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Hinte
(Lesenswert seit 26. August 2013)

Hinte ist eine Gemeinde im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Mit knapp 7000 Einwohnern zählt sie zu den kleineren Gemeinden im Landkreis. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Kernort Hinte um das Jahr 1000, desgleichen die heutigen Ortsteile Westerhusen und (Groß-)Midlum. Hinte ist heute im Wesentlichen von Auspendlern bewohnt, die vor allem in der Nachbarstadt Emden arbeiten. Wirtschaftlich sind Landwirtschaft und Tourismus von einiger Bedeutung. Überregional bekannt ist der Ortsteil Suurhusen durch seine Kirche. Sie hat den schiefsten Kirchturm der Welt. Von herausragender Bedeutung sind zudem die Kirche im Kernort Hinte, die mit der benachbarten Burg ein in Norddeutschland seltenes Ensemble bildet. Weiterlesen…

Emden zur Zeit des Nationalsozialismus
(LA seit 11. August 2013)

Die Seehafenstadt Emden hatte zur Zeit des Nationalsozialismus in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung innerhalb Ostfrieslands. Bis zu einer großen Verhaftungswelle im Jahr 1937 gab es in Emden einen starken kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, der vor allem von den Hafenarbeitern ausging. Wie anderenorts wurden auch in Emden die Juden diskriminiert, entrechtet, zur Emigration gedrängt oder in den Osten deportiert und dort größtenteils ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es ab 1940 mehr als 80 Luftangriffe auf Emden; der schwerste führte am Abend des 6. September 1944 dazu, dass rund 80 Prozent der Innenstadt zerstört wurde. Weiterlesen…

Weener
(LA: 18. Mai 2013)

Weener ist eine Kleinstadt in Ostfriesland im Nordwesten des deutschen Bundeslandes Niedersachsen. Weener ist die einzige Stadt der historischen Region Rheiderland und erstreckt sich linksseits der Ems. In Weener leben 15.714 Einwohner auf 81,24 Quadratkilometern Fläche. In vergangenen Jahrhunderten hatte Weener einen Hafen an der Ems und lag an der linksemsischen Handelsroute ins südlich gelegene Münsterland. Wirtschaftlich ist Weener vom Einzelhandel für die Region Rheiderland, von der Landwirtschaft und vom Tourismus geprägt. Auf kulturellem Gebiet hat Weener durch das Organeum Bedeutung. Neben der Georgskirche ist unter den Sakralbauten die Stapelmoorer Kirche zu nennen. Weiterlesen…

Melanie Schulte (Schiff)
(LA: 5. Mai 2012)

Die Melanie Schulte war ein Stückgutfrachter der Emder Reederei Schulte & Bruns und des Hamburger Handelsunternehmens Toepfer, der 1952 nur wenige Wochen nach seiner Indienststellung aus bis dato nicht endgültig geklärter Ursache im Nordatlantik unterging. Als wahrscheinliche Ursache für den Verlust nahm das Seeamt in Hamburg eine unausgewogene Beladung des in stürmischer See fahrenden Schiffes an, weshalb kurz darauf die Beladungsvorschriften für Erz transportierende Frachtschiffe unter deutscher Flagge geändert wurden. Der Untergang kostete 35 Besatzungsmitglieder das Leben und gilt als einer der schwersten Seeunfälle der deutschen Handelsschifffahrt nach dem Zweiten Weltkrieg. Weiterlesen…

Ludgeri-Kirche (Norden)
(LA: 28. Dezember 2011)

Die evangelisch-lutherische Ludgeri-Kirche steht im Zentrum des Marktplatzes der ostfriesischen Stadt Norden. Das romanisch-gotische Bauwerk wurde in mehreren Bauabschnitten vom 13. Jahrhundert bis 1455 errichtet. Die Ludgerikirche ist mit rund 80 Meter Länge der größte erhaltene mittelalterliche Sakralbau Ostfrieslands. Der in der Außenansicht stark zergliederte Baukörper besteht aus drei Abschnitten, die auch in der Höhe variieren, und ist vor allem durch den 1455 fertiggestellten gotischen Chor geprägt. Er überragt das gotische Querhaus und das romanische Langhaus deutlich. Der Chorraum ist mit seinem Umgang der einzige dreischiffige Sakralbau in Ostfriesland in der Art gotischer Kathedralenarchitektur. Die Ludgerikirche weist eine besonders reiche Ausstattung auf. Weiterlesen…

