Rybical (deutsch Rübenzahl) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Ryn (Rhein) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Rybical
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Rybical (Polen)
Rybical (Polen)
Rybical
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Ryn
Geographische Lage: 53° 55′ N, 21° 31′ OKoordinaten: 53° 55′ 5″ N, 21° 31′ 22″ O
Einwohner: 103 (2010)
Postleitzahl: 11-520[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Ryński Dwór/DW 642MrówkiSkorupki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

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Rybical liegt am Ostufer des Jezioro Ryńskie (deutsch Rheinscher See, auch: Rheiner See) in der östlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bis zur Kreisstadt Giżycko (Lötzen) sind es 21 Kilometer in nordöstlicher Richtung, und die Stadt Ryn (Rhein) liegt drei Kilometer in nördlicher Richtung entfernt.

Geschichte

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Das um 1785 Riebenzahl, danach Rübenzahl genannte Dorf erfuhr im Jahre 1435 seine Gründung[2]. Zwei Kilometer südöstlich des Dorfes war ein Vorwerk angesiedelt. 1785 wurde der Ort ein köllmisches Dorf mit 31 Feuerstellen genannt, 1818 mit 28 Feuerstellen bei 285 Seelen.[3]

Zwischen 1874 und 1945 war Rübenzahl in den Amtsbezirk Lawken[4] (polnisch Ławki) eingegliedert. Er wurde 1938 in „Amtsbezirk Lauken“ umbenannt und gehörte zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen.

Rübenzahl hatte kein eigenes Standesamt, sondern war von 1874 bis 1913 diesbezüglich nach Orlen (polnisch: Orło), von 1913 bis 1945 nach Rhein (Ryn) hin orientiert.[3]

Im Jahre 1910 zählte Rübenzahl 340 Einwohner.[5] Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Rübenzahl gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Rübenzahl stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]

Am 30. September 1928 wurde der Nachbarort Justusberg (polnisch Siejkowo) eingemeindet, was sich aber nicht sonderlich auf die Zahl der Einwohner auswirkte: 19933 waren es 333, 1939 noch 285.[7]

In Kriegsfolge kam Rübenzahl 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Rybical“. Heute ist das Dorf ein Schulzenamt (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Ryn (Rhein) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Bis 1945 war Rübenzahl in die Evangelische Pfarrkirche Rhein[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische Pfarrkirche St. Adalbert in Sensburg[3] (polnisch Mrągowo) im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Rybical zur Evangelischen Pfarrkirche in Ryn in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen sowie zur Pfarrei Unbefleckte Empfängnis Mariä in Ryn im Bistum Ełk (Lyck) der Römisch-katholischen Kirche in Polen.

Aufgrund der Schulreform Friedrich Wilhelms I. aus dem Jahre 1717 wurde in Rübenzahl eine Schule errichtet. Sie wurde 1945 einklassig geführt.[3]

Rybical ist von der Woiwodschaftsstraße DW 642 bei Ryński Dwór (Rheinshof) über eine Nebenstraße zu erreichen, die als Landweg weiter über Mrówki (Mroweken, 1929 bis 1945 Neuforst) bis nach Skorupki (Skorupken, 1927 bis 1945 Schalensee) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

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  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1102@1@2Vorlage:Toter Link/www.poczta-polska.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Rübenzahl
  3. a b c d Rübenzahl
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lawken/Lauken@1@2Vorlage:Toter Link/territorial.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 81
  7. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (polnisch Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 492–493