Parlamentswahl in Grönland 2005

Wahl in Grönland
2002Parlamentswahl in Grönland 20052009
Wahlbeteiligung: 74,9 % (+0,3 %p)
 %
40
30
20
10
0
30,7
22,8
22,6
19,1
4,1
n. k.
0,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2002
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
+1,9
+6,7
−3,0
−1,5
−1,2
−2,4
−0,5

Die Parlamentswahl in Grönland 2005 war die neunte Wahl zum Inatsisartut bzw. Landsting, dem grönländischen Parlament. Die Wahl fand am 15. November 2005 statt.

Sitzverteilung
     
Insgesamt 31 Sitze
  • IA: 7
  • S: 10
  • D: 7
  • A: 6
  • KP: 1

Wahlrecht

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Die 31 Abgeordneten des Inatsisartut wurden unter Anwendung des Verhältniswahlrechts bestimmt. Es gab nur einen Wahlkreis und alle Kandidaten traten landesweit an. Die Sitzzuteilung erfolgt nach dem D’Hondt-Verfahren.

Ausgangslage

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Die Legislaturperiode seit der letzten Wahl im Dezember 2002 war die bis dahin instabilste. Die Koalition zwischen Siumut und Inuit Ataqatigiit (Kabinett Enoksen I) hielt nur etwa einen Monat.[1] Danach regierte bis September 2003 das Kabinett Enoksen II, bestehend aus einer Koalition aus Siumut und Atassut, bevor auch diese wieder zerbrach.[2] Anschließend einigten sich Siumut und Inuit Ataqatigiit erneut auf eine Koalition. Als sich beide Parteien bei den Verhandlungen zum Haushaltsplan 2006 nicht einig werden konnten, schrieb Regierungschef Hans Enoksen am 15. September 2005 Neuwahlen aus.[3]

Teilnehmende Parteien

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Zur Wahl traten fünf verschiedene Parteien an. Die Arnat Partiiat, die 2002 den Einzug ins Parlament verpasst hatte, trat nicht erneut an.

Partei Kürzel Deutsche Bedeutung Ausrichtung Vorsitzender
Siumut S Vorwärts sozialdemokratisch Hans Enoksen
Inuit Ataqatigiit IA Gemeinschaft der Inuit demokratisch-sozialistisch Josef Motzfeldt
Atassut A Gemeinsinn konservativ, wirtschaftsliberal, unionistisch Finn Karlsen
Demokraatit D Demokraten sozialliberal Per Berthelsen
Kattusseqatigiit Partiiat KP Partei der Einigkeitsvereinigung konservativ, populistisch Anthon Frederiksen

Kandidaten

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Bei der Wahl traten 223 Kandidaten an, die sich folgendermaßen auf die fünf Parteien verteilten:[4]

Partei Kandidaten
Siumut 62
Inuit Ataqatigiit 47
Atassut 47
Demokraatit 45
Kattusseqatigiit Partiiat 16
Einzelkandidaten 6

Bis auf Ole Dorph, Jens Napaattooq (beide Siumut) und Per Skaaning (Demokraatit) kandidierten alle bisherigen Abgeordneten erneut. Von denjenigen, die in der letzten Wahlperiode als Nachrücker Mitglied gewesen waren, verzichteten Kiista P. Isaksen (Siumut), Kiista Lynge Høegh (Inuit Ataqatigiit) und Andreas Dalager (Demokraatit) auf eine erneute Kandidatur. Dazu kamen Agnethe Davidsen, Kaj Egede, Nikolaj Heinrich, Godmand Jensen, Lars-Emil Johansen, Tommy Marø, Vittus Mikaelsen, Marius Olsen, Andreas Sanimuínaĸ (alle Siumut), Manasse Berthelsen, Olga P. Berthelsen, Naimanngitsoq Petersen, Henriette Rasmussen (alle Inuit Ataqatigiit), Torben Emil Lynge, Otto Steenholdt (alle Atassut), Loritha Henriksen und Mogens Kleist (alle Kattusseqatigiit Partiiat), die in vorherigen Legislaturperioden im Inatsisartut saßen, 2002 aber nicht antraten oder nicht gewählt wurden.

Ergebnis

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Parlamentswahl in Grönland 2005 (Grönland)
Stärkste Partei nach Abstimmungsort.
Siumut (hellblau), Inuit Ataqatigiit (rot), Atassut (dunkelblau), Demokraatit (grün), unentschieden (grau)
Interaktive Karte. Anklicken der Markierung führt zum Ort.

Bei der Wahl gewannen vor allem die Demokraatit Stimmen. Auch die Siumut konnte von den Verlusten der anderen drei Parteien leicht profitieren.

Endergebnis der Parlamentswahl in Grönland 2005
Partei Stimmen Sitze
Anzahl % +/− Anzahl +/−
Siumut 8.855 30,7 +1,9 10 ±0
Demokraatit 6.596 22,8 +6,7 7 +2
Inuit Ataqatigiit 6.517 22,6 −3,0 7 −1
Atassut 5.527 19,1 −1,5 6 −1
Kattusseqatigiit Partiiat 1.170 4,1 −1,2 1 ±0
Unabhängige Kandidaten 216 0,7 −0,5
Gesamt 28.881 100,0 31 ±0
Gültige Stimmen 28.881 99,1
Ungültige Stimmen 258 0,9
Wahlbeteiligung 29.139 74,9
Wahlberechtigte 38.924 100,0
Quelle: [4][5]

31 Abgeordnete wurden ins 9. Inatsisartut gewählt. Nach der Wahl wurde Hans Enoksen (Siumut) im Amt bestätigt und führte das Kabinett Enoksen IV aus Siumut, Inuit Ataqatigiit und Atassut an.

Einzelnachweise

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  1. Ritzau: Grønlands landstyre sprængt. Jyllands-Posten (15. Januar 2003).
  2. Ritzau: Regeringskrise i Grønland. Jyllands-Posten (9. September 2003).
  3. Enoksen udskriver valg. Kalaallit Nunaata Radioa (15. September 2005).
  4. a b Wahlbuch 2005. Naalakkersuisut (archiviert).
  5. Wahlergebnisse in Grönland. valg.gl.