Musculus pectoralis major
Der Musculus pectoralis major (lat. für „größerer Brustmuskel“), deutsch vorderer Brustmuskel oder großer Brustmuskel, ist ein Skelettmuskel. Er bedeckt den gesamten vorderen Rippenbereich.
Musculus pectoralis major |
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Pectoralis major |
Ursprung |
Schlüsselbein, Sternum, Knorpel der zweiten bis sechsten Rippe |
Ansatz |
Oberarmknochen (Crista tuberculi majoris humeri) |
Funktion |
Adduktion, Vorführen und Einwärtsdrehung des Arms |
Innervation |
Nervi pectorales lateralis et medialis |
Spinale Segmente |
C5-Th1 |
Am Arm überschneiden sich die Fasern des Musculus pectoralis major: Die Fasern, die von weit unten kommen, setzen am Oberarm weiter oben an als die Fasern, die vom Schlüsselbein kommen. Dadurch entsteht ein Bogen, der die vordere Begrenzung der Achselhöhle bildet. Der Musculus pectoralis major bedeckt den kleinen Brustmuskel (Musculus pectoralis minor). Außen liegt ihm die Brustfaszie an, welche ihn von der oberflächlichen Schicht der Brustwand trennt.
Der große Brustmuskel besteht aus drei Teilen:
- Pars clavicularis (Schlüsselbeinteil)
- Pars sternocostalis (Brustbein-Rippen-Teil)
- Pars abdominalis (Bauchteil)
Funktion
BearbeitenDer Musculus pectoralis major zieht den Arm zum Körper (Adduktion), dreht ihn nach innen (Innenrotation) und zieht ihn nach vorne (Anteversion). Außerdem gehört er zur Atemhilfsmuskulatur. Abhängig von der Position des Oberarms verändert der Pectoralis jedoch seine Funktion. Er führt den Arm aus einer Anteversionsstellung zurück (Retroversion).[1]
Innervation
BearbeitenDer Musculus pectoralis major wird vom Nervus pectoralis lateralis und vom Nervus pectoralis medialis innerviert.
Varietäten
BearbeitenIn erster Linie kann es zu Verwachsungen mit dem Musculus latissimus dorsi oder dem Musculus deltoideus kommen, dann ist eine klare optische Trennung dieser Muskeln kaum möglich. Diese Verwachsungen sind nicht ungewöhnlich; sie kommen bei etwa 7 % aller Menschen vor.
Der Musculus pectoralis major kann auch auf einer Seite komplett fehlen. Dieser Defekt wird als Poland-Syndrom bezeichnet.
Literatur
Bearbeiten- Walther Graumann, Dieter Sasse: Compact:Lehrbuch Anatomie. Band 2: Bewegungsapparat. Schattauer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-7945-1944-6, S. 271–272.
- H. Ferner, J. Staubesand: Sobotta. Atlas der Anatomie des Menschen. 18. Auflage. Urban & Schwarzenberg, 1982, ISBN 3-541-02828-9
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Waschke, Böckers, Paulsen: Anatomie Das Lehrbuch (Sobotta). 1. Auflage. Urban & Fischer Verlag, München 2015, ISBN 978-3-437-44080-9, S. 155.