Leuchtturm Norderney
(LA: 7. September 2009)

Der Leuchtturm Norderney steht etwa in der Mitte der Ostfriesischen Insel Norderney auf einer rund 10 m hohen Düne unmittelbar nördlich des Inselflugplatzes. Der Leuchtturm wurde in den Jahren 1871 bis 1874 erbaut und ist ein aktives Seezeichen vor der niedersächsischen Festlandsküste. Mit einer Turmhöhe von 54,6 m ü. NN (Gesamthöhe mit Laterne knapp 60 m) ist er gleichzeitig das höchste Bauwerk der Insel und dient der Schifffahrt als Navigationsfestpunkt, Landmarke und Wegweiser. 253 Stufen führen zu einem umzäunten Galeriegang um die Turmspitze herum. Der mittlere Durchmesser des Turms beträgt 6,45  Meter. Der Turm mit der internationalen vergebenen Ordnungsnummer B 1054 gehört der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung der Bundesrepublik Deutschland (WSV), WSA Außenbezirk Emden. Weiterlesen…

Aurich
(LA: 25. Juni 2008)

Aurich ist eine Kreisstadt im Nordwesten Niedersachsens. Sie ist die größte Stadt des gleichnamigen Landkreises und die zweitgrößte Stadt Ostfrieslands. Mit rund 40.000 Einwohnern gilt Aurich als Mittelstadt und wird in der Raumordnung des Landes Niedersachsen als Mittelzentrum geführt. Aurich war im Laufe der Jahrhunderte nacheinander die Residenz der ostfriesischen Fürsten, der Sitz der preußischen, hannoverschen und wiederum preußischen Verwaltungen Ostfrieslands. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt der Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks bis zu dessen Verschmelzung mit den Regierungsbezirken Oldenburg und Osnabrück zum Regierungsbezirk Weser-Ems (1978), der 2004 aufgelöst wurde. Aus dieser Tradition speist sich die Selbstbezeichnung Aurichs als heimliche Hauptstadt Ostfrieslands. Weiterlesen…

Geschichte der Stadt Aurich
(LA: 28. Mai 2008)

In der Geschichte der Stadt Aurich vollzieht sich der Aufstieg der Stadt zur Hauptstadt Ostfrieslands. Die Ursprungssiedlung Aurechove wurde erstmals 1276 in einer friesischen Rechtsaufzeichnung, dem Brokmerbrief erwähnt. Aurich entwickelte sich zu einem bedeutenden Viehmarktplatz und war ab 1561 Residenz der Grafen und Fürsten von Ostfriesland. Nach deren Aussterben blieb die Stadt unter wechselnden Herrschaften Verwaltungsmittelpunkt der Region. Weiterlesen…

Jüdische Gemeinde Weener
(LA: 18. Dezember 2007)

Die Jüdische Gemeinde Weener bestand vom 17. Jahrhundert bis zum 7. April 1942. Die Juden in Weener stellten, bezogen auf die Einwohnerzahl des Ortes, einen der höchsten prozentualen Bevölkerungsanteile in Ostfriesland. Im Jahr 1925 lag der Anteil bei 3,5 Prozent der Gesamtbevölkerung von Weener. Erstmalig ließen sich Juden gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges im Ort nieder, nahmen am örtlichen Leben teil und waren Mitglieder verschiedener dörflicher Vereine. Nach 1933 ausgegrenzt und verfolgt, emigrierten viele von ihnen. Mindestens 48 jüdische Einwohner wurden im Holocaust ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte nur noch ein zurückgekehrter Jude in Weener. Weiterlesen…

