in der Trägerschaft der Orts-/Verbandsgemeinde.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Philipp Wilbrand Jacob Müller (1771–1851), Naturforscher und Pfarrer
- Gustav Adolf Bernd (1869–1942), Bildhauer
- Eike Emrich (1957–2023), Sportsoziologe und -ökonom
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Odenbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 154 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 384, „Odenbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
- ↑ Johann Georg Lehmann: Vollständige Geschichte des Herzogtums Zweibrücken und seiner Fürsten, Kaiser, 1867, S. 383 (Online-Ausgabe bei Google Books).
- ↑ Sabrina Schreiner: Harmonische erste Sitzung des Odenbacher Gemeinderats. Die Rheinpfalz, 23. Juli 2019, abgerufen am 2. Mai 2020.