Sertanópolis

Gemeinde im Bundesstaat Paraná, Brasilien

Sertanópolis ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 16.456 Einwohner, die sich Sertanopolenser nennen. Seine Fläche beträgt 506 km². Es liegt 393 Meter über dem Meeresspiegel. Die Gemeinde ist Teil der Metropolregion Londrina.

Município de Sertanópolis
Sertanópolis

Capivara-Stausee im Nordosten des Munizips Sertanópolis (Aufnahme von 2014)
Sertanópolis (Brasilien)
Sertanópolis (Brasilien)
Koordinaten 23° 4′ S, 51° 2′ WKoordinaten: 23° 4′ S, 51° 2′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 6. Juni 1934Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Londrina
Região imediata Londrina
Mesoregion Norte Central Paranaense
Mikroregion Londrina
Metropolregion Metropolregion Londrina
Höhe 393 m
Klima tropisch (Aw)
Fläche 506 km²
Einwohner 16.456 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 32,5 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4126504
Politik
Stadtpräfekt Ana Ruth Secco (2021–2024)
Partei PSB
HDI 0,723 (2010)
Karte

Etymologie

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Der Name stammt aus der Zeit der Erschließung Mitte der 1920er Jahre. Der Ort wurde allgemein Cidade Sertão genannt, aus dem dann zur offiziellen Benennung Sertanópolis wurde.[1]

Geschichte

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Besiedlung

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Zwischen 1918 und 1920 zogen die fruchtbaren Böden im Norden Paranás zahlreiche Pioniere und Posseiros (deutsch: Landbesetzer oder Squatter) an, doch erst ab 1924 wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde Sertanópolis besiedelt. Einige der Familien, die aus dem Staat São Paulo stammten, wurden zu Landbesitzern und nutzten das offizielle Kolonisierungsprogramm des Staats Paraná (Dekret Nr. 1642 vom 5. April 1916). Sie fanden in den Ländereien von Sertanópolis hervorragende Bedingungen für den Kaffeeanbau vor.

Im Jahr 1923 kam aus dem Bundesstaat São Paulo ein Komitee der Kolonisierungsgesellschaft, um die Grundstücke von Sertanópolis zu vermessen. Im Jahr 1926 verfügte die Kolonie Sertanópolis über etwa 50 Häuser, fünf Geschäftshäuser, eine Pension, eine Apotheke und eine Reisverarbeitungsfabrik. Bereits 1927 kam eine weitere Herberge hinzu. Drei Jahre später waren es schon 500 Einwohner. Sertanópolis wurde zum Munizip erhoben. Der Börsenkrach von 1929, die Revolutionen von 1930 und 1932, Fröste, starke und lang anhaltende Regenfälle und der Mangel an befahrbaren Straßen führten jedoch zu einer Abwanderung großen Ausmaßes. Sertanópolis verlor seine Selbständigkeit und wurde 1932 in Jataí (heute: Jataizinho) eingegliedert.

Zwei Jahre später verbesserten die ersten Ernten aus den Kaffeeplantagen die finanzielle Situation. Es entstanden viele kleine Zuckermühlen, die Schweinezucht wurde aufgebaut und die landwirtschaftliche Produktion fand in der entstehenden Gemeinde Londrina einen leicht erreichbaren Absatzmarkt. Sertanópolis wurde am 6. Juni 1934 wieder in den Rang eines Munizips erhoben.[1]

Erhebung zum Munizip

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Sertanópolis wurde durch das Dekret Nr. 1391 vom 6. Juni 1934 in den Rang eines Munizips erhoben und noch im selben Jahr als Munizip installiert.[1]

Geografie

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Fläche und Lage

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Sertanópolis liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 03′ 32″ südlicher Breite und 51° 02′ 09″ westlicher Länge. Seine Fläche beträgt 506 km².[2] Es liegt auf einer Höhe von 393 Metern.[3]

Geologie und Böden

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Die Böden bestehen aus lehmigen Terra-Roxa-Böden mit basaltischen Einlagerungen.

Vegetation

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Das Biom von Sertanópolis ist Mata Atlântica.[2]

In Sertanópolis herrscht tropisches Klima. Im Winter gibt deutlich weniger Niederschläge als im Sommer. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Aw. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 22,4 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1272 mm Niederschlag.[4]

Gewässer

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Der Tibají bildet die östliche Grenze des Munizips, er ist zum Capivara-Stausee aufgestaut. Im Munizip fließen 15 Bäche in Richtung Tibají wie zum Beispiel der Ribeirão Água do Cerne oder der Água da Taboca. Dieser speist den Lago Taboca, an dem eine Wochenend- und Ferienhausanlage als Condomínio errichtet worden ist.

Straßen

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Sertanópolis liegt an der PR-323 von Cambé nach Assis. Diese kreuzt sich mit der PR-090, die Ibiporã mit dem Staat São Paulo beim Capivara-Staudamm verbindet.

Nachbarmunizipien

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Primeiro de Maio
Bela Vista do Paraíso   Rancho Alegre und Sertaneja
Cambé und Londrina Ibiporã

Stadtverwaltung

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Bürgermeisterin: Ana Ruth Secco, PSB (2021–2024)[2]

Demografie

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Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Stadt Land
1940 28.982 16 % 84 %
1950 36.354 17 % 83 %
1960 23.498 28 % 72 %
1970 21.877 27 % 73 %
1980 16.492 48 % 52 %
1991 14.291 70 % 30 %
2000 15.147 83 % 17 %
2010 15.638 88 % 12 %
2021 16.456

Quelle: IBGE (2011)[5]

Ethnische Zusammensetzung

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Gruppe * 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 75,4 % 76,4 % 72,9 % weiß bezeichnet
Schwarze 4,2 % 2,9 % 4,4 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,3 % 0,3 % 0,7 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 20,1 % 20,1 % 21,9 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,0 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,3 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %

*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[6]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[7]

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Commons: Sertanópolis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c História Sertanópolis PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 24. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b c Panorama Sertanópolis. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 24. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 22. Dezember 2021.
  4. Klima Sertanópolis: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  5. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  6. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  7. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Sertanópolis und Cor ou raça).