Robert Nieschlag
Robert Nieschlag (* 25. März 1905 in Schweidnitz, Provinz Schlesien; † 2. Dezember 1990) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.
Leben
BearbeitenNieschlag wurde 1905 als Sohn eines Textilfabrikanten in Niederschlesien geboren.[1] Nach der Reifeprüfung machte er 1928 sein Diplom-Kaufmanns-Examen an der Handelshochschule Berlin.[1] Von 1929 bis 1931 war er Assistent an der Forschungsstelle für den Handel in Berlin. 1941 trat er in die NSDAP ein.[1] Von 1931 bis 1948 war er Abteilungsleiter beim Institut für Konjunkturforschung in Berlin.
Von 1948 bis 1951 war er Abteilungsleiter bei der Bank deutscher Länder. 1949 wurde er bei Julius Hirsch[2] an der Universität zu Köln zum Dr. rer. pol. promoviert.[1] Von 1951 bis 1957 war er stellvertretender wissenschaftlicher Leiter beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. 1953 habilitierte er sich an der Universität zu Köln mit einer von Rudolf Seyffert[2] betreuten Arbeit.[1]
Von 1953 bis 1957 war er Privatdozent für Betriebswirtschaftslehre.[1] Außerdem hatte er einen Lehrauftrag an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster inne.[1] 1957 wurde er ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München.[1] 1973 wurde er emeritiert.
Nieschlag gehörte zu den führenden Handelswissenschaftlern in Deutschland und war gemeinsam mit seinen Schülern Erwin Dichtl und Hans Hörschgen Autor des Standardwerkes Marketing (19. Ausgabe 2002; ehemals: Einführung in die Lehre der Absatzwirtschaft). Er wohnte in Gauting bei München.
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1985: Ehrendoktor der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- Die Versandgeschäfte in Deutschland. 4. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin u. a. 1949.
- Die Gewerbefreiheit im Handel (= Schriften zur Handelsforschung. Nr. 4). Westdeutscher Verlag, Köln u. a. 1953.
- Hans Buddeberg: Länderberichte über Struktur und Leistungen des europäischen Binnenhandels. Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz (= Schriften zur Handelsforschung. Nr. 6). Westdeutscher Verlag, Köln u. a. 1955.
- mit Gustav Kuhn: Binnenhandel und Binnenhandelspolitik. 3. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-04684-6.
- mit Erwin Dichtl, Hans Hörschgen: Marketing. 19. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10930-9.
Literatur
Bearbeiten- Verein für Socialpolitik (Hrsg.): Die Hochschullehrer der Wirtschaftswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland einschliesslich Westberlin, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. 2. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 529.
- Ehrendoktorwürde der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät für Leonhard Gleske und Robert Nieschlag (= Schriften der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. Heft 72). Aschendorff, Münster 1985, ISBN 3-402-04436-6.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Robert Nieschlag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Robert Nieschlag in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Suche nach „Robert Nieschlag“ im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und
SBB=1
setzen)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Peter Mantel: Betriebswirtschaftslehre und Nationalsozialismus. Eine Institutionen- und personengeschichtliche Studie (= Gabler Research). Mit einem Geleitwort von Eduard Gaugler. Gabler, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1410-1, S. 788.
- ↑ a b Klaus Brockhoff: Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte. Eine Skizze. 4. Auflage. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-8349-4712-3, S. 249.
Personendaten | |
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NAME | Nieschlag, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wirtschaftswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 25. März 1905 |
GEBURTSORT | Schweidnitz, Provinz Schlesien |
STERBEDATUM | 2. Dezember 1990 |