Osmium(VIII)-sulfid

chemische Verbindung

Osmium(VIII)-sulfid oder Osmiumtetrasulfid (OsS4) ist eine anorganische chemische Verbindung des Osmiums aus der Gruppe der Sulfide.[4] Es handelt sich hierbei um einen dunkelbraunen, kristallinen Feststoff[1], der sich beim Schmelzen zersetzt.[5]

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Osmium(VIII)-sulfid
Andere Namen

Osmiumtetrasulfid

Summenformel OsS4
Kurzbeschreibung

dunkelbrauner, kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12137-62-1
PubChem 149252039
Wikidata Q4445863
Eigenschaften
Molare Masse 318,47 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

zersetzt sich[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Osmium(VIII)-sulfid kann hergestellt werden, indem Schwefelwasserstoff durch angesäuerte Lösungen von Osmium(VIII)-oxid geleitet wird.[6] Als Nebenprodukt entsteht dabei Wasser. Die Gleichung lautet wie folgt:[7]

 

Untersuchungen gehen davon aus, dass die so erzeugte Verbindung eher Osmiumdisulfid mit einem Anteil Schwefel zum Beispiel in Form von (S2)OsS2 ist.[8][9] Die erste experimentelle Beobachtung von reinem OsS4 erfolgte durch spektralanalytischen Nachweis bei Reaktion eines Schwefeldampfes mit Osmiumatomen.[9]

Eigenschaften

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Osmium(VIII)-sulfid ist zwar nicht in kaltem Wasser löslich, jedoch in verdünnter Salpetersäure.[1] Mit Permanganaten und Bichromaten kann die Verbindung oxidiert werden.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Cavendish Society (London), Leopold Gmelin: Hand Book of Chemistry. Cavendish society, 1852 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2024]).
  2. Eugen Sell: Grundzüge der modernen Chemie. A. Hirschwald, 1877, S. 511 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Charles Loudon Bloxam: Chemistry, Inorganic and Organic: With Experiments. P. Blakiston, 1888 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2024]).
  5. D. Sangeeta: Inorganic Materials Chemistry Desk Reference. CRC Press, 1997, ISBN 978-0-8493-8900-9 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2024]).
  6. E. Feitzmann: Zur Kenntnis des Osmiums. Die quantitative Bestimmung des Osmiums. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 169, Nr. 1, 1928, S. 356–364, doi:10.1002/zaac.19281690132.
  7. Prakash Satya: Advanced Chemistry of Rare Elements. S. Chand Publishing, 2013, ISBN 978-81-219-4254-6 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2024]).
  8. Robert Juza: Beiträge zur systematischen Verwandtschaftslehre. 61. Über die Sulfide des Osmiums. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 219, Nr. 2, 1934, S. 129–140, doi:10.1002/zaac.19342190204.
  9. a b Binyong Liang, Xuefeng Wang, Lester Andrews: Infrared Spectra and Density Functional Theory Calculations of Group 8 Transition Metal Sulfide Molecules. In: The Journal of Physical Chemistry A. Band 113, Nr. 18, 2009, S. 5375–5384, doi:10.1021/jp900994c.
  10. E. Fritzmann, E. M. Zuhn: Zur Kenntnis des Osmiums. Einwirkung verschiedener Oxydationsmittel auf Osmiumsulfid. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 199, Nr. 1, 1931, S. 374–378, doi:10.1002/zaac.19311990137.