Jüdische Gemeinde Dornum
(LA: 8. August 2007)

Die Jüdische Gemeinde in Dornum bestand über einen Zeitraum von rund 300 Jahren von ihren Anfängen im 17. Jahrhundert bis zu ihrem Ende am 8. März 1940. Die Juden in Dornum stellten 1925 mit 7,3% den höchsten prozentualen Bevölkerungsanteil in Ostfriesland. Erstmalig ließen sich Juden nach dem Dreißigjährigen Krieg in der Herrlichkeit Dornum nieder, nachdem den Herrlichkeitsbesitzern 1626 von Graf Rudolf Christian das Privileg erteilt wurde, eigene Schutzbriefe auszustellen. Fortan nahmen die Juden am örtlichen Leben teil und waren Mitglieder verschiedener Dörflicher Vereine. Nach 1933 ausgegrenzt und verfolgt emigrierten viele Juden. Über 50% der 1933 in Dornum lebenden jüdischen Einwohner wurden im Holocaust ermordet. Weiterlesen…

Geschichte der Juden auf Norderney
(LA: 7. Mai 2007)

Die Geschichte der Juden auf Norderney beginnt im Jahre 1820, als erstmals jüdische Badegäste auf der Insel nachzuweisen sind. Während sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Bäder-Antisemitismus an der Nordseeküste festsetzte, besaß allein Norderney einen eher liberalen Ruf. Die Insel entwickelte sich zu einem beliebten Badeort für jüdische Urlauber, unter denen sich auch Namen wie Heinrich Heine, Franz Kafka, Felix Nussbaum und Sergei Michailowitsch Eisenstein befinden. Norderney war keine eigene Synagogengemeinde. Die dort lebenden Juden waren Teil der Gemeinde in Norden. Für die auf der Insel lebenden und zu Besuch weilenden Gäste wurde aber 1878 auf Sondererlass des Kaisers Wilhelm I. eine Synagoge erbaut. Bis 1933 war Norderney als sogenanntes Judenbad über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Danach verschlechterte sich die Situation für Juden auch auf der Insel und die meisten verließen Norderney in den folgenden Jahren. Die letzten verbliebenen Juden waren zwei Frauen, welche mit Nicht-Juden verheiratet waren. Diese verließen Norderney spätestens im April 1941. Weiterlesen…

Jacob Emden
(LA: 29. April 2007)

Jacob Emden gilt als einer der großen jüdischen Gelehrten Norddeutschlands. Er war Rabbiner, Talmudgelehrter und Gegner der Bewegung des „falschen Messias“ Shabbetaj Zvi. Von 1729 bis 1732 lebte er in der Hafenstadt, deren Namen er trug. Später erlangte er große Bekanntheit im so genannten Hamburger Amulettenstreit, der den letzten Anstoß zu einer Neudefinition des Judentums und zur jüdischen Aufklärung gab.

Emden verkörperte hierbei den Übergang von der Vormoderne in die Moderne, obwohl er selbst auf der Schwelle der neuen Zeit stehen blieb und zeitlebens Verfechter eines strengen Traditionalismus war. Weiterlesen…

Ostfriesische Teekultur
(LA: 23. April 2007)

Tee hat in Ostfriesland schon seit seiner Einführung im 17. Jahrhundert einen ganz besonderen Stellenwert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich so eine Ostfriesische Teekultur als eine lokale Besonderheit. Die Teetied (Teezeit) gilt als wichtiger Bestandteil ostfriesischer Geselligkeit.

