Schölerberg

Stadtteil von Osnabrück

Schölerberg ist ein Stadtteil von Osnabrück mit 15.088 Einwohnern[1] (12/2022). Diese verteilen sich auf 3,64 km² Fläche.[2] Laut Statistik ist der Schölerberg somit der Stadtteil mit der zweithöchsten Einwohnerzahl in Osnabrück, knapp hinter dem Stadtteil Wüste.

Schölerberg
Stadtteil von Osnabrück
Karte:
Karte
Basisdaten
Fläche: 3,64 km²
Einwohner: 15.088 Stand: 31. Dezember 2022
Bevölkerungsdichte: 4.145 Einwohner/km²
Postleitzahl: 49082
Vorwahlen: 0541
Gliederung
Stadtteilnummer:

14

Geografie

Bearbeiten

Der Stadtteil Schölerberg liegt im Süden der Stadt Osnabrück. Im Uhrzeigersinn (von 12 Uhr ausgehend) grenzt Schölerberg an die Stadtteile Innenstadt, Fledder, Voxtrup, Nahne und Kalkhügel. Namensgebende Anhöhe ist der 126 m hohe Kalkrücken Schölerberg, der Teil des Osnabrücker Hügellandes ist.

Ein nennenswerter Wasserlauf des Stadtteiles ist der Riedenbach, der in nördliche Richtung fließt und bis auf einen kurzen Abschnitt zwischen dem Waldpark Schölerberg und dem Vila-Real-Platz fast durchgehend kanalisiert ist. Er mündet nach ca. 1,6 km unterirdischem Verlauf an der Neuen Mühle in der Innenstadt in die Hase.[3] Außerdem gibt es den Huxmühlenbach im Osten des Stadtteils.

Die Iburger Straße als Ein- und Ausfallstraße Osnabrücks ist Teil der Bundesstraße 68. Auf ihr fahren die Stadtbuslinien M5 Richtung Kreishaus/Zoo und 12 Richtung Paradiesweg/Harderberg Franziskus-Hospital (teils ersetzt durch die Regionalbuslinien 463–468). Die Linie 17 knickt von der Iburger Straße auf die Ameldungstraße Richtung Voxtrup ab und die seit 2019 elektrifizierte Linie M1 fährt auf der Meller Straße in Richtung Düstrup.

Zur besseren Anbindung des Osnabrücker Südens an den Schienenverkehr soll an der Bahnstrecke Osnabrück–Münster zwischen der Iburger Straße und Sutthauser Straße ein Bahnhaltepunkt gebaut werden, an dem der Haller Willem halten soll.

Geschichte

Bearbeiten

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist der bewaldete Schölerberg ein beliebtes Naherholungsgebiet. Noch heute weisen viele Relikte wie Mauern, Treppen und Aussichtsbastionen auf die ursprüngliche Nutzung des Schölerberges als Waldpark hin. Zu Beginn der 1950er Jahre waren die Ausflugslokale und eine Sommerrodelbahn attraktive Ausflugsziele.

 
Ehem. Verwaltungsgebäude der Textilfabrik Hammersen

Auf einer Fläche im Norden des Stadtteils war bis 1981 die Textilfabrik F. H. Hammersen aktiv. Die Fabrikgebäude wichen anschließend Reihenhäusern, während das Verwaltungsgebäude an der Iburger Straße heute durch das Nds. Landessozialamt genutzt wird.

Der Schölerberg bekam schon früh eine Anbindung zur Osnabrücker Straßenbahn; die Linie 2 führte von der Endstation „Schölerberg“ an der Iburger Straße über Lutherkirche, Johannistor (Rosenplatz), Neumarkt, Nikolaiort und Hasetor nach Haste.

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Die Einwohnerentwicklung des Stadtteils Schölerberg:[4][5]

Datum Einwohner
31. Dezember 2004 14.188
31. Dezember 2005 14.126
31. Dezember 2006 13.921
31. Dezember 2007 13.914
31. Dezember 2008 13.926
31. Dezember 2009 14.006
Datum Einwohner
31. Dezember 2010 13.944
31. Dezember 2011 13.977
31. Dezember 2012 13.935
31. Dezember 2013 14.107
31. Dezember 2014 14.156
31. Dezember 2015 14.600
Datum Einwohner
31. Dezember 2016 14.655
31. Dezember 2017 14.672
31. Dezember 2018 14.774
31. Dezember 2019 14.818

Religion

Bearbeiten

Die größten Kirchen sind die 1909 erbaute und vollständig mit Jugendstil-Ausstattung erhaltene evangelisch-lutherische Lutherkirche, die ev.-luth. Lukaskirche sowie die 1917 geweihte katholische Kirche St. Joseph. Die bisherige katholische Pfarrkirche Hl. Familie wurde in den Jahren 2009 bis 2011 zu einer Kolumbariumskirche umgebaut. Außerdem ist im Stadtteil das Gemeindehaus der ev.-ref. Friedenskirche, welche als Jugendkirche genutzt wird. Eine weitere Religionsgemeinschaft ist die lokale Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Der Stadtteil Schölerberg beheimatet darüber hinaus vier muslimische Gotteshäuser (Ditib-Moschee, Aya-Sofia-Moschee und Merkez-Moschee sowie eine weitere).

Der städtische Johannisfriedhof wurde, nach den ursprünglichen Plänen diesen Ende 2015 zu entwidmen, im Dezember 2015 „außer Dienst gestellt“ (Friedhofssatzung §2 Abs. 2)[6] und wird nunmehr als Parkanlage mit Friedhofscharakter geführt, die teils historischen Grabstätten bleiben demnach erhalten. Der jüdische Teil des Friedhofs wird weiterhin genutzt.

