Santa Cruz de la Serós
Santa Cruz de la Serós ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit etwa 194 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Comarca Jacetania in der Provinz Huesca der Autonomen Gemeinschaft Aragonien. Der Ort liegt an einer Nebenstrecke des Jakobswegs. Ein weiterer Ortsteil ist Binacua.
Gemeinde Santa Cruz de la Serós Santa Cruz d'as Serors | ||
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Santa Cruz de la Serós – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Aragonien | |
Provinz: | Huesca | |
Comarca: | Jacetania | |
Gerichtsbezirk: | Jaca | |
Koordinaten: | 42° 31′ N, 0° 40′ W | |
Höhe: | 790 msnm | |
Fläche: | 26,96 km² | |
Einwohner: | 194 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 22792 | |
Gemeindenummer (INE): | 22209 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | María Rosario García Piedrafita | |
Website: | Santa Cruz de la Serós | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Lage und Klima
BearbeitenDer Ort Santa Cruz de la Serós liegt im Pyrenäenvorland ca. 87 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Provinzhauptstadt Huesca in einer Höhe von ca. 790 m. Jaca, die alte Hauptstadt des Königreichs Aragón liegt nur ca. 18 km nordöstlich und das sehenswerte Kloster San Juan de la Peña ist nur gut 8 km in südöstlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 775 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[2]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2018 |
Einwohner | 320 | 392 | 286 | 139 | 180[3] |
Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden geringeren Arbeitskräftebedarfs ist die Zahl der Einwohner seit den 1950er Jahren deutlich gesunken. Zur Gemeinde gehört auch der noch etwa 30 Einwohner zählende Weiler (pedanía) Binacua.
Wirtschaft
BearbeitenDie Gemeinde war jahrhundertelang zum Zweck der Selbstversorgung landwirtschaftlich orientiert, wobei die Viehwirtschaft (Milch, Käse, Fleisch) im Vordergrund stand. Heute werden vor allem im Sommerhalbjahr Ferienwohnungen (casas rurales) vermietet.
Geschichte
BearbeitenKeltiberische, römische, westgotische und selbst islamisch-maurische Spuren wurden bislang nicht entdeckt. Eine militärische Rückeroberung (reconquista) des Gebiets durch die Christen fand wohl nicht statt. Im Jahr 824 wurde die Grafschaft Aragón gegründet, die im 10. Jahrhundert dem Königreich Navarra angegliedert wurde. Als Folge der Eheschließung zwischen Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón und der Einnahme Navarras im Jahr 1512 wurde die Region mit der spanischen Krone vereint.[4]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAußer einigen rustikalen Bauernhäusern mit traditionellen, hohen, kegelförmigen Schornsteinen gibt es im Dorf zwei bedeutende romanische Kirchen:
- Die frühromanische Pfarrkirche San Caprasio, gewidmet und benannt nach dem vermeintlichen ersten Bischof von Agen (früher wohl zu einem Benediktinerkloster gehörig) wurde wahrscheinlich um das Jahr 1060 errichtet und zeigt mit seiner Pilastergliederung und den dazugehörigen Rundbogenfriesen eindeutig lombardische Stileinflüsse. Der dazugehörige Konvent wurde bereits im 12. Jahrhundert aufgelöst, die Kirche wurde Pfarrkirche und bekam um das Jahr 1150 einen schmucklosen und ungegliederten Glockenturmaufsatz (campanario). Der beeindruckend schlichte Innenraum besteht aus einem Schiff (nave) und einer leicht eingezogenen Apsis.
- Die deutlich größer dimensionierte und insgesamt „moderner“ wirkende Kirche Santa María ist der Überrest des wohl berühmtesten Nonnenklosters Aragoniens. Das Heiligkreuzkloster (Monasterio de Santa Cruz) wurde in den Jahren um 1060 durch Ramiro I. von Aragonien gegründet, um seine Töchter Urraca, Teresa und Sancha zu versorgen. Diese Schwestern (sorores) haben vermutlich auch den Ortsnamen beeinflusst. Dem prominenten Beispiel folgend wurde das Kloster Versorgungseinrichtung für nicht verheiratbare Mitglieder des aragonesischen Hochadels. Im Jahr 1555 sollen die letzten Benediktinerinnen den Ort verlassen haben und ins Erlöserkloster Monasterio del Salvador nach Jaca gezogen sein; andere Quellen geben das 17. Jahrhundert als Zeitpunkt des Umzugs an. Alle anderen zum Kloster gehörenden Gebäude wurden danach zerstört.
- Umgebung
- Zur Gemeinde gehören auch das ca. 8 km südöstlich des Ortes gelegene Kloster San Juan de la Peña und die romanische Landkirche des Weilers Binacua.
Literatur
Bearbeiten- Míllan Bravo Lozano: Praktischer Pilgerführer. Der Jakobsweg. Editorial Everest, Léon 1994, ISBN 84-241-3835-X.
- Ulrich Wagner: Der spanische Jakobsweg. Dumont Reiseverlag, Köln 1995, ISBN 3-7701-3415-X.
- Heinz Schomann: Kunstdenkmäler der Iberischen Halbinsel – Teil 1: Portugal und Nordspanien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, Sonderausgabe 1996 für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, S. 287.
- Susana Zapke: Das Antiphonar von Sta. Cruz de la Serós. 12. Jh. Neuried 1996.
Weblinks
Bearbeiten- Abhandlung über die Via Tolosana und den Camino Aragones ( vom 5. August 2011 im Internet Archive) (spanisch, PDF-Datei; 4,19 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
- ↑ Santa Cruz de la Serós – Klimatabellen
- ↑ Santa Cruz de la Serós – Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Santa Cruz de la Serós – Geschichte ( des vom 27. Oktober 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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