Die Ostfriesen hatten 2008 den weltweit größten Teeverbrauch pro Kopf: Im Durchschnitt trank jeder Ostfriese in jenem Jahr rund 290 Liter Tee, das entsprach in etwa dem Zwölffachen des deutschen Durchschnittsverbrauchs. Ostfriesen trinken typischerweise Ostfriesentee, eine Mischung hauptsächlich aus Assam-Sorten, die einen sehr dunklen, kräftigen Tee ergibt. Weiterlesen… Weiterlesen…

Jüdische Gemeinde Aurich
(LA: 26. Juni 2006)

Die Jüdische Gemeinde Aurich geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Jahr 1657 zurück, als die erforderliche Zahl von zehn männlichen Gottesdienstbesuchern für einen Minjan erreicht wurde. Erstmals wurden Juden in Aurich im Jahr 1635 in Person des so genannten Hofjuden Calman Abrahams erwähnt. Die Gemeinde wuchs in der Folgezeit stark an und wurde so zur zweitgrößten Ostfrieslands nach derjenigen in Emden. Der höchste Anteil an der Gesamtbevölkerung wurde im Jahre 1925 mit 7,4 Prozent erreicht, in absoluten Zahlen wurde 1885 mit 406 Mitgliedern der Höhepunkt erreicht. Schätzungsweise 200 der rund 400 Auricher Juden sind im Holocaust umgekommen, der Rest ist über die ganze Welt verstreut. Weiterlesen…

Jüdische Gemeinde Emden
(LA: 5. Juni 2006)

Die Jüdische Gemeinde Emden war die größte und bedeutendste in Ostfriesland. Als Sitz des Landesrabbinats war sie geistiges Zentrum der Juden Ostfrieslands und der Landdrostei Osnabrück. Die Gemeinde geht in ihren Ursprüngen auf das 16. Jahrhundert zurück. Schnell entwickelte sich die Gemeinde zu einer der größten in Norddeutschland und war nach der Hauptstadt die zweitgrößte der preußischen Provinz Hannover. Nach dem Abbau der letzten (rechtlichen) Diskriminierungen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges waren die Juden in der Weimarer Zeit in der Stadt etabliert. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 begann auch für die Juden in Emden das Zeitalter der Verfolgung. Mindestens 465 Emder Juden sind im Holocaust umgekommen. An sie wird heute mit einem Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof erinnert. Weiterlesen…

KZ Engerhafe
(LA: 16. Mai 2006)

Das Konzentrationslager Engerhafe, etwa 12 km westlich von Aurich gelegen, wurde am 21. Oktober 1944 als Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme im Zusammenhang mit dem Bau des so genannten Friesenwalls mit Häftlingen belegt. Der Friesenwall war eine geplante, aber nur teilweise vollendete Wehranlage, die an der deutschen Nordseeküste gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erstellt werden sollte. Das Lager Engerhafe war hierbei für die Errichtung von Panzergräben rund um die Stadt Aurich zuständig. Kurz vor der Fertigstellung der „Rundumverteidigung Aurichs“ wurde das Lager am 22. Dezember 1944 aufgelöst. Innerhalb der zwei Monate, in denen es bestanden hatte, starben 188 Häftlinge. Weiterlesen…

Corps Frisia Göttingen
(LA: 29. September 2005)

Das Corps Frisia Göttingen (seit 2005 offiziell: „Frisia – Corps der Friesen und Lüneburger“) ist ein pflichtschlagendes und farbentragendes Corps an der Georg-August-Universität Göttingen. Die Studentenverbindung wurde 1811 als Zusammenschluss ostfriesischer Studenten in Göttingen gegründet, ihre Ursprünge reichen jedoch bis ins Jahr 1807. Damit gehört die Frisia zu den ältesten Verbindungen Deutschlands. (...) 1811 schlossen sich die in Göttingen studierenden Ostfriesen (...) zur Corps-Landsmannschaft Frisia zusammen, konnten jedoch mangels Mitgliedern zunächst nicht alleine existieren und verbanden sich 1812 mit Studenten aus Bremen. Als die Georg-August-Universität nach der preußischen Abtretung Ostfrieslands an Hannover im Jahre 1815 Landesuniversität wurde und immer mehr Ostfriesen zum Studium nach Göttingen kamen, gelang 1817 ein Neuanfang als eigenständiges Corps Frisia. Weiterlesen…