Re-Animator

Film von Stuart Gordon (1985)

Re-Animator (Alternativtitel Re-Animator – Der Tod ist erst der Anfang) ist eine 1985 in den USA produzierte Horrorkomödie nach der im Jahr 1922 veröffentlichten Kurzgeschichte Herbert West – Der Wiedererwecker von H. P. Lovecraft. Regie führte Stuart Gordon, als Produzent fungierte Brian Yuzna, der auch die Fortsetzungen Bride of Re-Animator (1990) und Beyond Re-Animator (2003) inszenierte und finanzierte. Der Film kam nicht in die deutschen Kinos und wurde ab dem 31. Oktober 1988 auf VHS vermarktet.

Film
Titel Re-Animator
Re-Animator – Der Tod ist erst der Anfang
Originaltitel Re-Animator
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 1985
Länge Unrated Version: 86 Minuten
Integrale Fassung: 104 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Stuart Gordon
Drehbuch Dennis Paoli
William J. Norris
Stuart Gordon
Produktion Brian Yuzna
Musik Richard Band
Kamera Mac Ahlberg
Schnitt Lee Percy
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung

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Der junge, sehr verschlossene Medizinstudent Herbert West hat in der Schweiz ein neuartiges Serum geschaffen, das totes Gewebe wieder zum Leben erwecken kann. Nach einem Zwischenfall flieht der auf dem Gebiet der Gehirnmedizin bewanderte West mit einem Stipendium an die Miskatonic Universitätsklinik in die Vereinigten Staaten. Dort nistet er sich als Untermieter bei dem Medizinstudenten Dan Cain ein, der eine geheime Liebschaft zu Megan, der Tochter des Dekans, pflegt. Im Keller von Cains Wohnung richtet sich der zugezogene Kommilitone ein provisorisches Laboratorium ein, um seine Forschungen im Geheimen weiter betreiben zu können.

West, der bei einem angesehenen Chirurgen in der Schweiz studierte und als hoffnungsvolles Talent gilt, macht sich gleich beim alteingesessenen Gehirnspezialisten Dr. Hill unbeliebt, als er dessen veraltete Methoden in Frage stellt und ihn des Diebstahls von Forschungsarbeiten bezichtigt. Der eigenbrötlerische Untermieter ist auch Cains Freundin Megan sofort unsympathisch, die sich nach ein paar Tagen in ihrer Meinung bestärkt fühlt, als sie ihre vermisste Hauskatze in Wests Kühlschrank findet.

Noch in der gleichen Nacht wird Cain Zeuge, wie West, der zuvor dem verendeten Tier eine leuchtend grüne Flüssigkeit ins Gehirn injizierte, die besagte Katze zu neuem Leben erweckt. Doch unglücklicherweise ist sein animalischer Proband hinterher extrem aggressiv und angriffslustig, so dass die beiden Männer gezwungen sind, das Tier erneut zu töten. Anschließend berichtet West seinem erstaunten Mitbewohner von seinen geheimen Forschungen und bittet ihn, ihn bei seinem triumphalen „Sieg über den Gehirntod“ zu unterstützen. Doch Cain bleibt skeptisch, so dass West die übel zugerichtete Katze erneut mit Hilfe seines Serums reanimiert. In diesem Augenblick betritt die schockierte Megan den Raum, sie wird so unfreiwillig Augenzeugin der Reanimation tierischer Zellen.

Der missgünstige und eifersüchtige Professor Dr. Hill, der insgeheim Gefühle für die Tochter des Dekans hegt, manipuliert den Dekan mittels seiner hypnotischen Fähigkeiten, so dass West und Cain von der Fakultät verwiesen werden. In ihrem Ehrgefühl gekränkt, beschließen die beiden Männer, Wests Experimente in Eigenregie auf verstorbene Menschen auszuweiten, dabei gehen die beiden Männer zunehmend rücksichtsloser vor. Sie beleben sogar den zuvor äußerst brutal getöteten Dekan Halsey wieder. Entgegen ihrer Annahme sind ihre wiederbelebten, klinisch toten Testpersonen jedoch mordlustige Bestien, die umso instinktiver werden, je länger sie unter den Toten weilten.

Professor Dr. Hill erfährt bald von der Existenz des geheimnisvollen Serums, das er sich mithilfe seiner Fähigkeiten eigennützig sichern will, doch West ist nicht bereit, seine Erfindung abzugeben. Er enthauptet kaltblütig den Professor mit einer Schaufel und testet sein Serum separat an Schädel und Torso der zuvor getöteten Lehrkraft. Die beiden abgetrennten Körperteile entwickeln daraufhin ein sonderbares Eigenleben, erwecken ihrerseits weitere getötete Körper und scharen so eine Gruppe kräftiger und willenloser Untoter um sich, die alle von Hill gelenkt werden. Am Ende des Films versucht Hill, seine angebetete Megan zu entführen. Es kommt zu einer eskalierenden und kaum überschaubaren Situation zwischen dem Entführer mit seinen untoten Schergen sowie der Gruppe um West, Cain, Megan und dem klinisch toten Dekan Halsey. Megan findet in dem Handgemenge in einem Fahrstuhl den Tod, wird aber in der letzten Szene des Films vom liebestollen Cain augenscheinlich mit einer Injektion des neongrünen Stoffes reanimiert.

Synchronisation

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Die gekürzten Szenen wurden für die DVD nachsynchronisiert.

