Skandal in Ischl

Film von Rolf Thiele (1957)

Skandal in Ischl ist ein österreichischer Spielfilm aus dem Jahr 1957 von Rolf Thiele. Er basiert auf Hermann Bahrs Lustspiel Der Meister.

Film
Titel Skandal in Ischl
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rolf Thiele
Drehbuch Eberhard Keindorff und Johanna Sibelius
Produktion Otto Dürer
Musik Bruno Uher
Kamera Klaus von Rautenfeld
Schnitt Hilwa von Boro
Besetzung

Handlung

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Dr. Franz Duhr ist vor dem Ersten Weltkrieg Modearzt im österreichischen Kurort Bad Ischl. Im Sommer 1910, die Ankunft eines Mitglieds der kaiserlichen Familie wird in Ischl erwartet, gerät Duhr ins Gerede. Er soll dem jungen Dienstmädchen Therese Holzapfel nach einem Selbstmordversuch zu einem Schwangerschaftsabbruch verholfen haben. Duhr lässt sich vom Getuschel der Ischler High-Society nicht irritieren und denkt nicht daran, die wahren Hintergründe der Geschichte offenzulegen, obwohl er zusehends Patienten verliert. Seine Frau Viola hält tapfer zu ihm. Mit dem Geld des Großwildjägers Graf Vanin, eines Freundes der Familie, eröffnet Duhr ein Heim für ledige Mütter: ein Affront für die Gesellschaft von Bad Ischl.

Das Blatt wendet sich, als Duhr den siebenjährigen Urenkel der Erzherzogin Marie-Antoinette, Prinz Franz, von einem langwierigen Leiden befreit. Er wird geehrt und zum Professor ernannt. Nun stellt sich heraus, dass Duhr das Kind des Dienstmädchens nicht abgetrieben, sondern im Gegenteil die junge Mutter finanziell unterstützt, in andere Stellung nach Salzburg vermittelt und überredet hat, das Kind auf die Welt zu bringen.

Während Dr. Duhr wieder zu einem anerkannten Bürger wird, trifft die Geheimniskrämerei seine Frau schwer. Sie hat alle Schmähungen erhobenen Hauptes ertragen und fühlt sich jetzt von ihrem Mann hintergangen. Sie trifft sich mit Graf Vanin; das Zimmer gerät in Brand und in einer dramatischen Rettungsaktion werden sie und der Graf aus der Feuerfalle befreit. Die Situation kompromittiert sie und sie verlässt das gemeinsame Haus und den Gatten. Am Bahnhof von Bad Ischl kommt es zur Versöhnung der Eheleute. Duhr sieht seine Arroganz ein und verspricht Besserung. Graf Vanin verlässt Ischl, um in Indien auf die Jagd zu gehen.

Kritiken

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Im Spiegel wurde Regisseur Rolf Thiele für mangelnden Mut kritisiert; er habe „die lässige Selbstironie altösterreichischer Gesellschaftsblödeleien“ der Vorlage von Hermann Bahr in ein „postkartenbuntes Volksstück“ umgewandelt. Zudem kritisierte man den „penetrant erklärenden Monolog“ O. W. Fischers.[1] Das Lexikon des internationalen Films sah dagegen „ein mit Charme und ironischem Unterton entwickeltes, liebevoll stilisiertes Gesellschaftsbild.“[2] Martin Prucha lobte in Reclams Lexikon des deutschen Films (1995) „die schlagfertigen und originell plazierten Dialoge“ sowie Thieles „souveräne Fertigkeit in der Kunst visueller Pointierung“.

Literatur

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  • Dorin Popa: O. W. Fischer, seine Filme – sein Leben. Heyne Verlag, München 1989, ISBN 3-453-00124-9
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Einzelnachweise

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  1. Skandal in Ischl (Österreich). In: Der Spiegel. Januar 1958 (Online [abgerufen am 1. Juli 2017]).
  2. Skandal in Ischl. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 1. Juli 2017.