Sauber C17

Formel-1-Rennwagen des Teams Sauber

Der Sauber C17 war der Formel-1-Rennwagen von Sauber Motorsport für die Formel-1-Weltmeisterschaft 1998 und nahm an allen 16 Rennen dieser Saison teil. Angetrieben wurde der Wagen von einem Petronas SPE-01D-V-10-Motor mit 3 Liter Hubraum, der 790 PS leistete.

Sauber C17
Sauber C17

Sauber C17

Konstrukteur: Schweiz Sauber
Designer: Leo Ress (techn. Direktor)
René Hilhorst (Aerodynamik)
Vorgänger: Sauber C16
Nachfolger: Sauber C18
Technische Spezifikationen
Chassis: Wabenkernsandwich-Monocoque aus CFK
Motor: Petronas (Ferrari) SPE-01D 2.998 cm³, 75°-V10-Saugmotor
Radaufhängung vorn: Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radaufhängung hinten: Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radstand: 3020 mm
Gewicht: 0512 kg
Reifen: Goodyear
Benzin: Petronas
Statistik
Fahrer: Frankreich Jean Alesi
Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Erster Start: Großer Preis von Australien 1998
Letzter Start: Großer Preis von Japan 1998
Starts Siege Poles SR
16
WM-Punkte: 10
Podestplätze: 1
Führungsrunden:

Technik und Entwicklung

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Der Blick auf das Cockpit
 
Die Motorabdeckung eines Sauber C17 beim Rennwochenende in Großbritannien 1998
 
Der Heckflügel
 
Sauber C17 im Hangar-7

Der technische Direktor für die Entwicklung des Wagens war Leo Ress, für die Aerodynamik war René Hilhorst zuständig.

Der 10-Zylinder-V-Motor mit einem Zylinderbankwinkel von 75 Grad und Aluminium-Gehäuse hatte einen Hubraum von 2998,1 cm³. Mit einer Leistung von 537 kW (730 PS) und einer maximalen Drehzahl von 16.200/min gehörte der Petronas-Motor (vorher Ferrari 046) nicht zu der stärksten Sorte seines Jahrgangs. Die Elektronik und die Einspritzung lieferte Magneti Marelli. Der Motor war 590 mm lang, 580 mm breit, 400 mm hoch und wog 118 kg. Das von Sauber/Xtrac hergestellte sequentielle Sechsganggetriebe war längs eingebaut und wurde halbautomatisch elektrohydraulisch geschaltet.

Das Fahrgestell war ein Monocoque in Sandwichbauweise mit Wabenkern und Deckschichten aus mit Kohlenstoff- und Aramidfasern verstärktem Verbundwerkstoff-. Der Radstand betrug 3020 mm, die Spurweite 1470 mm und das Tankvolumen 138 Liter. Das Auto wog insgesamt 512 kg. Die Radaufhängung an Doppelquerlenkern hatte hinten und vorn zwei Dämpfer, die über Schubstangen und Kipphebel betätigt wurden. Es wurden insgesamt sieben Chassis gebaut.

Renngeschichte

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Die Saison wurde mit Hilfe des langjährigen Sauber-Mitarbeiters und seit 1995 Teamchef von Sauber Max Welti vorbereitet. Überraschend war Welti am Ende des Jahres 1997 in Hinwil nicht mehr erwünscht, Peter Sauber übernahm seine Position. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass Peter Sauber mehr direkte Verantwortung für das Team haben wollte, und dies würde Weltis Platz beanspruchen.[1]

Im Frühling unterschrieb Peter Sauber als einziger Teamchef der Formel 1 das Concorde Agreement nicht. Sauber drohte die Isolation in der Formel 1. Erst im Sommer wurde das Agreement nach zähen Verhandlungen mit Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley unterzeichnet.

Der Sauber C17 zählte nicht zu den erfolgreichen Konstruktionen des Jahres 1998. Dies nicht deshalb weil der Rennwagen zu langsam gewesen wäre, sondern dem Gesamtpaket fehlte die Zuverlässigkeit. So fiel man vielfach gegen Ende des Rennens aus und verlor wertvolle Weltmeisterschaftspunkte. So schied Alesi beim Rennen in Monaco auf Platz fünf liegend mit einem Getriebeschaden aus und in Silverstone lag er auf Rang vier, als ihn ein Elektrikdefekt ereilte. Zusätzlich fielen Herbert und Alesi mehrfach durch Kollisionen aus, so etwa Herbert in Buenos Aires und Alesi in Montreal sowie in Spielberg. Bei letzterem Rennen hatte er sich sensationell für den zweiten Startplatz qualifiziert und zum Zeitpunkt des Ausfalls noch auf Platz 5 gelegen. Johnny Herbert schied zudem einige Male durch Fahrfehler aus. Beim Rennen in São Paulo gab er vorzeitig aufgrund körperlicher Beschwerden auf.[2]

Das Ziel, mindestens den fünften Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu erreichen, wurde mit dem sechsten Rang und 10 Punkten verfehlt. Jean Alesi wurde in der Fahrerweltmeisterschaft auf Rang 11 mit neun Punkten und Johnny Herbert mit einem Punkt auf dem 15. Rang klassiert. Das beste Resultat erreichte Jean Alesi mit Rang drei beim Großen Preis von Belgien.

Lackierung und Sponsoring

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Die Farbe des Rennwagens war aufgrund des Hauptsponsors Red Bull Dunkelblau, die Seitenkästen und der Heckflügel waren im Türkis des Sponsors Petronas lackiert, wo auch dessen Schriftzug angebracht wurde. Der Headrest und die Rückspiegel wurden gelb oder rot gehalten, je nachdem welcher Fahrer unterwegs war. Auf der Motorabdeckung sowie der Nase und dem Frontflügel des Renners waren Aufkleber des Getränkeherstellers zu sehen. Kleinere Sponsoren waren Silicon Graphics, Fritz Kaiser Group, Catia Solutions und das Bekleidungsunternehmen Bäumler. Der Riefenlieferant Goodyear warb am Bargeboard mit ihrem Logo.

Die Fahrer des C17 waren der Franzose Jean Alesi und der Engländer Johnny Herbert. Bereits im September gab Johnny Herbert bekannt, dass er für die Saison 1999 bei Stewart Grand Prix unterschrieben hat. Testfahrer war der Deutsche Jörg Müller.

Weitere Verwendung der Chassis

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Ein Sauber C17 von Johnny Herbert ist wechselnd im Hangar-7 von Red Bull sowie im Infocenter am Red Bull Ring ausgestellt.

Ergebnisse

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Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
Formel-1-Weltmeisterschaft 1998                                 10 6.
Frankreich  J. Alesi 14 DNF 9 5 6 10 12 DNF 7 DNF DNF 10 7 3 5 10 7
Vereinigtes Konigreich  J. Herbert 15 6 11 DNF DNF 7 7 DNF 8 DNF 8 DNF 10 DNF DNF DNF 10
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Literatur

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  • Grand Prix 1998 – Triumph der Silberpfeile von Achim Schlang, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-613-01924-8
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Commons: Sauber C17 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. grandprix.com Welti leaves Sauber (abgerufen am 22. März 2019)
  2. motorsportarchiv.de Sauber C17 Grand Prix Rennen. In: motorsportarchiv.de. Archiviert vom Original am 22. März 2007; abgerufen am 4. Januar 2019.