Otto Johannsen
Otto Johannsen (* 21. März 1864 in Ptuj; † 20. März 1954 in Reutlingen) war ein deutscher Ingenieur. Zahlreiche neue Verfahren der Spinnerei, wie die Faserlängenmessung oder Verarbeitungsmethoden von Textilien, wurden von Otto Johannsen entwickelt. Er gründete das Deutsche Forschungsinstitut für Textilindustrie und das Staatliche Prüfamt für Textilstoffe.
Leben
BearbeitenOtto Johannsen studierte Maschinenbau in Graz. Nach einer Tätigkeit in einem norddeutschen Textilbetrieb wurde er im Jahr 1891 Direktor des Staatlichen Technikums für Textilindustrie in Reutlingen, wo er über vier Jahrzehnte lehrte. Zusätzlich hierzu war Otto Johannsen ab 1894 Dozent an der Technischen Hochschule Stuttgart. Nach Ende des Ersten Weltkriegs übernahm er für mehr als 20 Jahre die Leitung des Deutschen Forschungsinstituts für Textilindustrie in Reutlingen.
In Reutlingen war er Mitglied der Freimaurerloge Glocke am Fuße der Alb und zeitweise deren Meister vom Stuhl.[1]
Johannsen war Mitglied der Burschenschaften Cheruskia Graz, Albia Prag und Alemannia Wien.[2] Seit 1892 war er auch Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[3] In den Jahren 1921 und 1922 gehörte er dem VDI-Vorstand an.[4]
Familie
BearbeitenEine seiner beiden Töchter war die Burgschauspielerin Ebba Johannsen.[5]
Ehrungen
Bearbeiten- 1912: Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Stuttgart
- 1941: Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
- 1946: Ehrenbürgerwürde der Stadt Reutlingen
- 1948: Grashof-Denkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure[6]
Literatur
Bearbeiten- F. Walz: Otto Johannsen †. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 96, Nr. 17/18, 11. Juni 1954, S. 505.
- Fritz Walz: Johannsen, Otto. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 579 (Digitalisat).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Loge Carl zum Brunnen des Heils im Or. Heilbronn, Heilbronn 1905, S. 16
- ↑ Günther Berka: 100 Jahre Deutsche Burschenschaft in Österreich. 1859–1959. Graz 1959, S, 155.
- ↑ F. Walz: Otto Johannsen †. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 96, Nr. 17/18, 11. Juni 1954, S. 505.
- ↑ Marie-Luise Heuser, Wolfgang König: Tabellarische Zusammenstellungen zur Geschichte des VDI. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S. 582–583.
- ↑ Fritz Walz: Johannsen, Otto. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 579 (Digitalisat).
- ↑ Otto Johannsen – Inhaber der Grashof-Denkmünze. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 90, Nr. 11, November 1948, S. 329–330.
Personendaten | |
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NAME | Johannsen, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 21. März 1864 |
GEBURTSORT | Ptuj |
STERBEDATUM | 20. März 1954 |
STERBEORT | Reutlingen |