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Überblick

Unter dem Begriff der Pflege werden alle unterstützenden Maßnahmen verstanden, die der Erhaltung, Wiederherstellung oder Anpassung von physischen, psychischen und sozialen Funktionen und Aktivitäten des Lebens dienen (siehe auch Geschichte der Krankenpflege). Die Versorgung, Betreuung und Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen wird sowohl durch professionelle Pflegekräfte als auch durch Laien (z.B. Angehörige) durchgeführt. Ambulante Pflege findet in der häuslichen Umgebung statt, die stationäre Pflege im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim.

Krankenversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung gehören, wie die Pflegeversicherung auch, zur Gruppe der Sozialversicherungen. Tritt kurzfristige Pflegebedürftigkeit ein, erbringen Krankenversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung Geldleistungen, um die erforderliche Behandlung und Pflege zu gewährleisten. Welcher dieser Träger zahlungspflichtig ist, ist von verschiedenen Umständen des Krankheitsfalles abhängig. Die finanzielle Absicherung langfristigen Pflegebedarfes durch die Pflegeversicherung wird im Elftes Buch Sozialgesetzbuch festgelegt. Die Leistungen umfassen im Allgemeinen sowohl die stationäre wie auch die häusliche Pflege.

Artikel des Monats

Das Nightingalesche System oder Nightingale System ist ein von Florence Nightingale initiiertes Ausbildungsmodell in der Krankenpflege. Die um 1860 zunächst im St. Thomas Hospital in London angewendeten Prinzipien des Systems revolutionierten die bislang von überwiegend katholischen religiösen Institutionen dominierte Krankenpflege und stellt einen wesentlichen Teil der viktorianischen Pflegereform dar.

Während des Krimkrieges erkannte Nightingale sowohl die Notwendigkeit einer Professionalisierung der Krankenpflege wie auch ein eigenes Selbstverständnis und einer Sinnhaftigkeit im Rahmen der Berufsausübung. Krankenpflege dürfe nicht nur ein Beruf zum Geldverdienen sein. Sie forderte stattdessen, dass es bei der Krankenpflege auch um Liebe und Engagement für den Nächsten gehen müsse. Andererseits war ihr aber bewusst, dass Menschen, die Existenzsorgen haben, diese geforderten Werte nur mit Mühe leben können.

Mit Spendengeldern, die ihr im Rahmen des Nightingale Fund zuflossen, begann sie 1860, unterstützt von Mary Jones, die Nightingale-Pflegeschule am St Thomas' Hospital in London einzurichten. Dort wurde das System erstmals in der Ausbildung von Pflegekräften eingesetzt. Artikel lesen…

Pflegestatistik Deutschland

Im Dezember 2015 waren in Deutschland 2,63 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Nur auf Leistungsempfäner nach diesem Gesetz bezieht sich die Pflegestatistik des BMFJS. Mehr als zwei Drittel (71 % bzw. 1,86 Millionen) der Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Davon wurden 1.2 Mill. Pflegebedürftige zu Hause allein durch Angehörige gepflegt. Weitere 620.000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste. 29 % (764.000 Pflegebedürftige) wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut. Von den 2,6 Millionen Pflegebedürftigen wies ein Drittel (35 %) auch eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz auf. Bei weiteren 109.000 Personen lag keine Pflegebedürftigkeit nach den Definitionen des Pflegeversicherungsgesetzes vor, aber es war bei ihnen eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt worden.

Beruf, Aus- & Fortbildung

Die Ausbildung für Berufe in der Alten- und Krankenpflege ist in den jeweiligen Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen geregelt. Derzeit gelten folgende Verordnungen und Gesetze

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer oder Gesundheits- und Pflegeassistent unterliegt dem jeweiligen Landesrecht. Sie kann auch innerhalb eines dualen Studiums absolviert werden.

Mehrere Hochschulen in Deutschland bieten als weiterqualifizierende Studiengänge unter anderen Gesundheitswissenschaften, Gerontologie, Health Care und Case Management, Community Health Nursing, Palliative Care, Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft an. In der Regel schließen diese Studiengänge mit einem Bachelor oder Master ab.

Die Qualifikation als Altenpfleger erwirbt man über eine bundesweit einheitlich geregelte dreijährige duale, überwiegend praktische Ausbildung an Berufsfachschulen für Altenpflege. Altenpflegehelfer unterstützen Altenpfleger bei allen Tätigkeiten rund um die Betreuung und Pflege älterer Menschen. Die duale Ausbildung zum Altenpflegehelfer an Berufsfachschulen nach Landesrecht dauert in der Regel ein Jahr.

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