Schwabestraße (Weimar)
Die Schwabestraße in der Westvorstadt wurde nach dem, Generaloberstabsarzt Bruno Schwabe, der Weimarer Garnisonsarzt war. Seit 1914 trägt sie seinen Namen. Vorher hieß sie 1911 Wildenbruchstraße.[1] Die an der Kreuzung zur Thomas-Müntzer-Straße bzw. Jahnstraße beginnende Schwabestraße endet als Sackgasse kurz vor der Gutenbergstraße.
Die Schwabestraße steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles) mit Schwabestraße 2. Einige Gebäude stehen zudem auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale) und zwar die Schwabestraße 9, 11, 18, 20, 22, 24. Dabei handelt es sich ursprünglich um Beamtenwohnhäuser, siehe auch Cranachstraße 48 und 49. Diese sind im Art-déco-Stil der 1920er Jahre errichtet. Max Zöllner errichtete ein Gebäude in der Schwabestraße 20/22 als Blindenwerkstatt, das die Inschrift „Dem Wohltäter der Blinden Max Zöllner zum Ehrengedächtnis“ trägt.[2] Es war hier ein Internat für die Blinden- und Seeschwachenschule untergebracht.[3] Seit 1904 gibt es in Weimar auch die Zöllnerstraße. Das 2,5 ha große Areal in der Schwabestraße wird sicher nicht von Ungefähr als „Altes Zöllnerviertel“ bezeichnet.[4]
Im Bereich Schwabestraße/Cranachstraße gab es eine frühgeschichtliche Begräbnisstätte.[5] In der Schwabestraße 2 wohnte der mutmaßlich am Mord an dem Reichskanzler Kurt von Schleicher beteiligte SD-Mann Johannes Schmidt. Schmidt hatte überhaupt eine Vielzahl von Wohnsitzen. So in Weimar außerdem in der Schwabestraße 11 und in der Herbststraße 35.[6]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gitta Günther, Rainer Wagner: Weimar. Straßennamen. RhinoVerlag, Ilmenau 2012, S. 121.
- ↑ Art. Blinden- und Seeschwachenschule, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 46.
- ↑ https://bsvt-weimar-apolda.de/die-blinden-und-sehbehinderten-in-thueringen-trauern-um-klaus-moeller
- ↑ https://www.bundesbaublatt.de/artikel/bbb_Wohnen_fuer_die_Wissenschaft_2420764.html
- ↑ Annette Seemann: Weimar. Eine Kulturgeschichte, Beck Verlag, München 2012, ISBN 978-3-406-63030-9, S. 21 und S. 404 Anm. 20.
- ↑ Rainer Orth: Der SD-Mann Johannes Schmidt. Der Mörder des Reichskanzlers Kurt von Schleicher?, Tectum, Marburg 2012, ISBN 978-3-8288-2872-8, S. 129.
Koordinaten: 50° 58′ 30,5″ N, 11° 18′ 52,3″ O