Pinealiszyste
Klassifikation nach ICD-10 | |
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D35 | Gutartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter endokriner Drüsen |
D35.4 | Epiphyse [Glandula pinealis] [Zirbeldrüse] |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Pinealiszyste (auch Epiphysenzyste, Zirbeldrüsenzyste oder Zyste der Glandula pinealis) wird eine gutartige zystische Veränderung im Bereich der Zirbeldrüse (Glandula pinealis) bezeichnet.
Pinealiszysten sind relativ häufig und finden sich bei etwa 1,8 bis 4,3 % der Bevölkerung.[1][2] In ganz überwiegender Zahl handelt es sich um einen klinisch asymptomatischen Zufallsbefund, dem kein Krankheitswert zukommt.[3] Große Pinealiszysten können eine operationsbedürftige[4] Abflusstörung des Nervenwassers mit Entwicklung eines Hydrocephalus verursachen;[5] nur in Einzelfällen ist ein Zusammenhang mit dem Auftreten plötzlicher Todesfälle hergestellt worden.[6]
Behandlung
BearbeitenPinealiszysten sind recht häufig und nur in äußerst seltenen Fällen ist eine neurochirurgische Behandlung nötig. Beim Auftreten von Liquorzirkulationsstörungen wie beispielsweise einem Hydrocephalus kann eine operative Entfernung der Zyste geboten sein.[7]
Pathologie
BearbeitenHistologisch handelt es sich um einen pseudozystischen Hohlraum, dessen Wand von Astrozyten mit zahlreichen Rosenthal-Fasern gebildet wird; eine epitheliale Auskleidung besteht nicht.
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Verkalkte Pinealiszyste (Ebene um 20° geneigt zur Transversalebene, computertomographisch erstelltes Röntgenbild)
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Verkalkte Pinealiszyste desselben Falls, hier dargestellt auf einem Schnittbild in sagittaler Rekonstruktion (CT)
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Pinealiszyste
(Sagittalschnitt in MRT, magnetresonanz-tomographisch erstelltes Kernspinresonanzbild) -
Pinealiszyste (Pfeil) als Zufallsbefund bei der Obduktion, samt Zentimetermaß (photographisches Bild)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Y. Pu u. a.: High prevalence of pineal cysts in healthy adults demonstrated by high-resolution, noncontrast brain MR imaging. In: Am J Neuroradiol. 2007;28(9), S. 1706–1709. PMID 17885233
- ↑ Rhomberg, T., & Schroeder, H. W. (2024). Microsurgical Resection of a Pineal Cyst via a Paramedian Supracerebellar Infratentorial Approach. World Neurosurgery, 185, 113. PMID 38369105.
- ↑ M. R. Fetell u. a.: Non-neoplastic pineal cysts. In: Neurology. 1991;41(7), S. 1034–1040. PMID 2067630
- ↑ Ludvig Puusepp: Die operative Entfernung einer Zyste der Glandula pinealis. In: Zentralblatt für Neurologie. Band 33, 1914, S. 560 ff.
- ↑ H. Mena u. a.: Nonneoplastic pineal cysts: a clinicopathologic study of twenty-one cases. In: Ann Diagn Pathol. 1997;1(1), S. 11–18. PMID 9869821
- ↑ C. M. Milroy, C. L. Smith: Sudden death due to a glial cyst of the pineal gland. In: J Clin Pathol. Jahrgang 1996, Band 49, S. 267–269; PMID 8675746.
- ↑ T. Rhomberg und H. W. Schroeder: Microsurgical Resection of a Pineal Cyst via a Paramedian Supracerebellar Infratentorial Approach. In: World Neurosurgery. Band 185, Nr. 113, 2024; PMID 38369105.
Weblinks
Bearbeiten- Patienteninformationen und Fallbeispiele der Klinik für Neurochirurgie, Greifswald
- Pinealiszyste – Informationsartikel auf Ars-Neurochirurgica