Simon Billy ist der Sohn des Speedski-Weltmeisters von 1996 und ehemaligen Weltrekordhalters Philippe Billy (243,902 km/h im Jahr 1997).[1] Er begann im Alter von zwei Jahren mit dem Skifahren und im Alter von sechs Jahren in seinem Heimatort Vars mit dem Geschwindigkeitsskifahren.[2]
Am 2. Februar 2008 gab Billy auf seiner Heimstrecke Chabrières sein Debüt im Speedski-Weltcup. Zwei Jahre später gelang ihm mit Platz 20 ebendort ein erstes Ergebnis in den Punkterängen. Sein erstes Spitzenresultat war Ende April 2010 ein vierter Platz in Verbier. Am selben Ort belegte er bei seiner ersten Weltmeisterschaft Rang acht. Ende Januar 2013 gewann er in Vars hinter Simone Origone und seinem Landsmann Bastien Montes die WM-Bronzemedaille. Einige Wochen darauf schaffte er als Dritter hinter den beiden Origone-Brüdern in Verbier seinen ersten Weltcup-Podestplatz. 2016 brach er mit 252,809 km/h erstmals den französischen Landesrekord.[1] Am 30. März 2017 kam Billy zuhause bei einer Geschwindigkeit von 230 km/h zu Sturz und erlitt mehrere Verletzungen, darunter Brüche der Kniescheibe und des Sprunggelenks.[2][3] Die Beweglichkeit seines ausgerenkten linken Ellbogens ist laut Ärzten dauerhaft eingeschränkt.[4]
Nach achtmonatiger Rehabilitation kehrte Simon Billy auf die Rennstrecke zurück.[3] 2018 konnte er erstmals die französische Meisterschaft gegen Bastien Montes für sich entscheiden und sich dank zwei zweiten Plätzen in Andorra unter den besten zehn im S1-Weltcup etablieren. 2019 gewann er hinter dem langjährigen Dominator Simone Origone WM-Silber und feierte vier Tage später auf seiner Heimstrecke den ersten Weltcupsieg seiner Karriere. Im März 2021 gewann Billy alle drei Weltcup-Rennen auf dem Idre Fjäll und sicherte sich damit in einer aufgrund der COVID-19-Pandemie verkürzten Saison erstmals den Sieg in der S1-Gesamtwertung. 2022 kürte er sich in Vars erstmals zum Weltmeister.
Am 22. März 2023 gelang ihm auf der Chabrières-Piste die WM-Titelverteidigung. Dabei stellte er mit 255,5 km/h einen neuen Weltrekord im Geschwindigkeitsskifahren auf und übertraf den sieben Jahre alten Bestwert von Ivan Origone um 0,542 km/h.[1] 2024 gewann er die dritte WM-Goldmedaille in Folge, was zuvor nur Simone Origone gelungen war.
Simon Billy leitet gemeinsam mit seinem Vater Philippe ein Immobilienunternehmen.[2] Sein jüngerer Bruder Louis war bis zu einem schweren Sturz ebenfalls als Geschwindigkeitsskifahrer aktiv (persönliche Bestleistung 241 km/h). Seit dem Rücktritt trainiert er seinen Bruder.[5]
Billy errang im Weltcup 30 Podestplätze, davon 8 Siege:
Datum
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Ort
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Land
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Disziplin
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26. März 2019 |
Vars |
Frankreich |
S1
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11. März 2021 |
Idrefjäll |
Schweden |
S1
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12. März 2021 |
Idrefjäll |
Schweden |
S1
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13. März 2021 |
Idrefjäll |
Schweden |
S1
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10. März 2022 |
Idrefjäll |
Schweden |
S1
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11. März 2022 |
Idrefjäll |
Schweden |
S1
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18. März 2023 |
Vars |
Frankreich |
S1
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29. März 2023 |
Vars |
Frankreich |
S1
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- ↑ a b c Simon Billy Flashed at 255.5 km/h. Vars – La forêt blanche, März 2023, abgerufen am 13. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ a b c Mona Marko: „Die Mütter hassen, was wir tun“. Süddeutsche Zeitung, 3. April 2023, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ a b Katharina Wiedenmann: Weltrekordhalter Simon Billy über Bremsen im Speedski: „Dann tritt die Strecke dir in den Hintern“. Eurosport, 24. November 2023, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Clément Commolet: Ski de vitesse: comment je me suis relevé d’une chute à 235km/h, par Simon Billy. Le Parisien, 30. März 2018, abgerufen am 13. Dezember 2024 (französisch).
- ↑ Louis Billy : « J’ai une vue d’ensemble et du recul ». Le Dauphiné libéré, 5. März 2020, abgerufen am 13. Dezember 2024 (französisch).