 
BBS am Schölerberg

Bildungseinrichtungen des Schölerbergs sind die städtischen Berufsbildenden Schulen (BBS) am Schölerberg, die Grundschulen Overbergschule und Grundschule am Schölerberg (Jellinghausstraße) sowie die Evangelischen Fachschulen Osnabrück für den sozialpädagogischen Bereich.

Eine ehemalige Schule ist das Käthe-Kollwitz-Gymnasium (1961–1990) an der Ameldungstraße, das anschließend bis 2012 als Haupt- und Realschule genutzt wurde. Zwischenzeitlich dient das Schulgebäude als Ausweichstandort für andere Schulen, die saniert werden, wie z. B. das Abendgymnasium Sophie Scholl, die Overbergschule und die BBS Schölerberg.[7] Außerdem gibt es die frühere Grundschule Teutoburger Schule, die heute soziale Projekte wie die Arbeitslosenselbsthilfe beherbergt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Der Stadtpark Schölerberg auf der gleichnamigen Anhöhe verfügt über eine artenreiche Flora. Neben Ahornen und Buchen sind auch Eichen, Eschen, Kirschen und Robinien angesiedelt. Auch typische Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen, Frühlingsscharbockskraut, gefleckter Aronstab und Perlgras sind am Schölerberg zu finden. Eine weitere begrünte Anhöhe ist der Ziegenbrink, der im Winter oft zum Rodeln genutzt wird und einen Ausblick über die Stadt bietet.

Das Wasser der am südöstlichen Hang des Schölerbergs entspringenden Brüningsquelle, benannt nach dem ehemaligen Osnabrücker Oberbürgermeister Heinrich Brüning, wurde seit den 1920er Jahren zur Produktion von Erfrischungsgetränken genutzt. In den 1960er Jahren endete die Nutzung des Quellwassers zur Getränkeproduktion, da die Quelle aufgrund des Baus der späteren A 30 von da an weniger ergiebig war. 1990 wurde ein neuer Schutzpavillon errichtet, in dem man die Quelle bis heute besichtigen kann.[8]

Die besondere Lage am Schölerberg wird auch vom dort beheimateten und überregional bekannten Osnabrücker Zoo genutzt, der aufgrund seiner Lage auch als Waldzoo bezeichnet wird. Nach Eröffnung des Samburu-Areals wurde Anfang 2009 der Unterirdische Zoo eröffnet, der den Zoo mit dem benachbarten naturkundlichen Museum am Schölerberg verbindet.[9] Im Museum ist auch ein Planetarium integriert.

Das städtische Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink bietet Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und veranstaltet jährlich am Himmelfahrtstag ein Seifenkistenrennen am Hauswörmannsweg. An der Iburger Straße befindet sich eine Jugendherberge des DJH.

Mit dem SC Schölerberg und dem SV Eintracht 08 Osnabrück sind zwei traditionelle Sportvereine im Stadtteil Schölerberg beheimatet, die neben Fußball auch weitere Sportarten wie Aerobic, Badminton, Basketball, Frauengymnastik, Leichtathletik, Sportschießen, Taekwondo, Tischtennis und Tennis anbieten. Größere Sportplätze liegen an der Hanns-Braun-Straße, an der Brinkstraße und am Bröckerweg.

Überregional bekannt sind die Judo Crocodiles Osnabrück, die die Kampfsportarten Judo und Ju-Jutsu anbieten. Aus ihren Reihen gehen immer wieder national und international erfolgreiche Judoka mit Einzel- und Mannschaftstiteln hervor. Das Niedersächsische Judo-Leistungszentrum an der Iburger Straße verfügt über eine 600 m²-Judohalle sowie einen angegliederten 500 m² großen Kraftraum.

Darüber hinaus ist der Schützenbund Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim an der Straße Auf dem Ziegenbrink ansässig.

Weitere Einrichtungen

Bearbeiten
 
Kinderhospital an der Iburger Straße

Das 1872 gegründete Kinderhospital Osnabrück an der Iburger Straße ist mittlerweile eine reine Kinder- und Jugendpsychiatrie. An der Wasastraße liegt die Ortsfeuerwehr Neustadt der Freiwilligen Feuerwehr Osnabrück. Auch einige Behördenstandorte gibt es am Schölerberg:

  • Klosterrentamt Osnabrück an der Klöntrupstraße
  • Eichamt Osnabrück an der Frankenstraße
  • Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie – Außenstelle Osnabrück an der Iburger Straße
  • Hauptzollamt Osnabrück an der Meller Straße

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Tabelle 14: Kennzahlenüberblick im Jump-Off-Jahr 2022 für die 23 Stadtteile Osnabrücks. Stadt Osnabrück, abgerufen am 7. März 2024.
  2. Stadt Osnabrück, Statistik, Größe der Stadtteile und Statistische Bezirke 11/2011 (PDF)
  3. Nebenbäche der Hase, bne.uni-osnabrueck.de, abgerufen am 12. Juni 2020.
  4. Stadt Osnabrück, Statistik, Bevölkerung nach Stadtteilen 2004–2014 (PDF-Datei)
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geo.osnabrueck.de KOSMOS - Kommunales Statistik und Monitoringportal Osnabrück Zahlen 2014–2019
  6. Satzung über die Benutzung der Friedhöfe der Stadt Osnabrück
  7. Die Zukunft der Osnabrücker Käthe-Kollwitz-Schule, noz.de, 18. Oktober 2018, abgerufen am 12. Juni 2020.
  8. Die wechselhafte Geschichte der Brüningsquelle in Osnabrück, noz.de, 19. Juli 2017, abgerufen am 10. April 2018.
  9. Zoo Osnabrück: Der "Unterirdische Zoo" wurde eröffnet
Bearbeiten
Commons: Schölerberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 15′ N, 8° 4′ O