Plutzer (Miesbach)

Ortsteil der Stadt Miesbach im oberbayerischen Landkreis Miesbach

Der Plutzer ist ein Gemeindeteil von Miesbach auf der Gemarkung Wies im oberbayerischen Landkreis Miesbach.[1]

Plutzer
Kreisstadt Miesbach
Koordinaten: 47° 47′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 47° 47′ 15″ N, 11° 49′ 3″ O
Höhe: 726 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 83714
Vorwahl: 08025
Heinrich Laubmann: „Ueber das Vorkommen, die Produktion und Cirkulation nebst Consumtion der Mineralkohle in Bayern.“ 1874.[2]
Heinrich Laubmann: „Ueber das Vorkommen, die Produktion und Cirkulation nebst Consumtion der Mineralkohle in Bayern.“ 1874.[2]

Ortsbeschreibung

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Die Einöde Plutzer liegt 1,1 km südwestlich des Miesbacher Bahnhofsplatzes und kann von Schweinthal über den Plutzerweg erreicht werden.

Bei Miesbach baute man um 1847 bis 1911 in einem 1700 m langen Längenfeld oberhalb des Schlierachstollns in den Flözen „Plutzer I“, „Plutzer II“, „Karl“ und „Bayern“ sowie im tieferen „Mangfallstolln“ Pechkohle ab.[2] Das andernorts 20–30 cm mächtige Flöz hatte laut genauen Vermessungen beim Plutzer eine Gesamtmächtigkeit von 1,2 m (0,6 Lachter) Kohle in drei Bänken, und setzte sich auf einer Länge von 600 m in gleicher Mächtigkeit nach Westen fort.[3]

Der Münchener Fabrikant Carl Martin Ritter von Stegmayer erhielt 1847 die Konzession für ein privilegiertes Distriktfeld, das sogenannte Miesbacher Feld, um die dort anstehende Pechkohle abzubauen. Dazu gründete er den Oberbayerischen Bergwerksverein.[4] Die Gesellschaft wurde kurz nach ihrer Gründung in Königlich-Bayerische privilegierte Steinkohlen-Gewerkschaft umbenannt. Später hieß sie Miesbacher Steinkohlen-Gewerkschaft und seit 1870 „Oberbayerische AG für Kohlenbergbau“ (Oberkohle).[5]

Die Gesellschaft Oberkohle teufte Ende der 1840er-Jahre den 34 m tiefen Josef-von-Knorr-Schacht ab. Er wurde 1892 vom 148 m tiefen Neuen Schacht im Norden Miesbachs abgelöst, der bis 1911 weiterhin unter dem Namen Plutzer betrieben wurde.[6]

Bevölkerungsentwicklung

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Um 1871 lebten in Plutzer drei Einwohner. Im Mai 1987 gab es nach einem vorübergehenden Anstieg auf sieben Einwohner um 1970 noch sechs Einwohner in zwei Häusern.[1]

Einwohner in Plutzer
Jahr 1871 1970 1987
Einwohner 3 7 6

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 107 (Digitalisat).
  2. a b Heinrich Laubmann: „Ueber das Vorkommen, die Produktion und Cirkulation nebst Consumtion der Mineralkohle in Bayern und seiner Umgebung.“ Lit.-artist. Anst. (Verlag), 1874, S. 5, Digitalisat in der Bayerischen Staatsbibliothek und Digitalisat auf Bavarikon.
  3. Carl Wilhelm von Gümbel (1823–1898): Geognostische Beschreibung des Königreichs Bayern/1,(1). Geognostische Beschreibung des bayerischen Alpengebirges und seines Vorlandes. Perthes-Verlag, 1861, S. 707, [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10707079?page=731&q=Plutzer Digitalisat in der Bayerischen Staatsbibliothek und Digitalisat auf Bavarikon.
  4. Albert Gieseler und Erich Schechner: Grube Plutzer. 15. August 2013.
  5. Albert Gieseler: Oberbayerische Aktiengesellschaft für Kohlenbergbau, Werk Miesbach.
  6. Daniela Dinstbier und Konstantin Schäffer: 100 Jahre Schließung Bergwerk: Durch Kohle groß geworden. Merkur, 22. September 2011.