Präsident Wilhelm Pieck (Briefmarkenserie)

Präsident Wilhelm Pieck war eine Dauermarkenserie der Deutschen Post in der Deutschen Demokratischen Republik, die zwischen 1950 und 1958 erschienen ist. In den folgenden Jahren bis 1961 sind Sondermarken mit seinem Porträt erschienen. Ursprünglich waren die Dauermarken unbeschränkt zur Frankatur gültig gewesen. Nach dem Tod von Wilhelm Pieck am 7. September 1960 wurde die Gültigkeit mit Ausnahme der 2-DM-Marken auf den 31. März 1962 beschränkt. Die 2-DM-Marken behielten ihre Gültigkeit bis zum Ende der DDR am 2. Oktober 1990.

Die Dauerserie wurde 1961 durch die Dauerserie Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht abgelöst.

Beschreibung und Besonderheiten

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Druck und Wasserzeichenpapier

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Die Entwürfe der Marken stammen von Fred Gravenhorst, Kurt Eigler und Axel Bengs.

Alle Marken wurden auf Wasserzeichenpapier mit den Mustern 1, 2 oder 3 bedruckt. Das Wasserzeichen 1 zeigt Kreuzblumen und ist identisch mit dem Wasserzeichen 3 der Sowjetischen Zone. Das Wasserzeichen 2 zeigt den Schriftzug ‚DDR‘ und ein Posthorn. Das Wasserzeichen 3 den Schriftzug ‚DDR‘ und Kreuzblüten.

Die Auflagenhöhe der Dauermarkenserie ist nicht bekannt.

Die Marken wurden in den Druckereien: VEB Deutsche Wertpapierdruckerei (DWD) und VEB Graphische Werkstätten Leipzig (GW) hergestellt.

Druckfehler

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Beim Druck der ersten 12-Pfennig-Marke (Michel 251) gab es im Zeitraum August bis September 1950 bei der Bogenmarke, welche sich auf Feld 38 des 10×10 Bogens befand, einen Plattenfehler („DFUTSCHE“ statt DEUTSCHE). Um den Schaden auf den zirka 45.000 Schalterbogen zu reduzieren, wurde die entsprechende Stelle gelocht. Zusätzlich wurden noch zwei weitere Löcher gemacht, um diese als Druckausschuss verworfene Marke besser kenntlich zu machen. Durch Stempelaufdruck auf den Markentaschen wurden die Postämter angewiesen, die betroffenen Marken vor dem Verkauf herauszutrennen, gesondert zu verrechnen und zu vernichten. Bekannt wurden diese Marken im Dezember 1950 bei den Postämtern in Halle (Saale) C1 und C2, als wenige Exemplare dieser durchlochten Marken in Sammlerhände gelangten. Ein ähnlicher Plattenfehler mit „BEUTSCHE“ trat beim Druck der 24-Pfennig-Marke (Michel 252) im November 1950 bei 19.500 Schalterbogen auf und wurde in gleicher Weise behandelt. Von diesen sind bis 2004 keine Exemplare aus dem Postverkehr bekannt geworden.[1] Da es relativ leicht ist, die Ausstanzungen mit einem Locher nachzumachen, ist vor Fälschungen zum Schaden für den Sammler zu warnen.