Rolle Darsteller Synchronsprecher[2]
Dr. Herbert West Jeffrey Combs Gudo Hoegel
Nachsynchro: Peter Reinhardt
Dr. Daniel Cain Bruce Abbott Christian Tramitz
Dr. Carl Hill David Gale Klaus Kindler
Nachsynchro: Till Hagen
Megan Halsey Barbara Crampton Irina Wanka
Dean Alan Halsey Robert Sampson Michael Cramer

Information

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  • Indiziert vom 30. November 1989 bis Juli 2013 (Lightning Video)
  • Deutsche DVD von Laser Paradise (Freigabe: ungeprüft)

Fassungen

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  • Von Re-Animator existieren zwei Fassungen. Einmal die längere R-Rated-Fassung (103:46 Min.) und der kürzere Director’s Cut (86:03 Min.). Die deutsche Fassung basiert auf der R-Rated-Fassung, wurde allerdings für das deutsche Videorelease nochmals stark gekürzt.
  • Die R-Rated-Fassung war nie so vom Regisseur vorgesehen. Da der Director’s Cut dem Studio mit 86:03 Minuten zu kurz erschien und für eine Kinoauswertung noch entschärft werden musste, ließ das Studio herausgeschnittene Szenen wieder in den Film integrieren. So kommt die Laufzeit von 103:46 Minuten zustande.
  • Die Indizierung des Films in Deutschland wurde im Sommer des Jahres 2013 aufgehoben – die Neuveröffentlichung fand am 27. September des Jahres statt. Die FSK bewertete den vollständigen Film mit „keine Jugendfreigabe“ neu.[3]

Auszeichnungen

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Der Film erhielt bei der Saturn-Award-Verleihung 1986 zwei Nominierungen als bester Horrorfilm und für das beste Make-up.

2011 inszenierten Stuart Gordon zusammen mit den Autoren Dennis Paoli und William J. Norris, sowie Komponist und Lyriker Mark Nutter, die Musicalumsetzung.[4] Die sechsmonatige Musical-Tour war ausverkauft und gewann den LA Drama Critics Circle Award.[5] So dass man ab dem 3. Mai 2012 im The Hayworth Theatre in Los Angeles, eine erneute 10-wöchige Aufführung aufführte.[6] Den Schauspielercast bildeten Mark Beltzman, Cynthia Carle, Brian Gillespie, Marlon Grace, Liesel Hanson, Rachel Avery als Megan Halsey, Jesse Merlin als Dr. Hill, Chris McKenna als Dan Cain und George Wendt.[7]

Kritiken

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„Stuart Gordon’s Re-Animator ist ein Vergnügen, ein blutiger Horrorfilm, der einen Rhythmus und einen Stil findet, mit Hilfe derer er auf eine verrückte und erfrischende Art funktioniert…“

Roger Ebert[8]

„Preisgekrönte Horrorgroteske nach einer Geschichte von Gruselautor H. P. Lovecraft. Fazit: Schwarz, blutig.“

„Stuart Gordon gelingt mit ‚Re-Animator‘ (später dann auch mit ‚From Beyond – Aliens des Grauens‘) eine erfolgreiche Verfilmung eines Stoffes von H.P. Lovecraft. Die düstere, morbide und klaustrophobische Atmosphäre des Films kontrastiert zum einen mit knallharten Splattereffekten, die das Herz des Fans höherschlagen lassen, und andererseits mit einem Schuß schwarzen Humor, die in der parodierenden Darstellung der Figur des Wissenschaftlers unübersehbar ist. Der Zuschauer erlebt eine Variante des ‚Frankenstein‘-Motivs, die um Lovecraftsche bitterböse Züge angereichert ist. Regisseur Gordon, der sich bei näherem Hinsehen als intimer Kenner des Genres entpuppt – viele Querverweise zu Klassikern sind beim wiederholten Betrachten zu entdecken – hat mit ‚Re-Animator‘ eine Wiederbelebung des festgefahrenen Genres erreicht und einen Kultfilm geschaffen.“

„Inszenatorisch routiniert entwickelt, setzt die Gruselgeschichte um die Grenzauflösung von Leben und Tod auf immer drastischere und abstoßendere Effekte und bringt sich damit um jeglichen Ernst.“

  • Über dem Bett, in dem der junge Arzt Daniel Cain mit seiner Freundin Megan Halsey anfangs Sex hat, hängt an der Wand ein Poster des Konzertfilms Stop Making Sense der amerikanischen Rockband Talking Heads von 1984.
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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Re-Animator. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2013 (PDF; abgerufen am 2. Februar 2018, neugeprüfte Fassung, Prüf-Nr. 56686-a/V).
  2. Re-Animator - Der Tod ist erst der Anfang. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 24. September 2023.
  3. Bericht auf schnittberichte.com, abgerufen am 25. Juli 2013
  4. Re-Animator the Musical auf reanimatorthemusical.com
  5. Give Mom a Little Head for Mother’s Day – $10 Re-Animator the Musical Tickets on Sale Monday, May 7th for ONE DAY ONLY! auf dreadcentral.com
  6. Re-Animator the Musical Returning to LA; Get Opening Weekend Discounted Tickets Here! auf dreadcentral.com
  7. Amanda Story: Heads up! „RE-ANIMATOR THE MUSICAL“ is back, 3. Mai 2012, fangoria.com (Memento vom 4. Mai 2012 im Internet Archive)
  8. Kritik auf filmtipps.at
  9. Re-Animator. In: cinema. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  10. Re-Animator. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.