Opel Rekord B

Mittelklasse-Pkw der Adam Opel AG

Der Opel Rekord B war ein Pkw-Modell der seinerzeit zum US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors (GM) gehörenden Automobilmarke Opel und gehörte zur Baureihe Rekord. Er wurde im August 1965 als Nachfolger des Opel Rekord A vorgestellt und ab August 1966 durch den Rekord C abgelöst.

Opel
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Opel Rekord (1965–1966)
Rekord B

Verkaufsbezeichnung: Rekord
Produktionszeitraum: 08/1965–07/1966
Klasse: Mittelklasse, Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Coupé, Kombi, Kastenwagen
Motoren: Ottomotoren:
1,5–2,6 Liter
(44–74 kW)
Länge: 4529–4551 mm
Breite: 1696 mm
Höhe: 1405–1534 mm
Radstand: 2639 mm
Leergewicht: 990–1135 kg

Vorgängermodell Opel Rekord A
Nachfolgemodell Opel Rekord C

Abhängig von der Literaturquelle wird er der oberen Mittelklasse[1] oder der Mittelklasse[2] zugerechnet.

Modellgeschichte

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Allgemeines

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Der Rekord B war eine modernisierte Variante seines Vorgängers, des Opel Rekord A.
Die Karosserie des Rekord A war am Heck und Front (hier im Vorgriff auf den Rekord C mit umlaufender Zierleiste und rechteckigen Scheinwerfern) modifiziert worden. Auch das Fahrwerk des „B“ stammte im Wesentlichen vom „A“, jedoch mit verbreiterter Spur und nun mit bei allen Varianten serienmäßiger Zweikreis-Bremsanlage mit Scheibenbremsen vorn und Bremskraftverstärker. Die Elektrik wurde auf 12 Volt umgestellt. Innen gab es nun serienmäßig Einzelsitze, deren Lehnen allerdings nicht verstellbar waren. Die Vierzylindermotoren im Rekord B waren neu konstruiert worden.

Der Wagen war als zwei- und viertürige Limousine, als Kombi („CarAVan“) und als Coupé erhältlich.
In knapp einjähriger Bauzeit entstanden insgesamt rund 296.000 Exemplare. Darunter auch die auf der Karosserie der zweitürigen Rekord-B-Limousine basierenden Opel Olympia-Sparmodelle, die lediglich in der Grundausstattung mit 1,5-Liter-Motor und einem mittels Lenkradschaltung manuell betätigten Dreiganggetriebe geliefert wurden.

Warum dieses Modell nur ein Jahr gebaut wurde (August 1965 bis Juli 1966, Auslieferung nur acht Monate lang[1]), wird in der Literatur unterschiedlich erklärt. Nach einer Darstellung war der Rekord B von Anfang an als Übergangsmodell geplant: Opel wollte ursprünglich eine neu entwickelte Motorengeneration gleichzeitig mit einem neuen Wagen präsentieren, dieser war jedoch noch nicht serienreif. Also passte man den Rekord A stilistisch etwas an den noch nicht fertigen Nachfolger an (Breitbandscheinwerfer, Kühlergrill und umlaufende Chromrahmen an Front und Heck) und stellte in diesem Rekord B genannten Modell die neuen Motoren vor.[1] Einer anderen Darstellung zufolge hätten erst die im Vergleich zum Ford P5 nicht zufriedenstellenden Verkaufszahlen des Rekord B den Ausschlag dazu gegeben, bereits 1966 erneut einen neuen Typ vorzustellen.[2] Das ist wenig plausibel, denn das Entwickeln eines neuen Wagentypes dauert gemeinhin weit länger als ein Jahr.

Die hohe Zuverlässigkeit der Technik der älteren Opel-Rekord-Typen blieb auch beim Rekord B erhalten. Unverändert blieben jedoch auch die massiven Rostprobleme der Baureihe, vor allem im Bereich der A-Säule, des Stehblechs, der Schweller, sowie der vorderen Radkästen und Kotflügel.[3]

Karosserievarianten

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Motoren und Getriebe

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Eine wichtige technische Neuerung waren die komplett neu entwickelten CIH-Vierzylindermotoren mit 60, 75 und 90 PS (44, 55 und 66 kW) als Ersatz für die alte OHV-Konstruktion, die noch aus dem ab 1937 produzierten Opel Olympia stammte. Der bisherige Motor galt zwar als anspruchslos und zuverlässig, seine Entwicklungsmöglichkeiten waren jedoch ausgereizt. Bei dem neuen Motor des Rekord B werden die Ventile nicht mehr über lange Stoßstangen von einer untenliegenden seitlichen Nockenwelle betätigt, sondern die nun im Zylinderkopf befindliche Nockenwelle wirkt über kurze Stößel und Blechpress-Kipphebel auf die Ventile. Diese Kipphebel sind nicht auf einer Achse drehbar gelagert, sondern werden durch Zuganker mit einer entsprechend gestalteten Einstellmutter gehalten. Die Welle wird von einer Duplexkette statt von Stirnrädern angetrieben. Diese Motorengeneration war, technisch weiterentwickelt, bis in die 1990er Jahre im Opel-Programm, zuletzt als 2,4 Liter 4-Zylinder mit Bosch Motronic in den Modellen Omega und Frontera A.