Liste der Marken

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Dauerserie

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Legende

  • Bild: Eine bearbeitete Abbildung der genannten Marke. Das Verhältnis der Größe der Briefmarken zueinander ist in diesem Artikel annähernd maßstabsgerecht dargestellt. Sollten keine Marken abgebildet sein, liegt es daran, dass das Urheberrecht des Künstlers noch nicht erloschen ist.
  • Beschreibung: Eine Kurzbeschreibung des Motivs und/oder des Ausgabegrundes. Bei ausgegebenen Serien oder Blocks werden die zusammengehörigen Beschreibungen mit einer Markierung versehen eingerückt.
  • Wert: Der Frankaturwert der einzelnen Marke in Pfennig. Ein „+“ bedeutet, dass es sich um eine Zuschlagsmarke handelt (= Frankaturwert + Spende).
  • Ausgabedatum: Das Datum des erstmaligen Verkaufs dieser Briefmarke.
  • Gültig bis: Das Datum, an dem die Gültigkeit endete.
  • Auflage: Soweit bekannt, wird hier die zum Verkauf angebotene Anzahl dieser Ausgabe angegeben.
  • Entwurf: Soweit bekannt, wird hier angegeben, von wem der Entwurf dieser Marke stammt.
  • Mi.-Nr.: Diese Briefmarke wird im Michel-Katalog unter der entsprechenden Nummer gelistet.
Bild Beschreibung Wert in Pfennig
(wenn nichts anderes angegeben)
Ausgabe-
datum
Gültig bis Auflage Entwurf Mi.-Nr
Druck: VEB Deutsche Wertpapierdruckerei (DWD), Buchdruck 12 27. Mai 1950 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 251
Buchdruck 24 27. Mai 1950 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 252
Buchdruck 1 DM 27. Mai 1950 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 253
Offsetdruck 2 DM 27. Mai 1950 2. Oktober 1990 Gesamt: NN, 2. Teilauflage 1951: 2.500.000 Fred Gravenhorst 254
  VEB Deutsche Wertpapierdruckerei (DWD), Stichtiefdruck 5 DM 3. Januar 1951 31. März 1962 3.000.000 Fred Gravenhorst 255
VEB Deutsche Wertpapierdruckerei (DWD), Wasserzeichen "DDR und Posthorn", Buchdruck 5 22. September 1952 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 322
Buchdruck 12 August 1952 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 323
Buchdruck 24 August 1952 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 324
Buchdruck 1 DM Oktober 1952 31. März 1962 NN Fred Gravenhorst 325
1 DM 2. Februar 1953 31. März 1962 NN Kurt Eigler 342
2 DM 3. Januar 1953 2. Oktober 1990 NN Kurt Eigler 343
VEB Deutsche Wertpapierdruckerei (DWD), Wasserzeichen Nr. 3 (DDR um Kreuzblume), Rastertiefdruck 1 DM Herbst 1957[2] 31. März 1962 NN Kurt Eigler 622
VEB Deutsche Wertpapierdruckerei (DWD), Wasserzeichen „DDR um Kreuzblume“, Tiefdruck 2 DM 1958[3] 2. Oktober 1990 NN Kurt Eigler 623

Ganzsachen

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Das Motiv wurde als Wertstempel für Postkarten zwischen 1950 und 1956 genutzt (Michel-Katalog-Nummern):

  • P45 bis P65
  • P68 bis P70.
  • Funklotterie-Postkarte 1 von 1952, welche bis September 1953 verkauft wurde. Die Erlöse hieraus wurde für den Wiederaufbau von Ost-Berlin verwendet.

Die Postkarte P67 hat zwar als Wertstempel die 10-Pfennig-Marke aus der Serie Fünfjahrplan, trägt aber auf der linken Seite ein Brustschild von Pieck.

Bild Frankaturwert in Pfennig Verkaufspreis in Pfennig Ausgabedatum Verkauf bis Anschriftenvordruck Besonderheiten Michel-Nr.
12 65 1952 September 1953 Aufbau-Lotterie im Funk
Berlin W 8
Friedrichstraße 196–70
Links Bildwerbung für den Neuaufbau der Hauptstadt-Hochhäuser FP 1

Sondermarken

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Bild Beschreibung Wert in Pfennig Ausgabe-
datum
Gültig bis Auflage Entwurf Mi.-Nr.
83. Geburtstag von Wilhelm Pieck 20 3. Januar 1959 31. Dezember 1962 4.500.000 Axel Bengs 673
Tod des DDR-Staatspräsidenten Wilhelm Pieck (1876–1960) 20 10. September 1960 31. März 1962 8.000.000 Axel Bengs 784A
dito, Block 7 (geschnitten) 20 (Blockpreis) 10. September 1960 31. März 1962 2.100.000 Axel Bengs 784B
85. Geburtstag von Wilhelm Pieck 20 3. Januar 1961 31. Dezember 1962 6.000.000 Kurt Eigler 807
 
