Portal Diskussion:Wissenschaft/Archiv/2011
Open Space in Berlin, 20. März 2011
Von Interesse für euch? --Martina Disk. 17:27, 20. Feb. 2011 (CET)
Kategorie für Wissenschaftsrankings?
Hallo zusammen, bei der Suche nach Infos zu Hochschulrankings habe ich dadurch Probleme bekommen, dass es anscheinend keine passende Kategorie dazu gibt. Kategorie:Wissenschaftsranking o.ä. habe ich jedenfalls nicht gefunden. Artikel wie bspw. Shanghai-Ranking oder Times_Higher_Education_Ranking, aber auch das Handelsblatt Betriebswirte-Ranking (was bspw. bislang nur in der Kategorie:Betriebswirtschaftslehre einsortiert ist), würden sich mit einer entsprechenden Kategorie sicher einfacher finden lassen. Da ich mich im Kategoriensystem dieses Bereichs so gar nicht auskenne, möchte ich das hiermit nur anregen, mit der Bitte, dass sich jemand, der da bewanderter ist, darum kümmert. Danke & Gruß, --Wahldresdner 22:42, 12. Mär. 2011 (CET)
Jetzige Portalseite nicht optimal
Ich finde die jetzige thematische Aufteilung auf der Portalseite nicht optimal. Zum einen deswegen weil Medizin keine Naturwissenschaft im engeren Sinne ist (die moderne Medizin bedient sich zwar ganz stark der Naturwisenschaften, ist aber selbst keine). Es gibt natürlich Teilgebiete der Medizin, die sich in die Biologie einordnen liessen (z. B. medizinische Mikrobiologie, medizinsche Genetik, oder auch Anatomie). Die Medizin bedient sich auch der Sozial- und Geisteswissenschaften, wenn man z. B. an die Bereiche Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Psychiatrie, etc. denkt. Zugleich gibt es eine sehr stark angewandte Medizin, die fast an Ingenieurwissenschaften erinnert, wenn man z. B. an bestimmte Disziplinen der Chirurgie denkt (das sage ich jetzt etwas ironisch). Medizin insgesamt ist aber weder eine reine Naturwissenschaft noch eine Geisteswissenschaft, sondern etwas anderes, weiteres.
Zum zweiten kann ich den oben von EinHuluvu gemachten Vorschlag nur unterstützen. Mathematik ist ebenfalls keine Naturwissenschaft, auch keine angewandte Wissenschaft (siehe die Bemerkungen des Mathematikers David Hilbert als Tondokument und als Textdokument hierzu) und keine Geisteswissenschaft.
Ich schlage daher folgende Änderung des entsprechenden Abschnitts der Portalseite vor:
Portale |
Portale |
Portale |
Portale |
Portale |
Hauptartikel: Ingenieurwissenschaften · Naturwissenschaften · Strukturwissenschaften · Geisteswissenschaften · Philosophie · Sozialwissenschaften |
Gruß --Furfur 02:18, 1. Jan. 2011 (CET)
- Ich denke so wie es ist, ist es ok, sogar optimal. Natürlich gibt es auch andere Klassifikationsmöglichkeiten. Aber dieses Einführen von "Strukturwissenschaften" finde ich grausig. Ich habe diesen Vorschlag schon mehrmals gehört, aber er ist unnatürlich und unhistorisch. Das Medizin keine :Naturwissenschaft ist, stimmt nicht. Medizin erforscht die "Funktionsweise" des Menschen und leitet daraus Heilungsmethoden ab. Die Methodik ist 100% naturwissenschaftlich (Esotherik natürlich ausgenommen).
- Nur Mathematik und Informatik bereiten Schwierigkeiten. Es gibt 2 Möglichkeiten: 1. Mathematik + Naturwissenschaften als ein Bereich oder Mathematik unter die Geisteswissenschaften zu setzen und Informatik unter die Ingenieurwissenschaften.
