Schillerslage

Ortschaft der Stadt Burgdorf in der niedersächsischen Region Hannover, Deutschland

Schillerslage (niederdeutsch Schillersloge) ist eine Ortschaft der Stadt Burgdorf in der niedersächsischen Region Hannover.

Stadt Burgdorf
Wappen von Schillerslage
Koordinaten: 52° 28′ N, 9° 58′ OKoordinaten: 52° 27′ 59″ N, 9° 58′ 29″ O
Höhe: 57 m ü. NHN
Fläche: 11,83 km²[1]
Einwohner: 1000 (März 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31303
Vorwahl: 05136
Schillerslage (Niedersachsen)
Schillerslage (Niedersachsen)
Lage von Schillerslage in Niedersachsen
Lage von Schillerslage in Burgdorf
Lage von Schillerslage in Burgdorf
Kriegerdenkmal vor Villa in Schillerslage
Luftbild des Ortes

Geografie

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Das Dorf Schillerslage liegt etwa auf halber Strecke zwischen den Stadtmitten Burgdorfs und Burgwedels.

Geschichte

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Der Ort wurde erstmals 1264 als Scilderslage urkundlich erwähnt.[3] Das älteste Bauernhaus, ein Zweiständerhaus, stammt aus dem Jahr 1746.

Der bekannte Sprengelsche Posthof – ehemals Zollstation – wurde im Jahr 1784 errichtet.

Für das Jahr 2004 wurde Schillerslage zum „schönsten Dorf der Region Hannover“ erkoren.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Schillerslage in die Stadt Burgdorf eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 1973 2005 2011
Einwohner 366 453 450 472 790 664 628 556 579 925 951
Quelle [5] [6] [7] [4][8] [1]

Der Ortsrat von Schillerslage setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern folgender Parteien zusammen:[9]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister

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Der Ortsbürgermeister ist Cord Reißer (CDU). Sein Stellvertreter ist Heinrich Bührke.[9]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Schillerslage stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 6. April 1967 durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg erteilt.[10]

 
Wappen von Schillerslage
Blasonierung: „In Gold über zwei blauen Schlüsseln mit abgewendeten Bärten ein schreitender, rot-bewehrter, blauer Löwe.“[10]
Wappenbegründung: Seit dem 15. Jahrhundert gehörte die Gemeinde Schillerslage zum Herzogtum Lüneburg. Das von der Gemeinde angenommene Wappen lehnt sich deshalb stark an das der lüneburgischen Herzöge an. Diese Anlehnung kommt durch den goldenen Wappenschild und den schreitenden Löwen im oberen Teil des Wappens zum Ausdruck. Das Gebiet der Gemeinde war als Lehen an die Herren von Escherde vergeben, die ihrerseits zwei Schlüssel in ihrem Wappen führten. Die im vorliegenden Wappen im unteren Teil dargestellten Schlüssel sollen die Erinnerung an die wahrscheinlich ersten Gutsherren der Gemeinde Schillerslage wachhalten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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Überregionale Bedeutung hatte die ab 1784 in Schillerslage eingerichtete Poststation an der Amboßstraße 10, bis der Postbetrieb 1860 aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch die neue Bahnstrecke Lehrte–Celle eingestellt wurde.

Naturdenkmale

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  • Eine Eiche

Fotogalerie

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Weit über die Grenzen hinaus bekannt geworden ist der Ort durch die Zucht der Hannoveraner-Pferde. In der Saison von Februar bis Juni stehen den Züchtern neun Hengste des Celler Landgestüts auf der Deckstelle in Schillerslage zur Verfügung. Schillerslage ist bei Pferdeliebhabern wegen seiner Reiterhöfe und Pferdepension bekannt. Die Reitgemeinschaft Schillerslage veranstaltet alle zwei Jahre ein großes Freiland-Turnier, das mit jeweils mehr als 1000 Pferden zu einem überregionalen Anziehungspunkt wird.[11]

Schillerslage ist durch die Bundesstraße 3, die früher mitten durch den Ort führte, mit Hannover und Celle verbunden. Durch eine Ortsumgehung ist der Ort vom Durchgangsverkehr entlastet. Im Zuge des Baus entstand um Schillerslage ein dichtes Wegenetz für Radfahrer und Fußgänger. Die Landesstraße 383 verbindet außerdem mit Burgwedel in der einen und dem Stadtkern Burgdorfs in der anderen Richtung.

Söhne und Töchter des Ortes

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  • Philipp Carl Sprengel (1787–1859), Agrarwissenschaftler, Posthaltersohn, mit den Erkenntnissen der Agrikulturchemie wollte er den Ackerbau „der höchsten Vollendung entgegen führen“, er gehörte u. a. zu den geistigen Wegbereitern der neuzeitlichen Landbauwissenschaft, er wurde auf dem örtlichen Posthof geboren, der als Begründer der Mineraltheorie gilt, wonach die dem Boden entzogenen Nährstoffe zu ersetzen sind
  • Hermann Johann Philipp Sprengel (1834–1906), Chemiker und Physiker

Literatur

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Commons: Schillerslage – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 30. September 2021]).
  2. Stadt Burgdorf – Einwohner in den statistischen Bezirken 2019. (PDF; 49 KB) Abgerufen am 21. September 2024.
  3. Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Hannover und der Stadt Hannover (= Veröffentlichungen des Instituts für historische Landesforschung der Universität Göttingen. Band 37). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1998, ISBN 3-89534-230-0, S. 394, S. 424 (593 S., Digitalisat [PDF; 2,3 MB; abgerufen am 30. September 2021]).
  4. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 222 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Burgdorf. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 30. September 2021.
  6. Michael Rademacher: Landkreis Burgdorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 60).
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 173 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 83 (Digitalisat).
  9. a b Ortsrat von Schillerslage. In: Webseite Stadt Burgdorf. Abgerufen am 30. September 2021.
  10. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 98–99.
  11. Matthias Blazek: 50 Jahre Reit- und Fahrverein St. Georg Burgdorf e. V., 1959–2009: ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Auestadt. Hrsg.: Reit- und Fahrverein St. Georg Burgdorf e. V. Eigenverlag, Burgdorf 2009, ISBN 3-00-027790-0 (64 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 30. September 2021]).