Palazzo Caffarelli
Der Palazzo Caffarelli, auch Villa Caffarelli, ist ein Palast in Rom. Er befindet sich auf dem Kapitolshügel oberhalb des Tarpejischen Felsen. Er ist heute Teil der Kapitolinischen Museen.
Geschichte
BearbeitenGiovanni Pietro Caffarelli, ein Höfling Karls V., bekam anlässlich des Besuchs des Kaisers in Rom ein Grundstück auf dem Kapitolshügel. Sein Sohn Ascanio Caffarelli ließ 1576 bis 1583 von Gregorio Canonica, einem Schüler Vignolas, einen Familienpalast errichten. Dabei wurde ein Rest des Kapitolinischen Tempels überbaut.
1817 mietete der preußische Botschaftssekretär Christian Karl Josias von Bunsen im Palast Räume an. Seit 1854 befand sich der ganze Palast als Gesandtschaftsgebäude im Besitz Preußens und wurde ab 1871 zur Deutschen Botschaft in Italien.
1829 wurde hier das Archäologische Korrespondenzinstitut, das heutige Deutsche Archäologische Institut Rom, gegründet, das 1877 einen im neopompejanischem Stil errichteten Neubau auf dem Gelände des Palastes bekam. Zum Komplex gehörte auch das Deutsche Krankenhaus und eine protestantische Kapelle. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Palazzo Caffarelli als deutscher Besitz enteignet und 1925 darin das Museo Mussolini eingerichtet. Seit 2005 ist der Palast zusammen mit dem benachbarten Palazzo Clementino als Palazzo Clementino-Caffarelli Teil der neu gestalteten Kapitolinischen Museen.[1]
Gebäude
BearbeitenDer Bau schließt an den Hof des Konservatorenpalastes an und hat auf der Südseite eine schlichte, dreistöckige Fassade zur Via delle Pile, die aber von Weitem das Panorama des Kapitolinischen Hügels bestimmt. Vor dem Palast über der Via del Teatro Marcello befindet sich eine große Terrasse. Zum Baukomplex gehören zwei Gärten, der Giardino Caffarelli und der Giardino Romano.
Siehe auch
Bearbeiten- Palazzo Vidoni Caffarelli im Rione Sant’Eustachio
Literatur
Bearbeiten- Hartwig Fischer: Ein Wilhelminisches Gesamtkunstwerk auf dem Kapitol. Hermann Prell und die Einrichtung des Thronsaals in der Deutschen Botschaft zu Rom 1894–1899. Mewe, Lörrach 1998, ISBN 3-9806066-1-9 (Dissertation Universität Bonn 1993).
- Golo Maurer: Preußen am Tarpejischen Felsen. Chronik eines absehbaren Sturzes. Die Geschichte des Deutschen Kapitols 1817–1918. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1728-7.
- Anton Henze: Rom und Latium. Kunstdenkmäler und Museen (= Reclams Kunstführer Italien. Bd. 5 = Universal-Bibliothek 8678). 4., revidierte Auflage. Reclam, Stuttgart 1981, ISBN 3-15-008679-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
BearbeitenKoordinaten: 41° 53′ 33,6″ N, 12° 28′ 54,7″ O