Sigmund Münchhausen
deutscher Architekt des Historismus
Sigmund Münchhausen (* 1856[1] oder 1858[2] in Paderborn; † 1924 in Köln) war ein deutscher Architekt des Historismus.
Leben
BearbeitenMünchhausen wurde am 5. April 1858 in Paderborn als Sohn von Samuel Münchhausen und seiner Ehefrau Amalie, geb. Bamberger, geboren[3]. In dieser jüdischen Familie wuchs er auf. Von 1877 bis 1878 studierte er am Polytechnikum Hannover. Danach wirkte er als Architekt in Köln. Seine Entwürfe waren vom Historismus der Hannoverschen Architekturschule geprägt, dennoch „verfolgte (er) mit seinen Bauten eine selbstbewusste, deutlich unterscheidbare Gestaltung im Synagogenbau“.[4] Er spielte mit Elementen der gewählten Vorbilder und abstrahierte historische Stile, kopierte sie jedoch nie vollkommen.
Bauten
Bearbeiten- 1894–1896: Neue Synagoge in Einbeck, Bismarckstraße[5]
- 1904–1905: Synagoge in Höchst[6]
- 1905–1906: Synagoge in Osnabrück, Rolandstraße
- 1905–1906: Synagoge in Königstein im Taunus[7]
- sowie weitere Profanbauten in Köln
Literatur
Bearbeiten- Silke Grade: „Eine Zierde der Stadt Osnabrück“ oder „der Judentempel“. Die Synagoge an der Rolandstraße Osnabrück. In: Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft, 18/2011.
- Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten. J. P. Bachem, Köln 2010, S. 335–343.
- Klemens Klemmer: Jüdische Baumeister in Deutschland. Architektur vor der Shoah. DVA, Stuttgart 1998.
- Harold Hammer-Schenk: Synagogen in Deutschland. Geschichte einer Baugattung im 19. und 20. Jahrhundert. Hamburg 1981.
- Harold Hammer-Schenk: Architektur der Synagoge. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Die Architektur der Synagoge. Ausstellungskatalog, Frankfurt am Main / Stuttgart 1989.
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule. Hannover 1998.
- Saskia Rohde: Synagogendiskussion. Architekten und die Modernisierung des Judentums. In: Arno Herzig u. a. (Hrsg.): Judentum und Aufklärung. Jüdisches Selbstverständnis in der bürgerlichen Öffentlichkeit. Göttingen 2002.
Weblinks
BearbeitenCommons: Sigmund Münchhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Klemens Klemmer: Jüdische Baumeister in Deutschland. Architektur vor der Shoah. DVA, Stuttgart 1998, S. 267.
- ↑ Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten. J. P. Bachem, Köln 2010, S. 335–343. (Angabe des Geburtsjahrs auf S. 335)
- ↑ Personenstandsarchiv Detmold. P 10 Nr. 15. Familienbuch der jüdischen Gemeinde Paderborn
- ↑ Harold Hammer-Schenk: Synagogen in Deutschland. Geschichte einer Baugattung im 19. und 20. Jahrhundert. Hamburg 1981, S. 256 f.
- ↑ http://www.altesynagoge-einbeck.de/geschichte-der-juden-in-einbeck/1900-1944
- ↑ Allgemeine Zeitung des Judentums vom 29. Dezember 1905. (Höchst am Main, 18. Dezember 1905)
- ↑ Allgemeine Zeitung des Judentums vom 5. Oktober 1906.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Münchhausen, Sigmund |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt des Historismus |
GEBURTSDATUM | 1856 oder 1858 |
GEBURTSORT | Paderborn |
STERBEDATUM | 1924 |
STERBEORT | Köln |