Klassifikation nach ICD-10
K62.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Anus und des Rektums, inkl.: Proktitis o.n.A.
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Proktitis (von altgriechisch πρωκτός prōktós, deutsch ‚Anus, After‘ und altgriechisch -ίτις ítis, deutsch ‚entzündliche Erkrankung‘) ist eine Entzündung der Schleimhaut des Enddarmes, genauer des Anus und/oder des Mastdarmes.[1]

Die häufigsten Symptome sind vermehrter Stuhldrang mit Schleim- und/oder /Blutauflagerungen, Schleimhautläsionen und -schwellung.[2]

Einteilung und Ursachen

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Folgende Klassifikation nach zugrunde liegender Ursache ist gebräuchlich:[2]

Darüber hinaus kann eine Proktitis bei Analprolaps oder Rektumprolaps, postoperativ oder bei anorektaler Beteiligung eines Morbus Crohn auftreten.[3]

Klinische Erscheinungen

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Das klinische Bild kann sehr unterschiedlich sein und reicht von seltenen symptomfreien Verläufen bis starken Schmerzen und Tumorbildungen. Häufigste Symptome sind vermehrter Stuhldrang, Schleimabgänge, Nässen und Stuhlschmieren sowie Blutauflagerungen bis Hämatochezie. Darüber hinaus können Fieber, Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme, Schmerzen (vor allem beim Stuhlgang), analer Juckreiz, Fremdkörpergefühl oder bleistiftartiger Stuhlgang auftreten. Hinzu kann eine Anschwellung regionaler Lymphknoten kommen.[1][2]

Diagnose

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Die Diagnostik besteht aus detaillierter Anamnese, Inspektion, Palpation sowie Prokto-, Rekto- und Rektosigmoidoskopie. Außer bei strahlen­in­duzierter Proktitis ist eine Biopsie indiziert.[3]

Differentialdiagnose

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Abzugrenzen sind vor allem die Proktitis ulcerosa und ein anorektaler Morbus Crohn.[3]

Therapie

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Die Behandlung hängt von der Ursache ab.

In der Tiermedizin

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Bei Hunden und Katzen treten akute Proktitiden auf, häufig im Zusammenhang mit einer Kolitis. Die akute Proktitis ist entweder bakteriell, parasitär oder durch Fremdkörper oder Futterunverträglichkeit bedingt. Es treten Kotdrang, Blutbeimengung im Kot, Dyschezie, manchmal auch Verstopfung auf. Das Allgemeinbefinden ist häufig ungestört und die Erkrankung verläuft meistens selbstlimitierend.[4] Bei Rindern kommen Proktitiden vor allem durch Perforationen bei der rektalen Untersuchung vor.[5]

Literatur

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  • K. Tripolt-Droschl, S. Schwarz, H. Schmölzer, A. Schiefer-Niederkorn, B. Sadoghi: Persistierende Proktitis und anorektales Ulkus. In: Chirurgie. Band 94, Nummer 11, November 2023, S. 951–953, doi:10.1007/s00104-023-01961-3, PMID 37665361, PMC 1058719 (freier Volltext).
  • D. Sterzing, H. Loch: Proktitis – Diagnostik und Therapie, 2016, Thieme-connect

Einzelnachweise

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  1. a b Pschyrembel online
  2. a b c Irmgard E. Kronberger: Proktitis (ohne chronisch-entzündliche Darmerkrankung). In: Coloproctology, Ausgabe 2, 2021, Proktitis
  3. a b c Heiner Krammer, Martin Schmidt-Lauber: Proktitis. In: DeGruyter
  4. Michael D. Willard: Akute Proktitis. In: Richard W. Nelson und C. Guillermo Couto (Hrsg.): Innere Medizin der Kleintiere. 6. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, München 2023, ISBN 978-3-437-57043-8, S. 492.
  5. U. Braun, M. Hilbe, C. Gerspach, M. Ruetten: Ulzerierende Colitis und Proktitis bei zwei Braunviehkühen. In: Schweizer Archiv für Tierheilkunde. Band 157, Nummer 4, April 2015, S. 203–208, doi:10.17236/sat00016, PMID 26757583.