Philipp Joseph zu Salm-Kyrburg

2. Fürst von Salm-Kyrburg und Reichsfürst im Heiligen Römischen Reich

Philipp Joseph Anton Fürst zu Salm-Kyrburg, auch Philipp Joseph zu Salm-Neufville-Leuze (* 21. Juli 1709; † 7. Juni 1779 in Paris), war der 2. Fürst von Salm-Kyrburg und als solcher ein Reichsfürst im Heiligen Römischen Reich.

Hôtel de Broglie – Rue de Varennes 73, Paris, VII. Arrondissement – Sterbehaus des Fürsten[1]

Philipp Joseph, Spross der obersalmischen Linie des Adelsgeschlechts Salm, war ein Enkel des Generals Karl Florentin zu Salm (1638–1676) sowie einer von zwei Söhnen des Wild- und Rheingrafen Heinrich Gabriel zu Salm-Kyrburg (auch Salm-Leuze, 1674–1716) und der Marie Thérèse de Croÿ (1678–1713), der Tochter des Philippe François Albert de Croÿ, marquis de Warneck (1645–1710). Mit 15 Jahren schrieb er sich in ein österreichisches Infanterie-Regiment ein. Am 12. August 1742 heiratete er seine Nichte Maria Theresia Josepha von Horn (1725–1783), die Erbtochter von Maximilian Emanuel III. (1695–1763), des letzten Reichsfürsten von Horn, nach dessen Tod Philipp Joseph den Titel eines Fürsten von Hornes und Overisque annahm. Das Paar lebte überwiegend in Wien und Paris, wo Philipp Joseph wegen der ihm zugeschriebenen Eitelkeit als „der schöne Fürst“ oder „der schöne Rheingraf“ betitelt wurde.[2] 1740 wurde er als Ritter in den Orden des Weißen Adlers aufgenommen. Die Kaiserin Amalia ernannte ihn zum Kammerherrn.

Am 21. Februar 1743 wurde er neben seinem älteren, unverheiratet bleibenden Bruder Johann Dominik Albert zu Salm-Kyrburg, mit dem er die Herrschaft über die ererbten und erheirateten Territorien gemeinsam ausübte, von Kaiser Karl VII. in den Reichsfürstenstand erhoben. Auf dem Reichstag zu Regenburg teilten sich die Brüder – alternierend mit ihrem Cousin Nikolaus Leopold zu Salm-Salm – ab 1738 die salmische Virilstimme im Reichsfürstenrat,[3] die nach der 1623 erfolgten Fürstung Philipp Ottos zu Salm seit 1654 bestand.

Mit Nikolaus Leopold zu Salm-Salm, den dessen Schwiegervater Ludwig Otto zu Salm zunächst zum Erben seiner Territorien bestimmt hatte, einigten sich die Brüder 1744 vertraglich auf eine Teilung dieser Erbmasse, wonach Nikolaus Leopold die Grafschaft Salm in den Vogesen und die Herrschaft Vinstingen erhielt, sie selbst das Oberamt Kyrburg. Diese Teilung führte zur Entstehung der Linien Salm-Salm und Salm-Kyrburg. Namensgebend für Letztere war die Kyrburg, die letzte befestigte Burg an der Nahe, die 1734 im Zuge des Polnischen Thronfolgekriegs von französischem Militär zerstört wurde, ehe die vom Fürsten zu Salm erwirkte Gegen-Ordre Ludwigs XV. eintraf.[4] In seiner Linie des Adelsgeschlechtes Salm führte Philipp Joseph am 20. Juni 1747 das Erstgeburtsrecht ein.[5][6]

Nachkommen

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Augusta Frederika Wilhelmina Ernestine zu Salm-Kyrburg (1747–1822) als Herzogin von Croÿ, Gemälde von Élisabeth Vigée-Lebrun, 1781, Schwedisches Nationalmuseum

Aus der Ehe mit Maria Theresia Josepha von Horn, der Tochter seiner Schwester Henriette Thérèsia Norbertine zu Salm-Kyrburg (1711–1751), gingen zehn, darunter sechs das Erwachsenenalter erreichende Kinder hervor, drei Töchter und drei Söhne:

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Inventaire après décès de Philippe, prince régnant de Salm-Kirbourg
  2. Carl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. Hoffmann und Campe, Hamburg 1858, Band 41, S. 41 (Google Books)
  3. Stammtafel der Fürsten zu Salm-Kyrburg. In: Johann Christoph Gatterer: Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik. Verlag der Raspischen Handlung, Nürnberg 1762, S. 75 (Google Books)
  4. Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07878-9, S. 366 (Google Books)
  5. Arthur Kleinschmidt: Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen. Perthes, Gotha 1912, S. 128 (Digitalisat)
  6. Leopold Freiherr von Zedlitz: Neues preussisches Adels-Lexicon. Band 5 (Supplement-Band), Reichenbach, Leipzig 1839, S. 395 (Google Books)