Pavel Trávníček

tschechischer Schauspieler und Synchronsprecher

Pavel Trávníček (* 26. Oktober 1950 in Konice bei Prostějov) ist ein tschechischer Schauspieler und Synchronsprecher.

Pavel Trávníček (2013)

Leben und Karriere

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Pavel Trávníček wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf und studierte so zunächst Musik an der Janáček-Akademie für Musik (JAMU) in Brno, stieg dann aber auf die Schauspielerei um.

Seinen großen Durchbruch erreichte er an der Seite von Libuše Šafránková mit seiner Rolle des Prinzen im Märchenfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel aus dem Jahr 1973. Vor diesem Film hatte Trávníček nur in der kleineren Filmproduktion Trügerische Liebesspiele mitgewirkt, dem Abschlussfilm eines Studenten. Bei diesem war Aschenbrödel-Regisseur Václav Vorlíček einer der Prüfer und besetzte Trávníček daraufhin für seinen Film. Es gab einige Probleme für Trávníček in der Rolle des Prinzen, so konnte er nicht reiten und sprach einen mährischen Dialekt. In der tschechischen Originalversion musste er deshalb synchronisiert werden.[1] In der deutschen Fassung lieh ihm der Schauspieler Peter Reusse seine Stimme.[2] Trávníček wurde danach erneut in Märchenfilmen besetzt, so 1979 an der Seite von Julie Jurištová in Schneeweißchen und Rosenrot als Königssohn Michael und 1982 in einer Doppelrolle als Prinz Jaroslav/Prinz Jaromír in Der dritte Prinz, wo er wieder gemeinsam mit Libuše Šafránková spielte.

1997 gründete er das Theater Skelet in Prag, wo er sowohl Intendant als auch Schauspieler ist. Dort werden vor allem Komödien aufgeführt. Außerdem moderierte er mit Sabina Laurinová die Musikshow DO-RE-MI im tschechischen Fernsehen. Trávníček ist bis heute als Schauspieler tätig und hat bislang in mehr als 80 Film-und-Fernsehproduktionen mitgewirkt.[3][4][5] Im Jahr 2017 führte Trávníček erstmals die Regie bei zwei Spielfilmen.

Neben seiner Arbeit als Schauspieler betätigt er sich auch als Synchronsprecher und lieh unter anderem Terence Hill, Steve Guttenberg, Alec Baldwin oder Jeff Goldblum seine Stimme.

Pavel Trávníček ist seit Sommer 2015 in vierter Ehe verheiratet. Aus dieser Ehe ging ein im Dezember 2016 geborener Sohn hervor. Aus seinen ersten beiden Ehen hat er bereits zwei erwachsene Söhne.[6]

 
Pavel Trávníček und Monika Fialková (2019)

Filmografie (Auswahl)

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  • 1971: Trügerische Liebesspiele (Hry lásky sálivé)
  • 1973: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku)
  • 1976: Die Musikanten von Sebechleby (Sebechlebski hudci)
  • 1976: Zeit der Liebe und der Hoffnung
  • 1978: Eine Geschichte von Liebe und Ehre
  • 1979: Schneeweißchen und Rosenrot
  • 1981: Das Krankenhaus am Rande der Stadt (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1982: Der dritte Prinz (Třetí princ)
  • 1984: Adam und Eva
  • 1985: Podivná přátelství herce Jesenia
  • 1985: Jamamba
  • 1986: Junger Wein
  • 1986: O štěstí a kráse (Fernsehfilm)
  • 1986: Der Kuckuck im dunklen Wald (Kukačka v temném lese)
  • 1989: Klaním se, měsíci (Fernsehfilm)
  • 1990: Täter unbekannt – Sternstunden der Kriminalistik (Fernsehserie, 2 Folgen)
  • 1994: Der Zauber des schönen Mädchens (Sen o krásné panne, Fernsehfilm)
  • 1996: Manželská tonutí (Mini-Serie, 1 Folge)
  • 2006: Lojzicka je císlo (Fernsehfilm)
  • 2009–2013: Vyprávej (Fernsehserie, 18 Folgen)
  • 2014: Troubadouren von Heute (Bardi)
  • 2018: Der große Rudolph (Fernsehfilm)
  • 2022: Andílci za skolou
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Einzelnachweise

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  1. Biografische Angaben zu Pavel Trávníček, abgerufen am 17. März 2014
  2. Deutsche Synchronkartei | Darsteller | Pavel Trávnicek. Abgerufen am 18. November 2024.
  3. Pavel Trávnicek | filmportal.de. Abgerufen am 18. November 2024.
  4. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Pavel Trávníček. 12. November 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  5. OFDb - Pavel Trávnícek (Darsteller). Abgerufen am 18. November 2024.
  6. Prinz aus "Aschenbrödel" wird mit 66 Jahren nochmal Papa. 2. Januar 2017, abgerufen am 26. Dezember 2018.