Das Einzelzeitfahren der Männer bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm war das erste in der olympischen Geschichte und wurde am 7. Juli 1912 auf dem Kurs Rund um Mälaren ausgetragen. Die Streckenlänge betrug 315 km.[1]
Die Fahrer wurde in Abständen von je zwei Minuten einzeln auf die Strecke geschickt. Sieger wurde der Südafrikaner Rudolph Lewis der schon nach 120 km einen Vorsprung von 11 Minuten auf die Konkurrenz hatte. Bei der Zeitmessung nach 200 km waren es bereits 17 Minuten. Schlussendlich betrug der Vorsprung im Ziel auf den Zweitschnellsten Freddie Grubb aus Großbritannien neun Minuten. Als er um 2:02 Uhr nachts als Zweiter in das Rennen startete, war es kühl und windstill, diese frühe Startzeit war von Vorteil, da gegen 7 Uhr ein starker Westwind aufzog, mit dem viele andere Athleten zu kämpfen hatten. Zudem unterbot Lewis den bisherigen Rekord vom Schweden Henrik Morén (11:22:07,0 h) auf dem Kurs Rund um Mälaren um fast 41 Minuten. Dies gelang auch weiteren 15 Fahrern, unter ihnen auch Morén.
Neben den olympischen Medaillen wurden Ehrendiplome an alle Athleten vergeben, die das Rennen mit einer Zeit von weniger als 25 Prozent der Siegerzeit abschlossen. Somit war die hierfür benötigte Zeit 13:23:18,8 h oder besser. Insgesamt erhielten somit 81 der 94 Fahrer, welche das Rennen beendeten, dieses Ehrendiplom.[2]
Ergebnisse in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
↑So bei Olympedia, Volker Kluge schreibt in seinem Standardwerk von 320 km. Diese Längenangabe ergibt sich auch aus dem Offiziellen Bericht der Spiele. Er verweist darauf, dass die letzte Zwischenzeitnahme bei Kilometer 315 und damit "5 bis 6 Kilometer vom Ziel entfernt" stattgefunden habe.
↑Präsidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.): Radsport-Woche. Nr.43/1956. Sportverlag, Berlin 1956, S.2.
Einzelzeitfahren der Männer im Straßenradsport bei den Olympischen Sommerspielen