Die Regierung Tindemans I war die Regierung von Belgien vom 25. April 1974 bis 11. Juni 1974. In der Regierung waren die Christdemokraten CVP/PSC und die Liberalen PVV vertreten. Am 11. Juni 1974 trat die Partei Rassemblement Wallon (RW) der Regierung bei. Daraufhin wurde die Regierung als Regierung Tindemans II bezeichnet. Am 4. März 1977 traten die RW-Minister, Robert Moreau und Pierre Bertrand, zurück. Vom 6. März 1977 an spricht man seither von der Regierung Tindemans III.

Die Regierung folgte der Regierung Leburton II und wurde durch die Regierung Tindemans II abgelöst.

Minister und Staatssekretäre

Bearbeiten

Die Regierung bestand aus 19 Ministern und 6 Staatssekretären. Die Verteilung zwischen den Parteien betrug CVP (9), PSC (7), PVV (5) en PLP (4).

Minister Name Partei
Premierminister Leo Tindemans CVP
Landesverteidigung und Angelegenheiten Brüssels Paul Vanden Boeynants PSC
Finanzen Willy De Clercq PVV
Äußeres und Entwicklungszusammenarbeit Renaat Van Elslande CVP
Volksgesundheit und Familien Jos De Saeger CVP
Soziale Vorsorge Placide De Paepe CVP
Justiz Herman Vanderpoorten PVV
Außenhandel Michel Toussaint PLP
Inneres Charles Hanin PSC
Arbeit und Wallonische Angelegenheiten Alfred Califice PSC
Landwirtschaft Albert Lavens CVP
Französische Kultur Jean-Pierre Grafé PSC
Kommunikation Jos Chabert CVP
Mittelstand Louis Olivier PLP
Nationale Bildung (frankophoner Landesteil) Antoine Humblet PSC
Öffentliche Bauten Jean Defraigne PLP
Wirtschaft André Oleffe PSC
Niederländische Kultur und Flämische Angelegenheiten Rika De Backer CVP
Nationale Bildung (niederländischsprachiger Landesteil) Herman De Croo PVV
Staatssekretäre Name Partei
Regionale Wirtschaft, Raumordnung und Wohnen (niederländischsprachiger Landesteil) Luc Dhoore CVP
Öffentlicher Dienst Louis D'haeseleer PVV
Regionale Wirtschaft, Raumordnung und Wohnen (frankophoner Landesteil) Claude Hubaux PLP
Umwelt Karel Poma PVV
Haushalt und Wissenschaften Gaston Geens CVP
Dem Minister für Auswärtiges beigeordnet Henri-François Van Aal PSC

Maßnahmen

Bearbeiten

Die bekanntesten Maßnahmen der Regierung Tindemans I waren:

  • Die Gemeindefusion, die die Anzahl der belgischen Gemeinden von 2359 auf 596 reduzierte.
  • Das Gesetz vom 1. August 1974 über die vorläufige Regionsbildung, das eine Flämische, eine Wallonische und eine Brüsseler Region mit jeweils provisorischen Regionalparlamenten schuf. In der zweiten Staatsreform von 1980 wurden diese Regionen weiter institutionalisiert.