- Einführung von Strukturwissenschaften bin ich sehr skeptisch gegenüber.--svebert 13:30, 31. Jul. 2011 (CEST)
- Traditionell wird die Mathematik den Naturwissenschaften zugerechnet. In Bibliotheken findet man das auch heute noch häufig so (in Bibliotheken findet man aber auch heute noch häufig die Zuordnung von Astrologie, Ufologie etc. unter Astronomie). Sie ist aber für die Naturwissenschaft allenfalls eine Hilfswissenschaft. Naturwissenschaft basiert auf empirischer Erkenntnis. Mathematik kennt im Regelfall keine Empirik. Mathematik basiert auf formalen Ableitungen und Beweisen. Sie unterscheidet sich somit grundlegend von jeder Art Naturwissenschaft. Dies äußert sich auch darin, dass einmal gewonnene Erkenntnisse in der Mathematik nur selten wieder über den Haufen geworfen werden. In der Naturwissenschaft dagegen ist jede Erkenntnis prinzipiell vorläufig.
- Als jemand, der selbst Informatik studiert und abgeschlossen hat, bereitet mir die Subsumierung unter die Ingenieurwissenschaften immer reichliche Bauchschmerzen. Informatik ist die Lehre von der Informationsverarbeitung. Und auch wenn die heutzutage vor allem per Computer stattfindet, ist Informatik nicht mit Computerwissenschaft oder Informationstechnik gleichzusetzen. Zur Informatik gehört auch die theoretische Informatik, die, wie die Mathematik, eine Formalwissenschaft darstellt. In gewisser Weise kann man sogar die theoretische Informatik als eine „Fortsetzung der Mathematik mit anderen Mitteln“ betrachten.
- Es gibt übrigens noch andere Wissenschaften, die den Rang einer solchen Formalwissenschaft haben, etwa die theoretische Wirtschaftswissenschsaft oder die theoretische Physik. Besser und korrekter wäre es also, zwischen Formalwissenschaften und empirischen Wissenschaften zu unterscheiden. Das Problem liegt darin, dass dies ein Bruch ist, der in einigen Fällen mitten durch die Wissenschaft hindurch geht (siehe Informatik, Physik und Wirtschaftswissenschsaft).
- Ein Problemfall sind auch die Geisteswissenschaften, da sie in diese Teilung formal–empirisch nur bedingt reinpassen. Zwar kann man auch innerhalb von Geisteswissenschaften empirisch forschen (z. B. in der Archäologie, Geschichts- oder Sprachwissenschaft), andererseits wird dort auch schon mal gerne der Anspruch einer eigenen Methodik erhoben und manches ist als „Wissenschaft“ eher zweifelhaft. Die Theologie wird eher aus traditionellen Gründen zu den Wissenschaften gerechnet, weil halt im Mittelalter Bildung vor allem an Klöster und kirchliche Schulen geknüpft war und auch die Universitäten theologische Bildungsstätten waren. Theologie funktioniert aber immer nur im Rahmen der zugehörigen Religion. Sie ist viel stärker auf Dogmen angewiesen, während in der Naturwissenschaft alles unter dem Duktus der Vorläufigkeit steht.
- Ähnliches gilt für die Philosophie. Das, was an Hochschulen als Philosophie gelehrt wird, ist nicht die Philosophie (die ja nach Wittgenstein eine Tätigkeit ist und keine Lehre), sondern die Wissenschaft über die Philosophie (Geschichte, Systematik, Begriffe, Inhalte).
- Medizin ist (wie auch Psychologie und Phychiatrie) ein Problemfall, insofern sie sich zwar der Naturwissenschaft bedient, dabei aber unzweifelhaft auch soziale, politische und religiöse Aspekte hat. Das kann bis hin zur Definition einzelner Krankheiten gehen, die sich an den Vorgaben des herrschenden Systems orientiert oder auch gegen diese rebeliert (Beispiel Homosexualität).
- Am besten wäre also die Aufteilung
- Ingenieurwissenschaften • Naturwissenschaften • Formalwissenschaften • Sozialwissenschaften • Geisteswissenschaften
- Wobei ich auch diese Reihung persönich bevorzugen würde, da Mathematik und Statistik als Hilfswissenschaften den Sozialwissenschaften im Ganzen näher stehen. Diese Aufteilung ist aber, wie gesagt, wegen der Doppelrolle einiger Wissenschaften als empirische und Formalwissenschaft, problematisch. --Duschgeldrache2 00:22, 16. Aug. 2011 (CEST)