Blockausgabe zum Tod von Wilhelm Pieck am 7. September 1960
(88 × 108 mm, Michel Blocknummer 16)

Weitere Marken mit dem Motiv von Wilhelm Pieck

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Nicht zu den Sondermarken der Serie werden die Marken gezählt, die zu einem anderen Ausgabeanlass herausgegeben wurden. Dazu zählen die Marken die eine weitere Person zeigen, oder die zu anderen Jubiläen (5 Jahre DDR) herausgegeben wurden. Der Vollständigkeit halber sind sie nachfolgend abgebildet.

Bild Person Ausgabeanlass Ausgabedatum Mi.-Nr.
    Wilhelm Pieck, Bolesław Bierut Deutsch-polnische Freundschaft 22. April 1951 284, 285
  24 Pfg: Josef Stalin und Wilhelm Pieck Monat der Deutsch-sowjetischen Freundschaft 1. / 15. Dezember 1951 296, 297
  Wilhelm Pieck Erster Präsident der DDR
5 Jahre DDR
6. Oktober 1954 443, 444
Bild Beschreibung Wert Ausgabe-
datum
Auflage Entwurf Mi.-Nr.
Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung (IV)
10 30. Dezember 1975 12.000.000 Gerhard Stauf 2106

Fälschungen zu Propagandazwecken

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Von der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) wurden in West-Berlin Propagandafälschungen hergestellt, die in die DDR eingeschleust wurden. Darunter waren auch zwei Briefmarken, die auf den 12- und 24-Pfennig-Werten (Mi-Nr. 323 und 324) basierten. Die Inschrift Deutsche Demokratische Republik war in Undeutsche Undemokratische Diktatur geändert worden, und das Markenbild zeigte Wilhelm Pieck mit einem um den Hals gelegten Henkerstrick. Die Marken wurden im Buchdruckverfahren in Bögen zu 5×2 hergestellt. Die Linienzähnung hatte eine Weite von 11.[4][5]

Siehe auch

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Literatur

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  • Michel-Kataloge
    • Deutschland-Spezial 1999, München, Schwaneberger Verlag 1999, ISBN 3-87858-132-7
    • Deutschland-Spezial 2004
    • Deutschland 2003/2004
    • Deutschland Briefe
  • Peter Fischer u. a.: DDR-Universalkatalog. Berlin, transpress Verlag für Verkehrswesen 1986, ISBN 3-344-00001-2

Einzelnachweise

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  1. Michel-Deutschland-Spezial 2004; S. 228
  2. Der DDR-Universalkatalog (Peter Fischer u. a.: DDR-Universalkatalog. Berlin, transpress Verlag für Verkehrswesen 1986, ISBN 3-344-00001-2, S. 253) verzeichnet diesen Wert unter der Nummer 380 als erst im Jahr 1958 erschienen. Da der Erfassung der Briefmarken der DDR-Post die Michel-Katalogisierung zugrunde gelegt wurde, wird diesen Angaben hier gefolgt.
  3. Der DDR-Universalkatalog (Peter Fischer u. a.: DDR-Universalkatalog. Berlin, transpress Verlag für Verkehrswesen 1986, ISBN 3-344-00001-2, S. 253) verzeichnet auch den 1 DM-Wert unter der Nummer 380 als im Jahr 1958 erschienen. Da der Erfassung der Briefmarken der DDR-Post hier die Michel-Katalogisierung zugrunde gelegt wurde, wird diesen Angaben gefolgt. Dort ist als Ausgabejahr 1957 angegeben.
  4. Michel-Katalog: Deutschland-Spezial 2004; S. 536
  5. Abbildung von der KgU gefälschte und in der DDR in Umlauf gebrachte Briefmarken Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft (BStU-Kopie)
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Commons: Briefmarken auf denen Wilhelm Pieck abgebildet ist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien