Ratskeller
Der Ratskeller (auch Ratsklause) ist im deutschsprachigen Raum ein häufig vorkommender Name von Gaststätten, die sich in einem Rathaus oder in direkter Nachbarschaft dazu befinden. Ratskeller zählen meistens zu den örtlichen Traditionsgaststätten und bieten gutbürgerliche Küche an. Häufig sind die als Keller bezeichneten Wirtschaftsräume Eigentum der Stadt oder Gemeinde, die sie an einen Gastwirt verpachtet. Sehr bekannt sind der Bremer Ratskeller oder der Ratskeller zu Lübeck. Die Bezeichnung Keller besagt dabei nicht zwingend, dass ein Lokal auch tatsächlich in Kellerräumen (im Untergeschoss) untergebracht ist oder war.[1]
In verschiedenen Städten der Vereinigten Staaten in die deutsche Einwanderung stattfand, hat sich der Name ebenso erhalten. Die amerikanischen Ratskeller liegen oft im Mittleren Westen aber auch in Neuengland, wie der Punk-Ur-Club The Rathskeller in Boston.
Der Ausdruck „auf den Keller gehen“, mit dem heute meist der Bierkeller gemeint ist, ist seit dem 17. Jahrhundert belegt und leitet sich vermutlich vom Ausdruck „auf das Rathaus gehen“ ab, was auf den Ratskeller übertragen wurde.[2]
Galerie
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Ratskeller in Güstrow
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Freiberger Ratskeller
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Rathskeller in Calvörde
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Ratskeller von Salzgitter-Bad
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Ratskeller im Grafeneckart (Rathaus Würzburg)
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Gewölbe im Ratskeller, Neues Rathaus München
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Im Alten Rathaus in Neubrandenburg beispielsweise lag der durch Fritz Reuter zu einiger Berühmtheit gelangte Ratskeller im Erdgeschoss des Rathauses. (1945 zerstört).
- ↑ Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, https://www.woerterbuchnetz.de/DWB, abgerufen am 14. Dezember 2021. Bd. 11, Sp. 513-514