Parallel wurde im Rekord B weiterhin (und letztmals) der bisherige 2,6-Liter-OHV-Reihensechszylinder angeboten, der noch auf dem Aggregat des Opel Super 6 von 1937 basierte. Der neue CIH-Sechszylinder der KAD A-Reihe kam im Rekord B nicht mehr zum Einsatz. Wie schon beim Rekord A L-6, lastete der Reihensechszylinder etwas stärker auf der Vorderachse, was die Lenkung im Stand und beim Rangieren gegenüber den 4-Zylindermodellen schwergängiger machte. Eine Servolenkung war jedoch nur bei den Oberklasse-Modellen der Opel-KAD-A-Reihe erhältlich.

In Verbindung mit den neuen CIH Vierzylinder Triebwerken kamen nun auch moderne Fallstromvergaser von SOLEX/DVG zum Einsatz, wobei die 1,7- und 1,9-Liter S Motoren mit 75 und 90 PS (55 und 66 kW) über eine komfortable und zeitgemäße, warmwasserbeheizte Startautomatik verfügten. Die altbewährten und im eigenen Hause produzierten Opel Fallstrom-Vergaser (Lizenz Carter) mit manuellem Choke sollten im Rekord B anfangs nur noch bei den 2,6-Liter-OHV-Sechszylindermotoren eingebaut werden. Jedoch traten bei den mit Solex-Vergasern bestückten 1,5-Liter-CIH-Motoren Abstimmungsprobleme auf, die kurzfristig nicht gelöst werden konnten. Daher entschied man sich nach etwa sechs Monaten, alle fortan produzierten Rekord-B-1,5-Liter-Modelle wieder mit dem altbewährten Opel-Carter-Vergaser auszurüsten.[2] Dieser Vergaser kam letztlich auch noch bei der gesamten nachfolgenden Baureihe des Rekord C an allen 1,5-Liter- und 1,7-Liter-N-Motoren (60 PS/44 kW) zum Einsatz.

Limousine und Kombi des Rekord B waren in der Basisausstattung mit einem vollsynchronisierten Dreiganggetriebe und Lenkradschaltung ausgerüstet; das Coupé hatte serienmäßig ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung, welches gegen Aufpreis optional auch für Limousine und Kombi und in Verbindung mit Lenkradschaltung lieferbar war. Für das Modell 1900 S mit 90 PS (66 kW) war erstmals bei Opel-Vierzylinder-Modellen gegen entsprechenden Mehrpreis eine GM-Powerglide-Zweigang-Wandlerautomatik erhältlich. Die Wandlerautomatik war ausschließlich Fahrzeugen mit der 1900 S 90 PS (66 kW) Vierzylindermaschine vorbehalten. Die Fahrstufen wurden mittels Wählhebel am Lenkrad betätigt.

Technische Daten

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Technische Daten Opel Rekord B 1965/66
Opel Rekord 1500 1700 S 1900 S L-6
Motor 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum 1492 cm³ 1698 cm³ 1897 cm³ 2605 cm³
Bohrung × Hub 82,5 × 69,8 mm 88 × 69,8 mm 93 × 69,8 mm 85 × 76,5 mm
Leistung bei 1/min 44 kW (60 PS) bei 4800 55 kW (75 PS) bei 5200 66 kW (90 PS) bei 5100 74 kW (100 PS) bei 4600
Max. Drehmoment bei 1/min 103 Nm bei 2800–3600 127 Nm bei 2500–2900 146 Nm bei 2500–3100 181 Nm bei 2400
Verdichtung 8,2 : 1 8,8 : 1 9,0 : 1 8,2 : 1
Gemischaufbereitung 1 Fallstromvergaser 1 Register-Fallstromvergaser 1 Fallstromvergaser
Ventilsteuerung Hängende Ventile, kurze Stößel und Kipphebel (obenliegende Nockenwelle, Duplexkette) Hängende Ventile, Stoßstangen und Kipphebel (seitliche Nockenwelle, Stirnräder)
Kühlung Wasserkühlung
Getriebe 3- oder 4-Gang-Schaltgetriebe (L-6 nur 4-Gang-Getriebe), Lenkrad- oder Mittelschaltung
(auf Wunsch für 1900 S Powerglide-Zweigangautomatik (GM))
Radaufhängung vorn Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern, Schraubenfedern, Kugelumlauflenkung
Radaufhängung hinten Starrachse an 2 semielliptischen Blattfedern mit 3 (Caravan 4) Federlagen
Bremsen Scheibenbremsen vorn, Ø 238 mm, Trommeln hinten, Ø 230 mm
Karosserie Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten 1321/1276 mm (L-6: 1325/1279 mm)
Radstand 2639 mm
Länge 4529–4551 mm
Leergewicht 990–1135 kg
Höchstgeschwindigkeit 133 km/h 146–150 km/h 154–162 km/h 163–168 km/h
0–100 km/h 22–24 s 17–24,5 s 13,5–17 s 13–14 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer) (1) 11,0 N 12,0–12,5 S 12,0–13,0 S 12,0 S
(1) 
N bedeutet Normal-, S bedeutet Superbenzin

Literatur

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Commons: Opel Rekord B – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Eckhart Bartels, Rainer Manthey: Opel: Fahrzeug-Chronik Band 2: 1952–1990. Podszun, Brilon 2012, ISBN 978-3-86133-620-4, S. 8/9, 29 und 37.
  2. a b c Opel Rekord B – der Jahreswagen. In: Oldtimer Markt. 3/1997, S. 220–226.
  3. Kaufberatung: Rekord A und B. In: Oldtimer Markt. 8/1995, S. 37–41.