Die Schlacht von Texel war eine Seeschlacht, bei der im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekrieges am 29. Juni 1694 eine aus sieben Schiffen bestehende französische Geschwader unter Jean Bart einen französischen Konvoi von einem niederländischen Geschwader unter Hidde de Vries zurückeroberte. De Vries wurde von den Franzosen gefangen genommen, erlag aber bald darauf seinen Verletzungen.[1] Die Franzosen konnten drei der niederländischen Eskortschiffe entern.

Seeschlacht von Texel
Teil von: Pfälzischer Erbfolgekrieg

Gemälde der Schlacht von Eugène Isabey, 19. Jahrhundert, Musée de la Marine.
Datum 29. Juni 1694
Ort vor Texel, heutige Niederlande
Ausgang Französischer Sieg
Konfliktparteien

Frankreich Konigreich 1791 Frankreich (Flämische Freibeuter von Dünkirchen)

Republik der Vereinigten Niederlande Vereinigte Niederlande

Befehlshaber

Jean Bart

Hidde de Vries

Truppenstärke

6 Kriegsschiffe
3 kleinere Schiffe

8 Kriegsschiffe
mind. 120 Handelsschiffe

Verluste

16 Tote und 50 Verwundete

300 Tote und Verwundete
3 Kriegsschiffe gekapert
30 Handelsschiffe gekapert

Hintergrund

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1692 und 1693 hatte es in Frankreich massive Ernteausfälle gegeben, was zu akuten Hungersnöten und Epidemien geführt hatte. Zwischen 1693 und 1694 starben mehr als 2 Millionen Menschen. Daher war Frankreich auf Getreideimporte in großen Mengen aus neutralen Ländern wie Polen, Schweden und Dänemark angewiesen.

Für den 29. Mai 1694 hatte Jean Bart Anweisung, nach Norwegen zu segeln, um eine riesige Flotte aus 120 Schiffen voll mit Getreide nach Frankreich zu eskortieren. Allerdings wartete der Konvoi nicht auf Barts Eintreffen, sondern stach unter dem Schutz von drei neutralen Kriegsschiffen (zwei dänischen und einem schwedischen) in See.

Die Schlacht

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Der Konvoi wurde bald darauf von den Niederländern aufgebracht, ohne auch nur einen Schuss abgegeben zu haben. Bart machte sich unverzüglich auf die Suche nach den Schiffen und machte sie schließlich am 29. Juni um 3 Uhr morgens vor der niederländischen Insel Texel aus. Obwohl ihm insgesamt weniger Schiffe und weniger Kanonen zur Verfügung standen als den Niederländern, griff Bart um 5 Uhr das niederländische Flaggschiff von Hidde de Vries, die Prins Friso, direkt an. Nach einem heftigen Gefecht, das jedoch nur rund eine halbe Stunde dauerte, wurde die Prins Friso gekapert und der schwer verwundete de Vries gefangen genommen. Zwei weitere niederländische Schiffe konnten erobert werden und die verbleibenden fünf Schiffe flohen in den Hafen. Die niederländischen Verluste beliefen sich auf 100 Tote, 129 Verwundete und 455 Gefangene.

Bart ließ die Schäden an seinen Schiffen beheben und brachte den Konvoi sicher in den Hafen von Dünkirchen, wo er am 3. Juli eintraf und von einer jubelnden Menge empfangen wurde, die ihren Helden feierte. Bart wurde zusammen mit seinem Sohn François Cornil und seinem Schwager am 5. Juli nach Versailles eingeladen, wo ihn König Ludwig XIV. höchstpersönlich beglückwünschte. Am 4. August 1694 wurde Jean Bart in den Adelsstand erhoben. Hidde de Vries starb am 1. Juli 1694 an seinen Verletzungen.

Beteiligte Schiffe

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Frankreich

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Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Maure 54 Jean Bart Flaggschiff
Fortuné 50
Adroit 44
Jersey 50
Comte 50
Mignon 50
Bienvenu 24 Fleute
Portefaix 24 Fleute
Biche 6 Barques longues

Niederlande

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Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Prins Friso 58 Hidde Sjoerds de Vries Flaggschiff, gekapert von Maure
Zeerijp 34 gekapert von Fortuné
Statenland 50 gekapert von Mignon
Amalia 58
? 54
? 50
? 50

Siehe auch

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Freibeuter von Dünkirchen, zu denen Jean Bart gezählt wird.

Literatur

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  • Duncan Haws & Alexander Anthony Hurst: The Maritime History of the World: A Chronological Survey of Maritime Events from 5,000 B.C. Until the Present Day, Supplemented by Commentaries. Teredo Books, Brighton 1985, ISBN 978-0-903662-10-9 (englisch).
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Haws/Hurst S. 335

Koordinaten: 53° 9′ 0″ N, 4° 36′ 0″ O