Rudolph von Österreich (Kardinal)

österreichischer Erzherzog, katholischer Erzbischof von Olmütz und Kardinal
(Weitergeleitet von Rudolf von Österreich-Toskana)

Rudolph Johann Joseph Rainer von Österreich (* 8. Jänner 1788 in Florenz; † 24. Juli 1831 in Baden bei Wien) war Erzherzog von Österreich, Erzbischof des Erzbistums Olmütz und Kardinal aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Im heutigen Gedächtnis ist er vor allem als Komponist und als Mäzen Beethovens präsent.

Johann Baptist von Lampi: Kardinal Rudolph von Österreich
Stammbaum von Rudolph
Josef Lanzedelli d. Ä.: Erzherzog Rudolph (Lithographie, 1823)
Rudolfdenkmal in Bad Ischl

Rudolph war der 12. und jüngste Sohn des Großherzogs der Toskana und späteren Kaisers Leopold II. Zunächst scheint er eine militärische Karriere eingeschlagen zu haben, denn einige Jahre (1802–1809) war er Inhaber des Infanterieregiments No. 14.

1816 jedoch trat er in den geistlichen Stand und wurde im Konsistorium vom 4. Juni 1818 von Papst Pius VII. zum Kardinal mit der Titelkirche San Pietro in Montorio erhoben. 1819 wurde er zum Erzbischof von Olmütz ernannt und als solcher inthronisiert.

Rudolph starb 1831 in Baden bei Wien und wurde in der Kapuzinergruft zu Wien beigesetzt. Sein Herz wurde im Wenzelsdom Olmütz bestattet.

Rudolph war ein großer Freund und Förderer der Kunst. Er spielte selbst Klavier und komponierte auch. Etwa 1808 wurde er Schüler von Ludwig van Beethoven und war zugleich der Einzige, den Beethoven zu dieser Zeit noch unterrichtete. Ab 1809 zahlte er ihm eine jährliche Rente von 1500 Talern, um ihn in Wien zu halten. Beethoven widmete ihm zahlreiche bedeutende Werke, darunter:

Darüber hinaus entstand die Missa solemnis op. 123 zu Rudolphs Inthronisation als Erzbischof von Olmütz.

Musikalische Werke (Auswahl)

Bearbeiten
  • Serenade B-Dur für Klarinette, Viola, Fagott und Gitarre (ca. 1812)
  • Sonate für Klavier und Violine f-Moll (ca. 1812)
  • Trio Es-Dur für Klarinette, Violoncello und Klavier (1814)
  • 40 Variationen op. 1 über ein Thema von Ludwig van Beethoven für Klavier (1818–19)
  • Eine Variation über ein Walzer von Anton Diabelli (zwischen 1819 und 1823)
  • Sonate A-Dur op. 2 für Klarinette und Klavier (1822)
  • Septett e-moll für Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass (1830)
  • Thema und Variationen über Ja mam Konè (Ich habe Pferde) für Bassetthorn und Klavier

Vorfahren

Bearbeiten
Ahnentafel Rudolf von Österreich
Ururgroßeltern

Herzog
Karl V. Leopold (1643–1690)
⚭ 1678
Eleonore von Österreich (1653–1697)

Philipp I. von Bourbon (1640–1701)
⚭ 1671
Elisabeth von der Pfalz (1652–1722)

Kaiser
Leopold I. (1640–1705)
⚭ 1676
Eleonore Magdalene von der Pfalz (1655–1720)

Herzog
Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel (1671–1735)
⚭ 1690
Christine Luise von Oettingen (1671–1747)

Ludwig von Frankreich (1661–1711)
⚭ 1680
Maria Anna von Bayern (1660–1690)

Odoardo II. Farnese (1666–1693)
⚭ 1690
Dorothea Sophie von der Pfalz (1670–1748)

König
August II. (1670–1733)
⚭ 1693
Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth (1671–1727)

Kaiser
Joseph I. (1678–1711)
⚭ 1699
Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg (1673–1742)

Urgroßeltern

Herzog Leopold Joseph von Lothringen (1679–1729)
⚭ 1698
Élisabeth Charlotte de Bourbon-Orléans (1676–1744)

Kaiser Karl VI. (1685–1740)
⚭ 1708
Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel (1691–1750)

König Philipp V. (1683–1746)
⚭ 1714
Elisabetta Farnese (1692–1766)

König August III. (1696–1763)
⚭ 1719
Maria Josepha von Österreich (1699–1757)

Großeltern

Kaiser Franz I. Stephan (1708–1765)
⚭ 1736
Maria Theresia (1717–1780)

König Karl III. (1716–1788)
⚭ 1738
Maria Amalia von Sachsen (1724–1760)

Eltern

Kaiser Leopold II. (1747–1792)
⚭ 1765
Maria Ludovica von Spanien (1745–1792)

Rudolph von Österreich

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Rudolf von Österreich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Maria Thaddäus von TrautmannsdorffErzbischof von Olmütz
1819–1831
Ferdinand Maria von Chotek
Leopold Ernst von FirmianKardinalpriester von San Pietro in Montorio
1819–1831
Antonio Tosti